European Economic
and Social Committee
Jeden Monat stellen wir einen Überraschungsgast vor – eine prominente Persönlichkeit, die uns ihre Sicht auf aktuelle Ereignisse präsentiert: ein Moment des Durchatmens, der unseren Horizont erweitert, unsere Fantasie anregt und uns einen frischen Blick auf die Welt von heute gibt. Für unsere Märzausgabe freuen wir uns, Herman Van Rompuy, den ersten Präsidenten des Europäischen Rates, begrüßen zu dürfen, der uns einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen Europas bietet.
Herman Van Rompuy, Präsident des European Policy Centre, ist belgischer und europäischer Politiker sowie ehemaliger Premierminister Belgiens (2008-2009). Als Präsident des Europäischen Rates (2009-2014) spielte er eine Schlüsselrolle bei der Reaktion der EU auf die Finanzkrise und bei der Stärkung des Rahmens der wirtschaftspolitischen Steuerung in Europa.
Herman Van Rompuy steuerte die Europäische Union als Präsident des Europäischen Rates durch schwierige Zeiten – die Staatsschuldenkrise, die Gefahr des Auseinanderbrechens des einheitlichen Währungsraums, internationale Krisen und die umfangreichen Debatten über die Zukunft der europäischen Integration.
Er leitete 28 Sitzungen des Europäischen Rates, fünf informelle Sitzungen und elf Euro-Gipfel, wobei er einerseits als Vermittler auftrat, anderseits für den nötigen Schwung für notwendige Reformen sorgte. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Einführung von Finanzhilfeprogrammen (acht Länder) und -mechanismen (Europäische Finanzstabilisierungsfazilität und Europäischer Finanzstabilisierungsmechanismus im Jahr 2010, Europäischer Stabilitätsmechanismus im Jahr 2012), der Bankenunion (einheitlicher Aufsichtsmechanismus und einheitlicher Abwicklungsmechanismus, beide seit 2014 operativ), des Rahmens für die wirtschaftspolitische Steuerung (Europäisches Semester, Sechserpaket, Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung, Zweierpaket) und der auf zehn Jahre angelegten Wirtschaftsstrategie der Union (Europa 2020).
Er ist Autor von neun Büchern – in einem von ihnen, Europe in the storm: promise and prejudice (2014), erzählt er von seinen Erfahrungen mit der EU. Außerdem erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter auch den Karlspreis (2014). Auch ist er Autor zahlreicher Haiku, von denen er den Leserinnen und Lesern von EWSA Info freundlicherweise einige Kostproben zukommen lassen wird. (ehp)