Verfügbare Sprachfassungen:

Grußwort

Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts bei der Erstellung des EU-Haushalts

Haushalte sind nicht geschlechtsneutral. Vielmehr können sie Indikatoren dafür sein, mit wie viel Engagement Ziele wie die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen und die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter vorangetrieben werden. Daher hat die Kommission für Finanz- und Haushaltsfragen des EWSA beschlossen, das Konzept des „Gender Budgeting“ eingehend zu prüfen. Worum geht es dabei konkret? Kurz gesagt, um die Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts bei der Aufstellung und Ausführung des Haushaltsplans. Dies bedeutet, dass in Bezug auf die potenziellen Auswirkungen von Ausgabenentscheidungen auf die Geschlechtergleichstellung für mehr Rechenschaftspflicht und Transparenz gesorgt werden muss, wobei Zielgruppen von Begünstigten festgelegt werden müssen, um Diskriminierungen oder Ungleichheiten bei der Umsetzung der einzelnen Strategien und Maßnahmen zu vermeiden. Auf diese Weise lässt sich besser nachvollziehen, wie unterschiedlich sich die Einnahmen und Ausgaben der verschiedenen Gremien, Institutionen und Regierungen auf Frauen und Männer auswirken können. Außerdem kann diese Vorgehensweise auch dazu beitragen, öffentliche Mittel so einzusetzen, dass Haushalte und politische Maßnahmen effizienter und wirksamer werden.
 

Bitte vormerken

Flucht aus der Ukraine

Kolja lebt mit der Katze der Familie allein in seiner Wohnung, die durch russische Luftschläge mitten im Zentrum von Irpin teilweise zerstört wurde. Seine Familie ist nach Frankreich geflohen, er jedoch hat sich zum Bleiben entschieden, um ihr Zuhause und ihr Eigentum zu verteidigen. Er zeigt uns stolz die Fotos seiner Kinder, ihre Medaillen für Ballett und Taekwondo, und sagt dann, dass er sicher sei, sie bald wiederzusehen, „sobald das alles vorbei ist“.

„Zur Sache“

In unserer Kolumne „Zur Sache“ äußern sich EWSA-Mitglieder zu wichtigen Themen der europäischen Agenda. Alena Mastantuono hat als Berichterstatterin die Stellungnahme „REPowerEU: gemeinsames europäisches Vorgehen für erschwinglichere, sichere und nachhaltige Energie“ zur Energieversorgungssicherheit mitverfasst, die der EWSA auf seiner Mai-Plenartagung verabschiedet hat.

Russisches Roulette mit Europa

Die Drohung des Kremls, den Gashahn zuzudrehen, treibt Europa um. Nach Polen und Bulgarien gehören nun auch Finnland, Dänemark und die Niederlande zu den Ländern, die bei der russischen Regierung in Ungnade gefallen sind und nicht mehr mit Gas versorgt werden.

Eine Frage an ...

Eine Frage an ...

In dieser Rubrik bitten wir EWSA-Mitglieder, eine Frage zu einem Thema zu beantworten bezieht, das ihrer Ansicht nach ganz oben auf der europäischen Agenda steht.

Luca Jahier: Nationale Aufbau- und Resilienzpläne sind auf einem guten Weg

EWSA info: Wie beurteilen Sie den Stand der Umsetzung der nationalen Aufbau- und Resilienzpläne in den Mitgliedstaaten?

Luca Jahier: Vor einem Jahr standen wir ganz am Anfang der Umsetzung der Aufbau- und Resilienzfazilität. Nur sehr wenige Länder hatten damals bei der Ausarbeitung ihrer nationalen Pläne Fortschritte erzielt. 

Unser Überraschungsgast

Unser Überraschungsgast

Jeden Monat stellen wir in dieser Rubrik eine Persönlichkeit vor, deren Arbeit und Engagement andere inspiriert. Diese Menschen sind ein Vorbild an Mut, Charakterstärke und Entschlossenheit. Ihre Zivilcourage verdient Respekt. In diesem Monat ist Kostas Onisenko bei uns zu Gast.

„Objektivität“ oder „Ethik“ in der Berichterstattung über den Ukrainekrieg?

