Für die europäische Wirtschaft, in der mindestens 30 Millionen Arbeitsplätze von der Verfügbarkeit von Rohstoffen abhängen, ist es äußerst wichtig, einen dauerhaften Zugang zu Rohstoffen sicherzustellen, das gilt auch für Metalle, Industrieminerale, Baurohstoffe und ganz besonders für kritische Rohstoffe. Die Bedeutung der digitalen Transformation tritt durch die aktuelle COVID-19-Pandemie ganz deutlich zur Tage. 

Auf seiner Plenartagung im September verabschiedete der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) eine Initiativstellungnahme zum Thema Digitaler Bergbau in Europa: Neue Lösungen für eine nachhaltige Rohstoffgewinnung. Diese Stellungnahme kommt zu einem für die Umsetzung des Grünen Deals und des EU-Konjunkturprogramms entscheidenden Zeitpunkt.

In der Stellungnahme empfiehlt der EWSA, die Digitalisierung der Rohstoffindustrie der EU als Chance zu begreifen, um die Belastbarkeit der europäischen industriellen Lieferketten zu erhöhen, die Umweltleistung der mineralgewinnenden Industrie zu verbessern und die Transparenz und den Dialog mit den Bürgern und den von Bergbauaktivitäten Betroffenen zu intensivieren.

Der Berichterstatter der Stellungnahme, Marian Krzaklewski, erklärt: „Die digitale Umgestaltung des Bergbausektors erfordert weitreichende Anstrengungen, um gesetzliche und regulatorische Änderungen durchzusetzen. Diese Anstrengungen sollten unter der Ägide supranationaler Organisationen bzw. auf Völkerrechtsebene unternommen werden.“

Der EWSA weist auf die Bedeutung eines globalen, umfassenden Mineralieninformationsnetzes hin, um die digitale Transformation und eine fundierte Entscheidungsfindung auf EU-Ebene zu unterstützen. Der EWSA begrüßt die dauerhafte Einrichtung eines europäischen Rohstoffinformationssystems durch die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS).

Der EWSA vertritt die Ansicht, dass die EU und die Mitgliedstaaten die digitale Transformation des Bergbausektors der EU aktiv unterstützen müssen. Dies ist ein entscheidender Schritt zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der EU-Industrie und der Rohstoffwertschöpfungskette. Bergwerke, die Digitaltechnik einschließlich integrierter Automatisierung, kognitiver Netzwerke und Echtzeit-Analytik einsetzen, sind effizienter, sauberer und sicherer. Geringere Umweltbelastungen und eine sicherere Umgebung sind in „intelligenten Bergwerken“ leichter zu erreichen, und dies ist entscheidend für die gesellschaftliche Zustimmung zu ihrem Betrieb in Europa. (ks)