Neuigkeiten von früheren Preisträgern

Mission Abfallreduzierung: 2022 gibt‘s nichts Neues

Einer der Preisträger des letztjährigen EWSA-Preises der zivilgesellschaftlichen Solidarität, das britische Cherwell Collective, gewann kürzlich im Vereinigten Königreich einen prestigeträchtigen Klimaschutzpreis für sein neues Kreislaufwirtschaftsprojekt. Dieses gemeinnützige Unternehmen aus Oxford wurde von uns 2020 dafür ausgezeichnet, dass es in der COVID-19-Krise Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt und ihnen gezeigt hat, wie sie selbst Obst und Gemüse anbauen und überschüssige Lebensmittel bestmöglich verwerten können.

Mit dem Preisgeld des EWSA baute das Cherwell Collective die Unterstützung für benachteiligte Personen aus, verstärkte aber auch seine Bestrebungen, den CO2-Fußabdruck der Nutzergruppen zu reduzieren. Es ist nun der federführende Partner des neuen Projekts „Waste Innovation Station Headquarters (WISH)“ in Oxfordshire.

Das Projekt hat sich der Vision einer Kreislaufwirtschaft verschrieben, bei der Neues erst dann gekauft wird, wenn alle nur erdenklichen Möglichkeiten, die jeweiligen Gegenstände in Umlauf zu halten, ausgeschöpft wurden. Im Rahmen des Projekts wurde bereits die Kampagne „Nothing new in 22“ (2022 gibt‘s nichts Neues) gestartet. Jeder ist aufgerufen, 2022 in einem einzelnen Wirtschaftsbereich den Vorsatz zu verfolgen, nichts Neues zu kaufen. Das Projekt stieß im Vereinigten Königreich bereits auf große Begeisterung und fand dort breite Anerkennung. Am 25. Januar erhielt das Cherwell Collective Mittel aus dem Klimaschutzfonds der Nationallotterie, die in das WISH-Projekt fließen sollen.

Dr. Emily Connally, die Gründerin des Cherwell Collective, berichtet von dem großen Schub, den die Verleihung des EWSA-Preises diesem gemeinnützigen Unternehmen gegeben hat.

„Der EWSA-Preis war ein Ansporn für unser nächstes Projekt und hat unsere Arbeit auch finanziell weitergebracht. Ich bin überzeugt, dass unser Erfolg nicht möglich gewesen wäre ohne die Türen, die der EWSA-Preis uns geöffnet hat. Als junges Unternehmen hat er uns Legitimität und Anerkennung für unsere Innovation gebracht. Da das Preisgeld nicht an Auflagen gebunden war, haben wir uns bei unseren Nutzern umgehört, wofür das Geld am besten verwendet werden sollte. Wir haben diese Mittel zur Seite gelegt und entsprechend den Wünschen unserer Nutzer verwendet“, fügte Dr. Connally an.

Aus den Umfragen ging hervor, dass es keine einhellige Meinung über einen Bedarf an bestimmten Lebensmitteln gab. Vielmehr bestand allgemein der Wunsch, alles zu nehmen, „was sonst verschwendet würde“.

Angesichts dieser Bedarfslage stellten das Cherwell Collective und seine Partner das WISH-Projekt auf die Beine, mit dem insgesamt mehr als 50 000 Menschen erreicht werden. Ziel ist, die Nutzer durch Aufklärung und konkrete Demonstrationen der Abfallreduzierung zu einer Verringerung des CO2-Fußabdrucks anzuleiten.

Zu WISH gehört auch ein interaktives Wissenschaftsmuseum, in dem alle Ausstellungsstücke aus Abfällen hergestellt wurden und das die Besucher über den CO2-Fußabdruck dieses Abfalls informiert. Neben Demonstrationen gibt es auch Do-it-yourself-Ideen zur Verringerung von Abfällen, zur Reparatur von Gegenständen und zur Verringerung des Verbrauchs bzw. der Nachfrage nach Neuware.

„Wir wollen die Leute dazu veranlassen, eine Kreislaufwirtschaft zu unterstützen – Gegenstände zu reparieren oder einer neuen Verwendung zuzuführen, eigene Sachen weiterzugeben und vor allem dem Drang zu widerstehen, etwas Neues zu kaufen, wenn es so viele gute gebrauchte Sachen gibt“, so Emily Connally.

Herzlichen Glückwunsch an Emily und das Cherwell Collective! Der EWSA ist sehr stolz auf Euch und freut sich, zu Eurem fantastischen Projekt beigetragen zu haben!