Nach dem Vietnamkrieg hatte sich weltweit eine objektive Kriegsberichterstattung durchgesetzt, d.h. die Journalisten ergreifen weder für die eine noch für die andere Seite Partei. Diese neue Praxis galt als enormer Fortschritt auf dem Weg zur Objektivität – anders als der vorher übliche „embedded journalism“, bei dem die Berichterstatter den Streitkräften eines Landes zugewiesen wurden. Möglich war dies natürlich aufgrund des Wirtschaftswachstums der Medienunternehmen, aber auch weil die meisten Konflikte „fernab“ des Hauptsitzes der großen Medienunternehmen ausgetragen wurden. Es waren „fremde“ Kriege, so dass Journalisten relativ leicht eine emotionale Distanz wahren konnten. Der Ukrainekrieg „stört“ diesen Grundsatz und dürfte demnächst die allgemeine Funktionsweise der Medien sowie ihr Verhältnis zu Gesellschaft und Staat erheblich verändern.

Aktuelles

Charles Michel fordert bei Rede im EWSA eine Europäische Geopolitische Gemeinschaft unter Einschluss der Ukraine

Bei der Eröffnung der Plenartagung im Mai betonte die EWSA-Präsidentin: „Gemeinsam müssen wir die Folgen des Krieges in der Ukraine und die künftigen geopolitischen Herausforderungen bewältigen. Europa muss sich von einem Meister der Krisenbewältigung zum Weltmeister der Zukunftsgestaltung entwickeln“.

 

Ganzheitliches und kohärentes Migrationssystem zum Schutz Europas vor Bedrohungen durch Diktaturen und Flüchtlingskrisen

Als Reaktion auf die staatlich geförderte Instrumentalisierung von Migranten an den EU-Außengrenzen veranstaltete der EWSA eine einschlägige Konferenz, auf der die Dynamik für eine Europäisierung der Migrationspolitik herausgestellt wurde. Bislang können autoritäre Führer menschliches Leid instrumentalisieren, um Europa zu erpressen, da sie sich der Spaltung des Kontinents im Bereich der Migrationspolitik bewusst sind.

Die Unterdrückung des zivilgesellschaftlichen Dialogs in der EU ist vollkommen unzulässig

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) fordert die EU-Organe nachdrücklich zu Nulltoleranz gegenüber Einstellungen und Verhaltensweisen der Mitgliedstaaten auf, die die Arbeit der Zivilgesellschaft behindern und ihren Handlungsspielraum in Europa einschränken.

Erholung nur mit systematischer Einbeziehung der europäischen Zivilgesellschaft möglich

Der EWSA hat eine neue Entschließung zur Beteiligung der organisierten Zivilgesellschaft an der Umsetzung und Überwachung der nationalen Aufbau- und Resilienzpläne verabschiedet. Eine kürzlich durchgeführte Konsultation ergab, dass die organisierte Zivilgesellschaft nicht in dem Maße in die Weiterverfolgung der Pläne einbezogen wird, wie dies rechtlich vorgesehen ist.

EWSA: Der Krieg in der Ukraine ist eine große Herausforderung für die EU-Kohäsionspolitik

Die Kohäsionspolitik spielt bei der Bewältigung der COVID-19-Krise, der Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 und dem Abbau der Ungleichheiten in Europa eine Schlüsselrolle. In einer kürzlich verabschiedeten Stellungnahme stellt der EWSA fest, dass der Krieg in der Ukraine kurz- bis mittelfristig die größte Herausforderung für die Kohäsionspolitik darstellt.

EWSA fordert einen offenen und sicheren Schengen-Raum

Der Krieg in der Ukraine hat zu einem beispiellosen Zustrom von Flüchtlingen geführt, die Schutz in der EU suchen. Dies macht deutlich, dass wirksame, humane und humanitäre gemeinsame europäische Regelungen zu Migration und Asyl in einem offenen, aber gleichermaßen sicheren Schengen-Raum dringend erforderlich sind, so der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) in einer Stellungnahme, die auf seiner Plenartagung im Mai verabschiedet wurde.

EWSA begrüßt lang erwarteten „Aktionsplan für die Sozialwirtschaft“

Der EWSA fordert stärkere Maßnahmen in vier Kernbereichen, um den Aktionsplan wirksamer zu machen, wertet es aber auch positiv, dass viele seiner Vorschläge Berücksichtigung gefunden haben.

