European Economic
and Social Committee
Ohne konkrete Maßnahmen hat die Jugend des Westbalkans keine Zukunft
Die Teilnehmer der Anhörung des EWSA zur „Jugendpolitik auf dem Westbalkan im Rahmen der Innovationsagenda für den Westbalkan“ bekräftigten, wie wichtig junge Menschen für die Zukunft der Region sind. Sie wiesen auch auf das Problem der Fachkräfteabwanderung hin und legten dar, wie dieser „Brain Drain“ zu einer „Brain Circulation“ – einer Mobilität Hochqualifizierter – weiterentwickelt werden könnte, um das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung im Westbalkan zu fördern.
EWSA-Mitglied Dragica Martinović Džamonja betonte: „Junge Menschen tragen maßgeblich zur Entwicklung sowie zu Frieden und Stabilität bei.“
Ähnlich sah es EWSA-Mitglied Andrej Zorko: „Wichtig ist, dass junge Menschen nicht bloß Zielgruppe von Projekten sind, sondern die Politik tatsächlich aktiv mitgestalten.“
Dafina Peci, Leiterin der Initiative „Tirana – Europäische Jugendhauptstadt 2022“, betonte die Bedeutung von Jugend- und zivilgesellschaftlichen Organisationen und erläuterte die Arbeit der seit Jahren in den sechs Westbalkanländern tätigen Jugendplattform des Westbalkans.
„Brain Drain“ kann zu „Brain Gain“ werden
Angesichts unzureichender Bildung, fehlender Qualifikationen, schlechter Beschäftigungsbedingungen und fehlender Chancen haben junge Menschen keine sicheren Aussichten auf eine Zukunft in Wohlstand.
Albert Hani, Generalsekretär des Regionalbüros für Jugendzusammenarbeit (RYCO), betonte, dass durchschnittlich 52 % der jungen Menschen die Region verlassen möchten. „Wollen die Regierungen, dass die jungen Menschen in der Heimat bleiben, dann müssen sie sich für deren Bedürfnisse und Prioritäten einsetzen.“
Milica Škiljević, Projektmanagerin der Belgrade Open School, wies auf die fehlenden Informationen über Berufs- und Beschäftigungsaussichten hin.
Für Ognjen Marković, Teamleiter des Westbalkan-Jugendlaborprojekts im Regionalen Kooperationsrat, ist die Teilhabe junger Menschen mit ihren Kenntnissen und ihrem Fachwissen ein Mehrwert, sofern die politischen Entscheidungsträger ihnen in Augenhöhe begegnen.
Die Jugendgarantie für die Westbalkan-Initiative könnte zusammen mit Jugendnetzwerken und nationalen Interessenträgern einen Reformprozesses einleiten, um die Beschäftigungsfähigkeit der jüngeren Generation in der Region zu stärken. (at)