Der EWSA veranstaltete am 19./20. Oktober 2023 sein Forum der Zivilgesellschaft des Westbalkans, das im Zeichen des neuen Schwungs, der aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage im EU-Beitrittsprozess der Länder dieser Region zu verzeichnen ist, sowie des klaren Bekenntnis der europäischen Staats- und Regierungschefs zur Erweiterungspolitik stand.

Vertreter von Organisationen der Zivilgesellschaft betonten, dass der zivilgesellschaftliche Raum stärker gefördert und geschützt werden muss, um die Umsetzung der für eine EU-Mitgliedschaft erforderlichen wichtigen Sozial- und Wirtschaftsreformen zu erleichtern.

Das Forum fand in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, der Europäischen Stiftung für Berufsbildung, dem Regionalen Kooperationsrat und dem Europäischen Zentrum für die Förderung der Berufsbildung im griechischen Thessaloniki statt.

Bei der Eröffnung betonte EWSA-Präsident Oliver Röpke, dass der EWSA seit jeher eng in den EU-Erweiterungsprozess eingebunden ist. „Ich bin stolz darauf, dass wir unsere Unterstützung noch ausweiten können. Vor einigen Wochen hat der EWSA den historischen Beschluss gefasst, sich auf institutioneller Ebene für EU-Beitrittskandidaten zu öffnen und Erweiterungskandidatenmitglieder zu integrieren."

Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für Demokratie und Demografie, Dubravka Šuica, versicherte gegenüber den Kandidatenländern, dass "zwischen Europa und dem Westbalkan heute und in Zukunft enge Bande bestehen. Ich begrüße die Initiative des EWSA, Vertreter aus den Erweiterungsländern in seine beratende Arbeit einzubeziehen. Unter den EU-Institutionen nimmt er damit eine Vorreiterrolle ein.“

Die Vertreter verschiedener Organisationen der Zivilgesellschaft und von NGO aus allen Ländern des Westbalkans wiesen auf die Probleme hin, mit denen sie zu kämpfen haben, wie unregelmäßige Konsultationen, ein deutlicher Rückgang bei der Zusammenarbeit mit den Regierungen und eine begrenzte Einbindung in die Überwachung und Umsetzung europapolitischer Maßnahmen.

Auf dem Forum wurden zudem der Zustand des Bildungssystems, die Jugendpolitik und die Kompetenzentwicklung auf dem Westbalkan sowie die Themen Erwachsenenbildung, lebenslanges Lernen und berufliche Aus- und Weiterbildung erörtert.

Die dritte Arbeitssitzung war dem Beitrag der Zivilgesellschaft zur Umsetzung der grünen Agenda für den Westbalkan gewidmet.

Die auf dem Forum verabschiedete Erklärung soll in das Gipfeltreffen EU-Westbalkan im Dezember einfließen. (at)