Der EWSA begrüßt die Initiative der Kommission zur verbindlichen Lohntransparenz. Er hält jedoch eine Verschärfung der vorgeschlagenen Richtlinie in mehreren Bereichen für notwendig, und die eigentlichen Ursachen des geschlechtsspezifischen Lohngefälles müssten mit zusätzlichen Maßnahmen angegangen werden.

In seiner am 9. Juni verabschiedeten Stellungnahme begrüßt der EWSA den Vorschlag der Kommission für eine Richtlinie über verbindliche Lohntransparenzmaßnahmen. Damit können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern leichter den Grundsatz des gleichen Entgelts durchsetzen, wenn sie der Ansicht sind, Opfer einer Entgeltdiskriminierung geworden zu sein.

Allerdings ist der EWSA der Ansicht, dass die vorgeschlagene Richtlinie in verschiedener Hinsicht gestärkt werden sollte. Dies gilt insbesondere für die Kriterien zur Bestimmung des Wertes der Arbeit, den Umfang einiger Transparenzpflichten und die Rolle der Sozialpartner und Tarifverhandlungen.

Gleiches Entgelt und gleichwertige Arbeit

Der Grundsatz des gleichen Entgelts gilt für „Gruppen von Arbeitnehmern“, die dem Kommissionsvorschlag zufolge vom Arbeitgeber festzulegen sind. Aus Sicht des EWSA sind dafür unbedingt Mechanismen erforderlich, die sicherstellen, dass Gruppen von Arbeitnehmern auf geschlechtsneutrale Weise festgelegt werden, z. B. unter Mitwirkung von Gewerkschafts-/Arbeitnehmervertretern im Einklang mit den nationalen Rechtsvorschriften und Gepflogenheiten.

Zur Bewältigung struktureller Probleme als den eigentlichen Ursachen des geschlechtsspezifischen Lohngefälles sind weitere Maßnahmen notwendig, wie z. B. angemessene und zugängliche Kinderbetreuung, Initiativen zur Sensibilisierung für Lohnunterschiede, eine bessere Vertretung von Frauen in Entscheidungspositionen und die Beseitigung steuerlicher Negativanreize für die Beschäftigung von Frauen. Die vollständige Webstory finden Sie hier. (na)