Europa muss die Verbreitung von Hetze und Hasskriminalität entschlossen bekämpfen

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) unterstützt in einer auf seiner Mai-Plenartagung verabschiedeten Stellungnahme die Initiative der Europäischen Kommission zur Ausweitung der Liste der EU-Straftaten auf jede Form von Hasskriminalität und Hetze und fordert den Rat auf, diesen Vorschlag anzunehmen.

Menschenwürdige Arbeit: Unternehmerisches Handeln darf niemals auf Kosten der Würde und Freiheit der Menschen gehen

Aufgrund des drastischen Anstiegs der Kinder- und Zwangsarbeit sowie der anhaltenden Ausbeutung von Arbeitnehmern auf der ganzen Welt machen muss die EU im Bereich menschenwürdige Arbeit dringender denn je tätig werden.

Die EU muss Barrieren für die Beschäftigung junger Menschen mit Behinderungen beseitigen

In einer Anhörung des EWSA am 8. April mit führenden Akteuren der Behindertenpolitik – darunter Sozialpartner und Organisationen der Zivilgesellschaft – wurde darauf hingewiesen, dass die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderungen, insbesondere junger Menschen, erhöht werden muss. Trotz rechtlicher Bemühungen geht aus den diesbezüglichen Daten hervor, dass viele von ihnen in der Arbeitswelt nach wie vor diskriminiert werden, weil das Vorurteil, sie seien unproduktiv, sich hartnäckig hält.

Stabile, faire und unternehmensfreundliche neue Finanzierungsquellen für den EU-Haushalt

Der EWSA fordert gezieltere Folgenabschätzungen zu den Vorschlägen der Kommission, neue Finanzierungsquellen für den EU-Haushalt zu erschließen, um die Schulden aufgrund von NextGenerationEU zurückzuzahlen.

Wettbewerbspolitik sollte neuen Zielen der EU gerecht werden

Um die klimapolitischen und digitalen Ambitionen sowie die strategische Autonomie der Union zu unterstützen, die massive Investitionen erfordern, sollten die Fusionskontroll-, Kartell- und Beihilfevorschriften überarbeitet werden. In zwei neuen Stellungnahmen erläutert der EWSA, wie dabei vorzugehen ist.

Eine nachhaltige Verpackungsindustrie kann eine wichtige Rolle beim Schutz unseres Planeten spielen

In einer von der Beratenden Kommission für den industriellen Wandel (CCMI) erarbeiteten und auf der Plenartagung im Mai verabschiedeten Stellungnahme empfiehlt der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) der Europäischen Kommission und den nationalen Regierungen in Absprache mit allen Interessenträgern der Verpackungsindustrie, während des gesamten Produktzyklus auf eine höhere Nachhaltigkeit des Industriezweigs hinzuarbeiten.

 

Nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe: EWSA unterstützt Standpunkt der Europäischen Kommission

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) unterstützt in einer auf seiner Mai-Plenartagung verabschiedeten Stellungnahme die Mitteilung „Nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe“ der Europäischen Kommission. Seines Erachtens muss die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) den strategischen Rahmen für die Umstellung auf eine CO2-arme Landwirtschaft vorgeben.

EWSA hält sichere und erschwingliche Energieversorgung für vordringlich

Die Unabhängigkeit der Energieversorgung ist für die Zukunft Europas entscheidend: Die EU muss ihre Energieversorgung so bald wie möglich sichern, sich von russischem Gas unabhängig machen und die Energiewende drastisch beschleunigen. Das ist die wichtigste Erkenntnis aus der Stellungnahme „REPowerEU: gemeinsames europäisches Vorgehen für erschwinglichere, sichere und nachhaltige Energie“, die von Thomas Kattnig, Alena Mastantuono und Simo Tiainen erarbeitet und auf der Plenartagung im Mai verabschiedet wurde.

EWSA fordert konkretere Maßnahmen zur Unterstützung und zum Schutz unabhängiger belarussischer Journalisten

Seit August 2020 greift Aleksander Lukaschenkos autoritäres Regime die Zivilgesellschaft, unabhängige Journalisten, Blogger und Schriftsteller in Belarus massiv an. Der EWSA legte einen Informationsbericht über die Lage der Medien im Land vor. Darin enthalten: Empfehlungen, wie belarussische Medienunternehmen und Journalisten, die aus dem Land geflohen sind, und solche, die sich im Kampf gegen das Regime zum Bleiben entschlossen haben, unterstützt werden können.

