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Liebe Leserinnen und Leser!
In diesem Monat feiern wir wie jedes Jahr den Internationalen Frauentag. Doch auch dieses Jahr ruft uns der 8. März leider wieder einmal ins Gedächtnis, wie viel noch zu tun ist, damit Frauen uneingeschränkt an der Gesellschaft teilhaben können.

Der Frauenanteil in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsgremien ist immer noch viel zu gering, die Erwerbsquote von Frauen ist niedriger und Frauen verdienen weniger als Männer.

Zudem zeigt sich in der derzeitigen Pandemie wie schon in der weltweiten Wirtschaftskrise, dass Frauen und junge Menschen den höchsten Preis zu zahlen haben und viele der in den vergangenen Jahrzehnten oftmals hart erkämpften Errungenschaften zunichtegemacht werden könnten. Schließlich tragen Frauen auch noch die Hauptlast der unbezahlten Haus- und Betreuungsarbeit, und das erzwungene Zusammenleben in Zeiten des Lockdowns führt häufig zu einer Zunahme geschlechtsspezifischer Gewalt.

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Eine Frage an ...

In unserer Rubrik „Eine Frage an ...“ sprechen wir mit EWSA-Mitgliedern über ein Thema von besonderer Aktualität.

Für die März-Ausgabe haben wir Baiba Miltovica, Vorsitzende der Fachgruppe Verkehr, Energie, Infrastrukturen, Informationsgesellschaft, gebeten, den Leserinnen und Lesern von EWSA info zu erläutern, welchen Beitrag die Bahn zur Umsetzung der Ziele des europäischen Grünen Deals leisten kann, insbesondere mit Blick darauf, dass wir in diesem Jahr das Europäische Jahr der Schiene begehen. (ehp)

Aufbau eines widerstandsfähigeren und effektiveren Eisenbahnsystems

EWSA info: 2021 ist das Europäische Jahr der Schiene. Dieses Projekt dient vor allem der Umsetzung der Ziele des europäischen Grünen Deals im Bereich des Verkehrs, wobei die Bahn im Mittelpunkt steht.
Wie könnte vor diesem Hintergrund Ihrer Meinung nach ein dynamischer Ansatz zur verstärkten Nutzung der Schiene aussehen?

Baiba Miltovica, Vorsitzende der Fachgruppe TEN

Die Europäische Union hat 2021 zum Europäischen Jahr der Schiene erklärt, um die Bürgerinnen und Bürger anzuregen, die Bahn im Alltag stärker zu nutzen. Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum die Menschen in den europäischen Ländern im Alltag nicht häufiger mit der Bahn fahren. Hauptsächlich liegt dies an hohen Fahrpreisen, mangelndem Komfort und schlechten Verbindungen sowie langen Reisezeiten.

Unser Überraschungsgast

Jeden Monat stellen wir einen Überraschungsgast vor – eine prominente Persönlichkeit, die uns ihre Sicht auf aktuelle Ereignisse präsentiert: ein Moment des Durchatmens, der unseren Horizont erweitert, unsere Fantasie anregt und uns einen frischen Blick auf die Welt von heute gibt. Für unsere Märzausgabe freuen wir uns, Herman Van Rompuy, den ersten Präsidenten des Europäischen Rates, begrüßen zu dürfen, der die aktuellen Herausforderungen Europas aus seiner Warte betrachtet.

Herman Van Rompuy, Präsident des European Policy Centre, ist ein belgischer und europäischer Politiker sowie ehemaliger Premierminister Belgiens (2008-2009). Als Präsident des Europäischen Rates (2009-2014) spielte er eine Schlüsselrolle bei der Reaktion der EU auf die Finanzkrise und bei der Stärkung des Rahmens der wirtschaftspolitischen Steuerung in Europa.

 

Herman Van Rompuy: „Jetzt nur keine Schwarzmalerei!“

Seit 2008 haben wir eine Krise nach der anderen erlebt – eine sogenannte „multiple Krise“. Viele Menschen fragen sich, was wohl als nächstes kommt – ein Zeichen dafür, dass Angst und Unsicherheit zugenommen haben. Sicher, die meisten Krisen wurden „importiert“. Aber trotzdem. Die Union hat all diese gefährlichen, bisweilen gar existenzbedrohenden Hürden genommen. Wir sind geübt darin, Krisen zu meistern – es gibt aber auch positive Herausforderungen. Können wir mit ihnen genauso gut umgehen?

Wenn ich sehe, wie die Union den Aufbaufonds einsetzt, mit dem die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bewältigt und gleichzeitig der ökologische und digitale Wandel beschleunigt werden soll, bin ich hoffnungsvoll! Wir verbinden Krisenmanagement mit einer langfristigen Vision, und dies ist in der heutigen, vom kurzfristigen Denken und Handeln getriebenen Politik die schwerste Aufgabe.

