Auf seiner Dezember-Plenartagung erörterte der EWSA die Probleme junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Die Debatte fand zum Abschluss des Europäischen Jahres der Jugend 2022 statt und läutete das Europäische Jahr der Kompetenzen 2023 ein. Der Ausschuss sprach sich für eine langfristige Strategie zur Einbeziehung junger Menschen aus und empfahl, dass die Europäischen Jahre über bloße PR-Kampagnen hinausgehen und konkrete Pläne anstoßen sollten.

Nach COVID-19 stehen nun die sich verändernden Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt mit all den damit einhergehenden Chancen und Risiken verstärkt im Fokus, betonte EWSA-Präsidentin Christa Schweng bei der Eröffnung der Debatte. „Im Rahmen des Europäischen Jahres der Kompetenzen wird der EWSA weiterhin die Interessen junger Menschen und die Herausforderungen, mit denen sie in unserer sich rasch verändernden Welt konfrontiert sind, ins Visier nehmen.“

Nicolas Schmit, Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, erläuterte seine Vision Europas: „Um bessere Perspektiven für junge Menschen zu schaffen, müssen wir für ihre Sicherheit sorgen und auf ihre Erwartungen in Bezug auf erfüllende Arbeit sowie ein stabiles und inklusives soziales Leben eingehen.“

In einer auf der Plenartagung verabschiedeten Entschließung fordert der EWSA die EU-Organe und nationalen Regierungen zudem auf, die Einbindung junger Menschen in Beschlussfassungsprozesse zu stärken und den von ihm vorgeschlagenen EU-Jugendtest umzusetzen. Katrĩna Leitāne, Vorsitzende der EWSA-Koordinierungsgruppe für das Europäische Jahr der Jugend, erklärte, dass es wichtig sei, eine konkrete und langfristige Resonanz des Europäischen Jahres der Jugend zu gewährleisten und sicherzustellen, dass junge Menschen ein Mitspracherecht bei Entscheidungen haben, die ihre Zukunft betreffen.

In seiner Stellungnahme zum Europäischen Jahr der Kompetenzen 2023 äußert sich der Ausschuss besorgt darüber, dass die Agenda und die Prioritäten des Jahres möglicherweise zu umfangreich sind. Die Berichterstatterin, Tatjana Babrauskienė, erklärte, dass alle Aktivitäten im Rahmen des Europäischen Jahres der Kompetenzen 2023 darauf ausgerichtet sein müssen, bestmögliche Fortschritte in allen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung zu erzielen. Zu den Kompetenzen, die gefördert werden, müssen auch soziale Kompetenzen und Querschnittskompetenzen gehören.

In der Stellungnahme wird die Kommission zudem aufgefordert sicherzustellen, dass Flüchtlinge und Asylsuchende die Möglichkeit haben, ihre Qualifikationen und Kompetenzen in der EU anerkennen zu lassen und Umschulungs- und Weiterqualifizierungsmaßnahmen zu absolvieren, um leichter in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. „Besondere Aufmerksamkeit gebührt den Ukrainerinnen und Ukrainern. Wir wollen verhindern, dass die Kinder in der Ukraine entgegen den Hoffnungen des russischen Regimes zu einer verlorenen Generation heranwachsen, und eine starke junge ukrainische Generation fördern“, stellte Kommissar Schmit abschließend fest. (gb)