Diandra Ní Bhuachalla setzte sich als UN-Jugenddelegierte für Irland 2021–2022 vor allem für die Gleichstellung der Geschlechter, Klimagerechtigkeit sowie Frieden und Sicherheit ein, nachdem sie sich in den vorangegangenen 11 Jahren auf lokaler und nationaler Ebene engagiert hatte. Als Koordinatorin für Jugenddelegiertenprogramme im Youth2030-Team des irischen Jugendrates arbeitet sie aktiv mit der Jugendabteilung des Europäischen Netzes für nachhaltige Entwicklung (ESDN) und dem Chatham House Common Futures Conversations-Programm zusammen. Kürzlich wurde sie von Foundations for Tomorrow und dem Büro des walisischen Future Generations Commissioner zur Future Generations Global Ambassador ernannt.

Diandra besitzt einen Bachelorabschluss in Politik, einen Abschluss in Jura sowie einen Master in internationaler Politik und Diplomatie vom University College Cork.

EWSA info: Wie sehen Sie Ihre Rolle im EWSA und insbesondere als Jugendelegierte auf der COP 28? Was wollen Sie in die Debatte über den Klimawandel einbringen?

Diandra Ní Bhuachalla: „Als EWSA-Jugenddelegierte für die COP bis 2025 betrachte ich meine Rolle als wesentlich, wenn es darum geht, wirklich repräsentativ und inklusiv zu sein.
Ein anhaltendes Problem, vor dem viele Interessenträger bei der internationalen Entscheidungsfindung und Politikgestaltung stehen, ist Ausgrenzung – und das ist etwas, was junge Menschen nur zu gut kennen und fühlen. Trotz der Tatsache, dass wir Veränderungen im Klimaschutz vorantreiben und über eine einzigartige Kombination realer Erfahrungen verfügen, sagt man uns oft, dass wir aufgrund unseres Alters das alles nicht wirklich verstehen und uns darum auch keine fundierte Meinung bilden können. Diese Diskriminierung kann noch extremer ausfallen, wenn ethnische Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Kultur usw. ins Spiel kommen.
Je länger dieser Versuch, uns zum Schweigen zu bringen, andauert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass junge Menschen sich resigniert abwenden. Wer wird dann die Menschen und den Planeten noch retten können? Welche erfahrenen und motivierten Führungspersönlichkeiten werden die Dinge bis zum Jahr 2050 lenken, wenn die wirklich schwierigen Entscheidungen getroffen werden müssen?
Die unzähligen jungen Menschen, die in den letzten Jahren an der COP teilnahmen, haben darauf hingewiesen, dass ihre wichtigsten Erkenntnisse und die engsten Beziehungen außerhalb der Verhandlungsräume zustande gekommen sind. Dies liegt an den bestehenden Verfahren, die – unabsichtlich oder sogar gewollt – zu Ausgrenzung führen. Zur Bekämpfung des Klimawandels brauchen wir jede Stimme und jede Idee, um solidarisch zusammenstehen zu können. Nachhaltige und wirksame Klimaschutzmaßnahmen hängen davon ab, ob vernachlässigte Gruppen von Menschen sich ebenfalls einbringen können. Erst dann können wir Klimagerechtigkeit erreichen und sicherstellen, dass niemand im Kampf um unser Überleben zurückgelassen wird.“