Dies ist unser Moment!

Liebe Leserinnen und Leser!

Am 9. Mai, dem Europatag, fällt dieses Jahr der Startschuss für die lang erwartete Konferenz zur Zukunft Europas. Sie ist nicht nur eine einzigartige Gelegenheit für eine breit angelegte Debatte darüber, wie sich die EU weiterentwickeln sollte, sondern bietet auch die Chance, dass die Bürgerinnen und Bürger – auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene – das europäische Projekt wieder aktiv mitgestalten. Ich möchte es Ihnen ans Herz legen, diese Gelegenheit zu nutzen.

Der EWSA als Haus der organisierten Zivilgesellschaft setzt sich bereits seit langem für eine Reform Europas durch die stärkere Einbindung seiner Bürgerinnen und Bürger ein. Ich bin überzeugt, dass das Zusammentreffen der „Brüsseler Blase“ und der Bürgerinnen und Bürger originelle und zugleich konkrete Ideen für die Zukunft hervorbringen kann.

Damit dieses Potenzial zur vollen Entfaltung kommt, müssen wir uns davor hüten, den Sichtweisen der Bürgerinnen und Bürger vorzugreifen. Die Diskussionen im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas müssen offen für unkonventionelle Denkansätze sein. In keiner Diskussionsrunde sollte bereits zu Anfang ein bestimmtes Ergebnis vorausgesetzt werden.

Die Zukunft Europas verlangt außerdem nach einem neuen, positiven Narrativ. Wir müssen beweisen, dass Europa ein großartiger Ort ist, wo alle Menschen die Chance haben, ihr Leben auf der Grundlage gemeinsamer Werte so zu gestalten, wie sie es wollen. Die Menschen in den USA sind stolz auf ihren amerikanischen Traum. Ich denke, es ist an der Zeit, dass die Europäer endlich beginnen, ihren eigenen Lebensstil und die damit verbundenen Vorteile zu genießen und zu schätzen.

Aufgrund der COVID-19-Maßnahmen findet der offizielle Auftakt der Konferenz in Straßburg im Hybridformat statt. Wir können bereits jetzt davon ausgehen, dass die meisten Aktivitäten im Zusammenhang mit der Konferenz – zumindest anfänglich – in diesem Format stattfinden.

Aufgrund der Pandemie weist die Konferenz zur Zukunft Europas jetzt eine prominente digitale Dimension auf. Paradoxerweise wird sie hierdurch für die normalen Bürgerinnen und Bürger leichter zugänglich, und zwar insbesondere über die digitale mehrsprachige Plattform. Ich möchte Sie alle einladen, dieses Instrument zu nutzen – entweder zur Teilnahme an einer der geplanten Veranstaltungen, zur Organisation Ihrer eigenen Debatte oder zum Austausch von Ideen zur europäischen Integration. Die Zukunft Europas liegt in unseren Händen!

Christa Schweng

Präsidentin des EWSA