Aktuelles

EWSA will aktiv zum Gelingen der Konferenz zur Zukunft Europas beitragen

Erklärung von EWSA-Präsidentin Christa Schweng

Ich begrüße die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und des Rates zur Konferenz zur Zukunft Europas. Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss freut sich darauf, als Beobachter aktiv an der Debatte teilzunehmen.

Die Zukunft Europas muss nicht nur grün und digital, sondern auch demokratischer werden

Die Chance des Wiederaufbaus nach der Pandemie muss für die Errichtung eines neuen Fundaments für Europa genutzt werden, und dieses Fundament muss die demokratische Teilhabe sein. Bei den Tagen der Zivilgesellschaft des EWSA 2021 wurde deutlich gemacht, dass es ein großer Fehler wäre, wenn das Schicksal und die Zukunft von so vielen von so wenigen entschieden würden.

Die Tage der Zivilgesellschaft des EWSA fanden unter dem Motto „Eine nachhaltige Erholung für die Zukunft der Menschen in der EU“ vom 1.–5. März statt. An den fünf Tagen schalteten sich mehr als 1 400 Teilnehmer zu den interaktiven Online-Debatten zu, einige von ihnen sogar aus Afrika, Asien, Nord- und Südamerika.

Neues Migrations- und Asylpaket: Fehlende Solidarität und schwere Belastung für Ersteinreiseländer

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) hat das neue Migrations- und Asylpaket begrüßt, jedoch zugleich bemängelt, dass dessen Vorschläge schwer umzusetzen sind und nicht als klarer Schritt zur Schaffung einer tragfähigen und zukunftsorientierten gemeinsamen EU-Strategie für Migration und Asyl bezeichnet werden können. In zwei Stellungnahmen, in denen er mehrere Vorschläge für Verordnungen über Asylmanagement und Asylverfahren analysiert, stellt der EWSA fest, dass das neue Paket möglicherweise keine faire und effiziente Bearbeitung von Asylanträgen gewährleisten kann.

Zivilgesellschaft möchte EU bei den Herausforderungen des digitalen Finanzwesens unterstützen

Der Bereich des digitalen Finanzwesens muss dringend geregelt werden, und die Europäische Kommission ist auf dem richtigen Weg. So der Tenor dreier Stellungnahmen, die der EWSA auf seiner Februar-Plenartagung verabschiedet hat und in denen er die jüngsten Kommissionsvorschläge zur Regelung des digitalen Finanzsektors unterstützt.

Erholung in der EU – Beteiligung der organisierten Zivilgesellschaft entscheidend

Die nationalen Aufbau- und Resilienzpläne wären effizienter und wirksamer, wenn die zivilgesellschaftlichen Organisationen schneller und umfassender einbezogen würden. So lautet die Kernbotschaft der auf der Februar-Plenartagung des EWSA verabschiedeten Entschließung zur Einbeziehung der organisierten Zivilgesellschaft in die nationalen Aufbau- und Resilienzpläne – was funktioniert und was nicht?, die im Rahmen einer Debatte mit EWSA-Präsidentin Christa Schweng und EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn erläutert wurde.

EWSA fordert einfachere und faire Besteuerung in der EU und darüber hinaus

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) befürwortet die Legislativvorschläge der Kommission für eine wirksamere und gerechte Besteuerung und empfiehlt deren Koordinierung auf globaler Ebene.

In seiner am 24. Februar 2021 verabschiedeten Stellungnahme unterstützt der EWSA uneingeschränkt das Paket der Europäischen Kommission für eine faire und einfache Besteuerung.

EWSA fordert stärkere Berücksichtigung sozialer Aspekte in EU-Wirtschaftsstrategie 2021

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) hat seinen Standpunkt zu den wirtschaftspolitischen Prioritäten der EU für 2021 angenommen. Er begrüßt die in der Strategie der Europäischen Kommission unternommenen Schritte zur Bewältigung der Herausforderungen der COVID-19-Pandemie im Rahmen des europäischen Grünen Deals, bedauert aber, dass darin den sozialen Aspekten zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Darüber hinaus warnt er davor, die Unterstützungsmaßnahmen zu früh auslaufen zu lassen, und spricht sich für die Einführung neuer Haushaltsregeln aus, die den sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten nach der Pandemie Rechnung tragen.

Die EU-Renovierungsstrategie – eine absolute Notwendigkeit

Die EU-Strategie Eine Renovierungswelle für Europa ist eine absolute Notwendigkeit und unabdingbar für die Europäische Union und ihre Bürgerinnen und Bürger. In einer auf der Februar-Plenartagung verabschiedeten Stellungnahme von Pierre Jean Coulon und Laurențiu Plosceanu unterstützt der EWSA den von der Europäischen Kommission vorgelegten Vorschlag zur Gebäudesanierung, der zum Ziel hat, „umweltfreundlichere Gebäude, mehr Arbeitsplätze und bessere Lebensbedingungen“ zu schaffen.

