In einer auf seiner Juli-Plenartagung verabschiedeten Stellungnahme fordert der EWSA die EU zu einem umfassenden Ansatz in der Rohstoffpolitik auf. Er schlägt vor, die Listen kritischer Rohstoffe zu erweitern, faire Energiepreise zu gewährleisten, Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, Recycling zu priorisieren und den Aufbau von Kapazitäten im Bereich der Rohstoffversorgung der EU zu fördern.

Derzeit wird die weltweite Versorgung mit kritischen Rohstoffen von China dominiert, während Europa weniger als 5 % der globalen mineralischen Rohstoffe produziert. Prognosen zufolge wird sich die Nachfrage nach Rohstoffen bis 2060 weltweit verdoppeln, so dass ein sofortiger Handlungsbedarf besteht.

Zur Bewältigung dieser Herausforderungen empfiehlt der EWSA, die Liste der kritischen Rohstoffe um diejenigen zu erweitern, die für grüne und nachhaltige Technologien unerlässlich sind, und so gezielte Maßnahmen und Investitionen zu ermöglichen. Zudem spricht er sich für faire Energiepreise, finanzielle Unterstützung, vereinfachte Genehmigungsverfahren und Partnerschaften mit anderen Ländern aus, um die Ressourcensicherheit zu erhöhen und die grüne Transformation in der EU voranzutreiben.

Der Berichterstatter des EWSA für die Stellungnahme, Maurizio Mensi, betont, dass die Verwertung und Wiederverwendung von Rohstoffen im Abfallrecht Vorrang bekommen müssen, um die Abhängigkeit von Primärquellen zu verringern und das Wirtschaftswachstum zu stimulieren. Der EWSA mahnt jedoch, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ressourcensicherheit und Umwelterwägungen bestehen muss, damit die Nachhaltigkeitsziele der EU erreicht werden.

Der Ko-Berichterstatter des EWSA, Michal Pintér, spricht sich für einen EU-weiten Kapazitätsaufbau in der mineralgewinnenden Industrie aus. In der Stellungnahme wird gefordert, den Fokus auf die Entwicklung des Humankapitals in der mineralgewinnenden Industrie und die Umschulung und Weiterqualifizierung der vorhandenen Arbeitskräfte zu richten, um die Rohstoffindustrie zu stärken.

Wenn die EU diese Aspekte gemeinschaftlich angeht, kann sie den Übergang zu einer grünen Wirtschaft meistern und die Grundlagen für eine resiliente, nachhaltige und weltweit wettbewerbsfähige Rohstoffindustrie schaffen. (gb)