Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle möchte ich Sie auf zwei anstehende Initiativen des EWSA zu den größten Problemen hinweisen, vor denen die Welt heute steht: der Klimakrise und dem Krieg in der Ukraine.

Vom 6. bis 18. November findet in Scharm El-Scheich (Ägypten) die Jahrestagung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (COP 27) statt. Noch nie stand mehr auf dem Spiel. Extreme Wetterereignisse, von Klimamodellen schon lange vorausgesagt, die enorme Zerstörungen und enormes Leid in der Welt verursachen, haben die Dringlichkeit, wenn überhaupt möglich, noch verschärft. In dieser Woche, in der sich die Staats- und Regierungschefs der Welt auf das Treffen vorbereiten, auf dem sie erneut den Versuch einer Einigung unternehmen wollen, mit der die Welt vor einer Klimakatastrophe gerettet werden kann, stimmt der EWSA über eine an sie gerichtete Entschließung ab. In der Entschließung werden mutige Entscheidungen zu den wichtigsten Themen gefordert, die auf dem Tisch liegen: Klimafinanzierung, Anpassung, Verluste und Schäden sowie mehr und ehrgeizigeres Handeln. Handlungsbedarf besteht in allen Bereichen. Im EWSA haben wir in den letzten Jahren entschlossene Positionen zu all diesen Aspekten erarbeitet. Die Botschaft der Sozialpartner und der Organisationen der Zivilgesellschaft ist klar und deutlich. 
Wir müssen uns der Dringlichkeit der Klimakrise bewusst werden. Der Klimawandel hat Folgen für die Gesellschaft, die Bürger, die Wirtschaft und die gesellschaftliche Stabilität. Er ist nicht nur ein Umweltproblem, er ist eine existenzielle Bedrohung. Ich möchte Sie und Ihre Organisationen bitten, die Botschaft unserer Entschließung zu verbreiten, damit die Stimme der europäischen Zivilgesellschaft bis nach Scharm El-Scheich dringt.

Am 24./25. November wird der EWSA dann in Zagreb (Kroatien) eine Debatte abhalten, die dem Krieg in der Ukraine und seinen Folgen für die EU gewidmet ist. Drei Fragen sollen dabei im Mittelpunkt stehen: Welchen Einfluss haben der Krieg und der neue Kandidatenstatus der Ukraine auf die EU-Erweiterung und die Aussichten für langjährige Kandidaten? Wie wird sich dies auf die energiepolitischen Entscheidungen Europas und den Weg zur Klimaneutralität angesichts des drastischen Anstiegs der Energiepreise auswirken, der verheerende wirtschaftliche Schäden verursacht und die Entschlossenheit unserer Länder zum ökologischen Wandel auf die Probe stellt? In diesem Krieg spielt die Kommunikation eine Schlüsselrolle: wer gewinnt und was gibt es Neues von der Kriegsfront? Wie kommt Europa mit der neuesten Desinformationswelle klar? 

Dieses Jahr werden angesehene Experten und Meinungsmacher teilnehmen und mit zivilgesellschaftlichen Organisationen ins Gespräch kommen, die mit den Folgen des Krieges zu kämpfen haben. Von Arbeitgebern, die wegen hoher Energiekosten vor dem Ruin stehen, Arbeitnehmern, denen die Heizkosten zu schaffen machen und die kaum über die Runden kommen, bis zu Aktivisten, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Auch Ihre Organisation ist sehr wahrscheinlich von diesen Problemen betroffen. Vielleicht möchten Sie ja online an der Veranstaltung teilnehmen? Sie sind herzlich eingeladen. Nehmen Sie an der Debatte teil und helfen Sie uns, die Kultur des konstruktiven Dialogs und faktengeprüfter Informationen lebendig zu halten. Beide sind in diesen schweren Zeiten in Gefahr.

Also: Bleiben Sie dran!

Cillian Lohan
EWSA-Vizepräsident für Kommunikation