Nach der Veröffentlichung der aktualisierten neuen Industriestrategie durch die Europäische Kommission debattierten der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) und seine Beratende Kommission für den industriellen Wandel (CCMI) am 17. Juni lebhaft über die Standpunkte der organisierten Zivilgesellschaft. In der Debatte – der ersten in einer Reihe gemeinsamer Aktivitäten der EWSA-Fachgruppen zu diesem Thema – wurde die Frage aufgeworfen, ob die aktualisierte Strategie genug Elemente bietet, um die Resilienz und die strategische Autonomie der europäischen Industrie stärken zu können. 

Die Kommission hat am 5. Mai 2021 die europäische Industriestrategie aktualisiert, um sicherzustellen, dass die industriepolitischen Ziele den neuen Gegebenheiten nach der COVID-19-Krise in vollem Umfang gerecht werden und die Umstellung auf eine wettbewerbsfähigere, digitale, resiliente und global wettbewerbsfähige Wirtschaft vorankommt.

Der CCMI-Vorsitzende Pietro Francesco De Lotto, der die Debatte leitete, meinte dazu: „Durch die COVID-19-Pandemie kamen viele bereits im Gang befindliche Prozesse erst so richtig ins Rollen. Die Beschleunigung der Digitalisierung von Gesellschaft und Industrie in den vergangenen 16 Monaten ist ohne Beispiel. Die Veränderungen, die wir erlebt haben, sind bahnbrechend: erst bei den Lieferketten, dann bei medizinischen Ausrüstungen und schließlich bei den Impfstoffen. ''

Alain Coheur, Vorsitzender der Fachgruppe Binnenmarkt, Produktion, Verbrauch und Ko-Sitzungsleiter, beschrieb den Kontext der zweiten Podiumsdiskussion: „Durch die Krise sind weitere Themen aufs Tapet gekommen, die in der ersten Mitteilung über die Industriestrategie vom März 2020 noch fehlten. Wir müssen diese Krise als Chance für die industrielle Autonomie Europas begreifen.“

Antony Whelan, Berater von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in digitalen Angelegenheiten, stellte die Werkzeuge der Kommission vor, um die Abhängigkeit der EU zu messen: „Bei unserem Bottom-up-Ansatz haben wir eine sehr begrenzte Anzahl von Bereichen gefunden, in denen die EU insgesamt besorgniserregend abhängig ist.“

Beginnend mit dem aktuellen Seminar vom 17. Juni wird der EWSA in sieben Webinaren eine Reihe von Debatten über die Industriestrategie führen. Eine Abschlussdebatte auf hoher Ebene ist für März 2022 geplant. (ks)