Am 23. Februar organisierten der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) und die Europäische Kommission eine zentrale Veranstaltung zum Europäischen Jahr der Kompetenzen. Über 400 junge Menschen aus sämtlichen EU-Mitgliedstaaten beleuchteten dort die für die derzeitigen und künftigen Arbeitsplätze benötigten Kompetenzen.

An der Veranstaltung Meet the Champions of Excellence nahmen 35 junge „EU-Champions“ der jüngsten Berufswettbewerbe WorldSkills, EuroSkills und Abylimpics (ein olympischer Berufswettbewerb für Menschen mit Behinderungen) – mit über 20 verschiedenen Disziplinen wie mobile Robotik, IKT, Mechanik, Grafikdesign, Automobiltechnologien und Bauwesen – teil.

Die „Champions“ tauschten inspirierende Erfahrungsberichte über ihre Bildungs- und Berufslaufbahn aus. Bei spezifischen Vorführungen in Bereichen wie Floristik, Autolackiererei, Robotik und virtuelle Realität, bei denen es auch um die Integration von Robotiksystemen, einen Roboter zur Minenräumung in der Ukraine und computergestütztes Design (CAD) ging, konnten die jungen Teilnehmenden herkömmliche und neue Kompetenzen aus nächster Nähe kennenlernen.

Ziel waren Informationen über die Vorteile und Chancen der beruflichen Aus- und Weiterbildung, insbesondere vor dem Hintergrund des ökologischen und des digitalen Wandels sowie der künftigen Arbeitswelt. Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist auch angesichts des derzeit in der EU herrschenden Arbeits- und Fachkräftemangels und Missverhältnisses zwischen Kompetenzangebot und -nachfrage wichtig. Mehr als drei Viertel der europäischen Unternehmen berichten über Schwierigkeiten bei der Suche nach Arbeitskräften mit den erforderlichen Kompetenzen.

EWSA-Präsident Oliver Röpke erklärte: „Kompetenzen sind eine Grundvoraussetzung dafür, dass sich junge Menschen privat und beruflich entfalten können. Dank Kompetenzen können wir uns im Zuge des derzeitigen digitalen und ökologischen Wandels nicht nur anpassen, sondern auch die Arbeitsplätze von morgen gestalten.“

Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, betonte: „Die berufliche Bildung bietet auf dem heutigen Arbeitsmarkt eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten. Ich bin davon überzeugt, dass die berufliche Aus- und Weiterbildung dazu beitragen kann, das Missverhältnis zwischen Kompetenzangebot und -nachfrage sowie den Arbeitskräftemangel zu beheben, die momentan die europäische Wirtschaft bremsen.“

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass eine berufliche Aus- und Weiterbildung eine hervorragende Entscheidung ist. Sie bietet gute Karriereaussichten und schnellere Beschäftigungsmöglichkeiten, sowohl jungen Menschen als auch Erwachsenen, die ihren Arbeitsplatz wechseln oder einfach ihre Kompetenzen verbessern wollen. Dennoch ist sie immer noch für viele angehende Studierende oftmals nur die zweite Wahl. Im Jahr 2021 nahm etwas mehr als die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler des mittleren Bildungsniveaus in der EU an Programmen mit beruflicher Ausrichtung teil.

2022 konnten nahezu 80 % der Absolventinnen und Absolventen der beruflichen Aus- und Weiterbildung einen Arbeitsplatz finden. Die EU strebt ein Ziel von 82 % bis 2025 an. (ll)