EWSA sagt substanziellen Beitrag zu den neuen Initiativen der Kommission zu

Erklärung zu dem Aktionsplan zur europäischen Säule sozialer Rechte, zur Lohntransparenz und zu der Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021–2030

Wir freuen uns auf unsere Arbeit an drei wichtigen Initiativen der Europäischen Kommission: die Mitteilung zu dem Aktionsplan zur europäischen Säule sozialer Rechte, der Vorschlag für eine Richtlinie zur Stärkung der Anwendung des Grundsatzes des gleichen Entgelts für Männer und Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit durch Lohntransparenz und Durchsetzungsmechanismen und die Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021–2030.

Aktuelles aus den Gruppen

Europa ist gut aufgestellt, um seine industriepolitischen Ambitionen zu verwirklichen

von der Gruppe Arbeitgeber

Gruppe Arbeitgeber des EWSA trifft Kommissionsmitglied Breton

Die COVID-19-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass es keine echte Resilienz ohne voll funktionsfähigen Binnenmarkt geben kann. Dies war die wichtigste Botschaft des EU-Kommissars für den Binnenmarkt, Thierry Breton, der an der außerordentlichen Sitzung der Gruppe Arbeitgeber am 1. März teilnahm. Die breite Palette der erörterten Themen umfasste unter anderem die Impfkampagne, die Überarbeitung der europäischen Industriestrategie und die nachhaltige Erholung Europas.

Internationaler Frauentag: Warum er immer noch notwendig ist...

von Maria Nikolopoulou, Mitglied der Gruppe Arbeitnehmer

Ist es heutzutage noch sinnvoll, am 8. März den Internationalen Frauentag begehen? Über 110 Jahre sind vergangen seit Clara Zetkins Vorschlag für einen „Tag der Arbeiterinnen“ und über 40 Jahre seit Ausrufung des „Internationalen Tags für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ durch die Vereinten Nationen. Die Gesellschaften haben sich in den letzten hundert Jahren weiterentwickelt.

EWSA-Studie zur Reaktion der Zivilgesellschaft auf COVID-19

von der Gruppe Vielfalt Europa

Am 12. März hat die Gruppe Vielfalt Europa auf ihrer hochrangigen Konferenz „Organisationen der Zivilgesellschaft während und nach COVID-19: Aktuelle und künftige Herausforderungen“ eine neue Studie zum Thema „Die Reaktion der Organisationen der Zivilgesellschaft auf die COVID-19-Pandemie und die dagegen ergriffenen restriktiven Maßnahmen in Europa“ auf den Weg gebracht.

Demnächst im EWSA/Kulturveranstaltungen

8. März: Internationaler Frauentag

Anlässlich des Internationalen Frauentags veranstaltet der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss die virtuelle Ausstellung Artivismus für Geschlechtergleichstellung.

Die Ausstellung umfasst eine Reihe von 25 Plakaten, die die Bemühungen um die Gleichstellung der Geschlechter und die Rechte der Frau thematisieren und die Agenda 2030 sowie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (insbesondere Ziel Nr. 5 zur Gleichstellung der Geschlechter) widerspiegeln.

Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit Women Engage for a Common Future durchgeführt, einem gemeinnützigen Netzwerk für einen geschlechtergerechten und gesunden Planeten für alle.

Entdecken Sie HIER die Ausstellung sowie das Video von ihrer Eröffnung.

An der Organisation dieser Kulturveranstaltung wirkt auch der Paritätische Ausschuss für Chancengleichheit (COPEC) mit. (ck)

Gemeinsame Fotoausstellung Afrika-EU in Verbindung mit dem portugiesischen Ratsvorsitz der EU

Die portugiesische Künstlerin Ana Carvalho zeigt in der Ausstellung Afrika in Lissabon die Präsenz und den Einfluss afrikanischer Kultur in der portugiesischen Hauptstadt. Der in der Republik Cabo Verde lebende afrikanische Künstler José Pereira stellt mit seiner Fotoausstellung Ubuntu Wege für friedliches Zusammenleben, Akzeptanz von Differenzen und Solidarität dar.

Im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung eröffnete der EWSA am 2. März im Beisein von Cillian Lohan, Vizepräsident für Kommunikation, Carlos Trindade, Vorsitzender des Begleitausschusses AKP-EU, und der beiden Fotografen die gemeinsame Fotoausstellung Afrika-EU. Die Eröffnung fand während einer Sitzung des Begleitausschuss AKP-EU statt, einem ständigen Arbeitsorgan der Fachgruppe Außenbeziehungen des EWSA.

Online-Talks des EWSA – entdecken Sie uns im Netz!

Wussten Sie, dass der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss sicherstellt, dass alle Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa bei der Entwicklung des Kontinents ein Mitspracherecht haben?

Buchen Sie Ihren Besuch online – und erfahren Sie mehr über den EWSA, das einzigartige Forum für Konsultation, Dialog und Konsensfindung zwischen Vertreterinnen und Vertretern der einzelnen Bereiche der organisierten Zivilgesellschaft (wie Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Berufsverbände, lokale Gruppen, Bauernverbände, Jugendorganisationen, Frauengruppen, Verbraucher- und Umweltorganisationen u.v.m.). (cl)