Ohne konkrete Maßnahmen hat die Jugend des Westbalkans keine Zukunft

Die Teilnehmer der Anhörung des EWSA zur „Jugendpolitik auf dem Westbalkan im Rahmen der Innovationsagenda für den Westbalkan“ bekräftigten, wie wichtig junge Menschen für die Zukunft der Region sind. Sie wiesen auch auf das Problem der Fachkräfteabwanderung hin und legten dar, wie dieser „Brain Drain“ zu einer „Brain Circulation“ – einer Mobilität Hochqualifizierter – weiterentwickelt werden könnte, um das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung im Westbalkan zu fördern.

Laufen für die Ukraine

Als Vertreterin des EWSA nahm EWSA-Vizepräsidentin Giulia Barbucci am 29. Mai an der 42. Ausgabe des Brüsseler 20-km-Laufs teil. An dem Lauf nahmen auch Vertreter anderer EU-Institutionen teil, wie etwa die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola.

Frau Barbucci hielt die Veranstaltung gerade jetzt ganz besonders wichtig: „Der 20-km-Lauf in Brüssel war mit 33 000 teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern Europas und Vertretern der EU-Institutionen ein großer Erfolg, der ein starkes Zeichen für den Frieden und die Solidarität mit der Ukraine gesetzt hat.“

Aktuelles aus den Gruppen

Das europäische Chip-Gesetz – eine wichtige Initiative mit einigen Fragezeichen

von Heiko Willems, Mitglied der Gruppe Arbeitgeber

Halbleiter sind essenzieller Bestandteil verschiedenster Lebensbereiche für Wirtschaft und Verbraucher. Ohne sie sind zudem die Ziele des ökologischen und digitalen Wandels nicht erreichbar. Das von der Europäischen Kommission am 8. Februar 2022 vorgelegte europäische Chip-Gesetz soll die Versorgungssicherheit, Resilienz und technologische Führungsrolle der EU bei Halbleitertechnologien und -anwendungen gewährleisten.

Nach Abschluss der Konferenz zur Zukunft Europas müssen die Forderungen der Bürgerinnen und Bürger auch umgesetzt werden

von der Gruppe Arbeitnehmer

Nach einem Jahr intensiver Arbeit hat die Konferenz zur Zukunft Europas schließlich Empfehlungen mit ehrgeizigen Vorschlägen für ein gerechteres und stärkeres Europa vorgelegt, die die Bürgerinnen und Bürger ganz Europas zusammen mit den Sozialpartnern und anderen Akteuren erarbeitet haben. Die Bürger haben deutlich gemacht, dass die EU in für sie wichtigen Bereichen mehr tun muss. Dies betrifft insbesondere Fragen wie Ungleichheit, Armut, Bekämpfung des Klimawandels und Schutz der Demokratie. Dafür steht beispielsweise die Annahme eines Protokolls über den sozialen Fortschritt, mit dem sichergestellt werden soll, dass die Sozial- und Arbeitnehmerrechte den vier Grundfreiheiten des Binnenmarkts gleichgestellt sind. Die Bürgerinnen und Bürger forderten auch ein mutigeres Europa, das auf der internationalen Bühne mit einer Stimme spricht, auf sein Umfeld reagieren kann und bürgernäher sowie transparenter wird.

 

Namensänderung bei Gruppe III des EWSA: Gruppe Vielfalt Europa heißt ab jetzt Gruppe Organisationen der Zivilgesellschaft

von der Gruppe Organisationen der Zivilgesellschaft

Am 18. Mai 2022 beschloss die Gruppe Vielfalt Europa (Gruppe III) des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) einstimmig, sich in Gruppe Organisationen der Zivilgesellschaft umzubenennen. Die Namensänderung tritt ab sofort in Kraft.

Demnächst im EWSA/Kulturveranstaltungen

Biologische Vielfalt: Künstler engagieren sich

Eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern stellt die biologische Vielfalt und die Natur in den Mittelpunkt ihres Schaffens. In der Online-Ausstellung „Biologische Vielfalt: Künstler engagieren sich“ wird der Zusammenhang zwischen Mensch und Natur auf einzigartige Weise verdeutlicht. Die im Rahmen des französischen EU-Ratsvorsitzes organisierte Ausstellung ist vom 20. Mai bis zum 20. Juni 2022 zu sehen.