In einer Debatte auf seiner Plenartagung am 5. Dezember in Brüssel beging der EWSA den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen und würdigte den olympischen Geist. 

Der EWSA würdigte anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen den olympischen Geist und lud dazu Gäste aus der Welt des Behindertensports – darunter den belgischen Paralympioniken und Champion Joachim Gérard – ein.

Zu Beginn der Sitzung erklärte EWSA-Präsident Oliver Röpke: „Diese Debatte macht deutlich, wie dringend die Beschäftigungslücke bei Menschen mit Behinderungen geschlossen werden muss. Trotz der geltenden Rechtsvorschriften sind viel zu viele Menschen aufgrund fortbestehender Hindernisse vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen. Der EWSA fordert Maßnahmen zur Schaffung inklusiver Arbeitsplätze, zur Beseitigung systemischer Benachteiligungen und zur Gewährleistung der Chancengleichheit für alle. Ein wirklich inklusives Europa darf niemanden zurücklassen.“

 

Joachim Gérard, belgischer Meister im Rollstuhltennis, berichtete dem Plenum von den Reaktionen, die er anfangs als Tennisspieler erlebte. Häufig stieß er auf Verwunderung oder gar Proteste, weil er mit seinem Rollstuhl „den Tennisplatz ruinieren“ würde. „In den letzten zehn Jahren sind hinsichtlich der Bedeutung von Personen mit eingeschränkter Mobilität in der Welt des Sports enorme Fortschritte zu beobachten gewesen. Ich habe an mehreren Grand-Slam-Turnieren auf der ganzen Welt teilgenommen und habe den Eindruck, dass wir dank dieser Wettbewerbe sowie der Paralympischen Spiele immer mehr als Spitzensportler akzeptiert werden. Nicht nur als Paralympioniken, sondern als Spitzensportler“.

Anne d'Ieteren, Vorsitzende des französischsprachigen Verbands für Behindertensport Belgiens (La Ligue Handisport Francophone), weist darauf hin, dass Menschen mit Behinderungen trotz der großen Erfolge der Paralympischen Spiele im Alltag immer noch mit vielen Hindernissen zu kämpfen haben. „Zahlreiche Sportanlagen sind für sie nach wie vor nicht zugänglich, haben keine angemessenen Parkplätze oder sind schlecht konzipiert. Auf den ersten Blick kleine Probleme, doch im der Summe können sie Menschen vom Sport ausschließen oder abhalten.“

Aurel Laurenţiu Plosceanu, für Kommunikation zuständiger Vizepräsident des EWSA, begrüßte Herrn Gérard und Frau d’Ieteren mit den Worten: „Mit Ihrer Anwesenheit und Ihrer Erfolgsbilanz erinnern Sie uns daran, wie inspirierend sportliche Spitzenleistungen für all diejenigen sein können, die wir danach streben, unser volles Potenzial zu entfalten. Zugleich zeigen Sie uns, welch wichtige Rolle Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft und insbesondere im Sport spielen.“

Christophe Lefèvre, Vorsitzender der Ständigen Arbeitsgruppe „Rechte von Menschen mit Behinderungen“ des EWSA, sprach sich für die Einrichtung eines EU-Mechanismus für Barrierefreiheit mit entsprechenden Indikatoren aus, der Bereiche wie nachhaltiger Wohnraum, Sport, Justiz und Bildung abdeckt. Pietro Vittorio Barbieri (Mitglied der Ständigen Arbeitsgruppe) fügte hinzu: „Alle Menschen mit Behinderungen, die in Europa leben, müssen Zugang zu Sport und Bildung haben, damit wir alle in der Gesellschaft dieselben Vorteile genießen.“ (lm)