European Economic
and Social Committee
EWSA fordert neue Maßnahmen der EU zur Unterstützung der Glasindustrie
Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) fordert angesichts des Dialogs über den Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft mehr Maßnahmen zum Schutz der europäischen Glasindustrie.
Der EWSA fordert die politischen Entscheidungsträger der EU auf, die Glasindustrie in den Mittelpunkt der aktuellen politischen Prioritäten zu stellen, darunter im Paket „Fit für 55“, im Paket zur Kreislaufwirtschaft, in der Digitalen Agenda, in der strategischen Agenda für Wertschöpfungsketten sowie in der internationalen Handelspolitik der EU und den entsprechenden Instrumenten.
Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) begrüßt die Maßnahmen der EU, die der Glasindustrie helfen, den Übergang zu bewältigen, und letztlich eine klimaneutrale Gesellschaft ermöglichen werden. Er sieht in der Renovierungswelle der EU ein enormes geschäftliches Potenzial für Glasprodukte. Sie wird Investitionen auslösen und außerdem erheblich zur Verringerung der CO2-Emissionen von Gebäuden beitragen. Der EWSA befürwortet ebenso nachdrücklich eine Energiewende in der Glasindustrie selbst. Sie soll finanzielle Unterstützung für ihre Kapital- und Betriebsausgaben erhalten und keinem unlauteren Wettbewerb aus Drittmärkten ausgesetzt sein.
In einer auf seiner Oktober-Plenartagung zu diesem Thema verabschiedetenInitiativstellungnahme fordert der EWSA parallele Maßnahmen, um eine umweltfreundlichere, energieeffiziente Glasindustrie zu schaffen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und gute Arbeitsplätze zu erhalten.
„Glas ist allgegenwärtig: von der Mobilität bis zur Baubranche, von der Verteidigung bis hin zu Smartphones. Um das Potenzial der neuen Märkte für Glas voll auszuschöpfen und gleichzeitig den Herausforderungen des ökologischen und digitalen Wandels gerecht zu werden, braucht die EU eine Industriestrategie für Glas“, so Berichterstatter Aurel Laurenţiu Plosceanu.
Der EWSA fordert die Kommission und das Parlament auf, neue Maßnahmen der EU in Bezug auf die Klimaziele und die strategischen Wertschöpfungsketten zu entwickeln, damit die Produktion von Solarzellen in Europa wieder aufgenommen wird und die Produktion weiterer strategischer Glasprodukte und deren Wertschöpfungsketten gesichert werden.
Der EWSA stellt fest, dass die Glasindustrie der EU am Scheideweg steht. Einerseits muss sie den Strukturwandel bewältigen, der mit dem digitalen und dem ökologischen Wandel einhergeht. Die Produktion muss in drei Jahrzehnten kohlenstoffneutral und kreislauforientiert werden, und zugleich werden die Verfahren in den kommenden Jahren noch weiter automatisiert und digitalisiert.
Andererseits wird die Glasindustrie aber auch ein Vorreiter dieses Wandels sein. In den kommenden Jahren werden sich viele neue Geschäftsfelder für Glasprodukte eröffnen.
„Die EU sollte Glas als beständiges Material einstufen und seinen Wert für nachhaltige Verpackungssysteme und die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft anerkennen. Es besteht großes Potenzial für die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Glasrecycling und für die Gewinnung neuer talentierter Arbeitskräfte“, sagte Gerald Kreuzer, Mitberichterstatter für die Stellungnahme.
Nach Auffassung des EWSA sollte die EU bedenken, dass Glas für die Erzeugung von grüner Energie unverzichtbar ist. (ks)