Von Dimitris Dimitriadis, Mitglied der Gruppe Arbeitgeber und Vorsitzender der EWSA-Fachgruppe Außenbeziehungen

Mit dem europäischen Grünen Deal und dem Ziel einer klimaneutralen EU-Wirtschaft wird ein Paradigmenwechsel vollzogen, der unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unsere Beziehungen zum Rest der Welt revolutionieren wird.

Auf der Klimakonferenz in Glasgow wurde endlich von allen anerkannt, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Die EU liegt in diesem Wettlauf gegen die Zeit immer noch ganz an der Spitze: Es ist die Aufgabe Europas, mit gutem Beispiel voranzugehen. Und es liegt auch in unserem Interesse, unsere Wirtschaft rasch zu modernisieren und in den Bereichen Recycling und Kreislaufwirtschaft, CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre, grüner Wasserstoff, Solar- und Windkraftanlagen weltweit führend zu bleiben oder zu werden.

Europa ist weltweit der größte Markt, und die Auswirkungen unserer Umstellung auf Klimaneutralität, des Übergangs von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien und der Verringerung der Energieabhängigkeit werden überall zu spüren sein. Denken Sie nur an unsere Öl- und Gasimporte aus Russland und Algerien.

Im Einklang mit unserer traditionellen Verpflichtung zum Multilateralismus müssen wir die Auswirkungen auf Drittländer berücksichtigen und den schwächeren Ländern helfen, die weniger zur globalen Erwärmung beigetragen haben, aber für ihre Folgen einen höheren Preis zahlen werden. Ebenso sollte die EU unverzüglich Verhandlungen mit unseren engsten Nachbarn aufnehmen, um sie dabei zu unterstützen, ihre Ziele innerhalb des richtigen Zeitrahmens zu erreichen.

Die Vereinigten Staaten stehen unserem CO2-Grenzausgleichssystem, das sie als potenziell protektionistische Maßnahme ansehen, immer noch misstrauisch gegenüber. Andererseits kann Europa diesen Mechanismus nicht aufgeben, da er es uns ermöglicht, die Verlagerung von CO2-Emissionen zu verhindern.

Was die Abhängigkeit vom Ausland betrifft, so stellt sich auch die drängende Frage nach kritischen Rohstoffen. China liefert 95 % aller seltenen Erden, die weltweit für neue Technologien verwendet werden. Es ist an der Zeit, zu handeln und unsere Versorgungsquellen zu diversifizieren.

Wir haben die Wissenschaft, die Technologie, die Finanzierungsmöglichkeiten und die Ideen. Was wir nicht haben, ist Zeit: Die EU muss schnell handeln, und der EWSA wird die Entwicklungen verfolgen und in allen Phasen die Standpunkte und Ideen der Zivilgesellschaft zum Ausdruck bringen.

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