Die lokale Sicht –S3 Folge 16 – Darum lieb ich alles, was so grün ist

Ein gerechter und ökologischer Wandel ist nur mit dem Beitrag der Zivilgesellschaft möglich. Menschen und Organisationen in der gesamten EU versuchen, innovative Methoden zur Bekämpfung des Klimawandels zu entwickeln, in deren Mittelpunkt der Mensch steht. 2021 hat der EWSA seinen Preis der Zivilgesellschaft an fünf Organisationen vergeben, die maßgeblich zur Bewältigung des Klimawandels beitragen. In dieser Folge aus der Staffel „Die lokale Sicht“ erzählen sie uns ihre jeweilige Geschichte.

Verfügbare Sprachfassungen:

Grußwort

SEIEN SIE TEIL DER LÖSUNG, NICHT DES PROBLEMS!

Liebe Leserinnen und Leser,

der jüngste EWSA-Preis der Zivilgesellschaft war einem Thema gewidmet, das mir ganz besonders am Herzen liegt: dem Klimaschutz.

Kurz notiert

Der Preis der Zivilgesellschaft 2021 in den Medien

Hier eine Auswahl der Schlagzeilen aus der Medienberichterstattung zum Preis der Zivilgesellschaft 2021

Neue Veröffentlichungen

Preis der Zivilgesellschaft 2021 – Video zu den ausgezeichneten Projekten

Das Video zu den ausgezeichneten Projekten finden Sie hier.

Hin zu einem gerechten Übergang – wo ein Wille, da ein Weg ...

In einer Broschüre stellt der EWSA die fünf Gewinner des Preises der Zivilgesellschaft 2021 vor. Außerdem enthält diese Veröffentlichung interessante Fakten über viele weitere herausragende Klimaprojekte, die für den EWSA-Preis vorgeschlagen wurden, und zahlreiche Hintergrundinformationen über die Arbeit des Ausschusses im Bereich Klimaschutz wie auch über den Preis selbst.

 

Aktuelles

EWSA-Preis der Zivilgesellschaft 2021 für Klimaschutz geht an den belgischen Verein

Am 9. Dezember vergab der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) Preise an fünf gemeinnützige Organisationen und Vereine, deren kreative und inspirierende Klimaprojekte einen gerechten und grünen Übergang zu einer kohlenstoffarmen und klimaresilienten Wirtschaft fördern.

 

Wussten Sie schon …?

Der erste Preis der Zivilgesellschaft 2021 geht an die Bewegung Grootouders voor het Klimaat („Großeltern für das Klima“), deren Arbeit von zahlreichen Persönlichkeiten unterstützt wird. Die wohl berühmteste Botschafterin der Bewegung ist Jane Goodall, die legendäre und weltweit führende Schimpansen-Forscherin. Im Oktober 2020 wurde sie zur 100. Botschafterin von Grootouders voor het Klimaat ernannt.

 

Neuigkeiten von früheren Preisträgern

Mission Abfallreduzierung: 2022 gibt‘s nichts Neues

Einer der Preisträger des letztjährigen EWSA-Preises der zivilgesellschaftlichen Solidarität, das britische Cherwell Collective, gewann kürzlich im Vereinigten Königreich einen prestigeträchtigen Klimaschutzpreis für sein neues Kreislaufwirtschaftsprojekt. Dieses gemeinnützige Unternehmen aus Oxford wurde von uns 2020 dafür ausgezeichnet, dass es in der COVID-19-Krise Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt und ihnen gezeigt hat, wie sie selbst Obst und Gemüse anbauen und überschüssige Lebensmittel bestmöglich verwerten können.

Die Preisträger im Wortlaut

Eine bessere Welt hinterlassen

Die belgische Vereinigung „Großeltern für das Klima“ geht auf die Überzeugung zurück, dass die über 55-Jährigen eine wichtige Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel spielen. Mit ihrem preisgekrönten Projekt „Unsere Ersparnisse für ihre Zukunft“ will die Vereinigung ältere Menschen dazu ermutigen, ihr Geld sinnvoll in das Wohl unseres Planeten zu investieren und ihren Enkeln eine bessere und nachhaltigere Welt zu hinterlassen. Die „Großeltern“ arbeiten zur Zeit an weiteren spannenden Projekten zur Förderung der Solidarität zwischen den Generationen und nachhaltiger Investitionen.

 

Hitze in der Stadt

Der Kulturverein Prostorož wollte wissen, wie die Einwohnerinnen und Einwohner von Ljubljana auf die Überhitzung ihrer Stadt reagieren. Enttäuscht über die diesbezügliche Untätigkeit der Stadtverwaltung, startete er das Projekt Hot Spots, bei dem die Menschen auf einer digitalen Karte die heißesten Orte der Stadt benennen sollten. Das Projekt stieß bei den Einwohnerinnen und Einwohner sowie den Medien auf eine überraschend große Resonanz, und diese machten konkrete Vorschläge zur Bekämpfung der städtischen Überhitzung. Zala Velkavrh von Prostorož berichtet uns über das Erfolgsgeheimnis des Projekts und die Zukunftspläne des Vereins.

Aktiv werden

Weil sie es leid waren, immer wieder dieselben Ausreden zu hören, haben drei estnische NRO – die estnische Grüne Bewegung (Eesti Roheline Liikumine), der estnische Naturfonds (Eestimaa Looduse Fond) und das estnische Umweltrechtszentrum (Keskkonnaõiguse Keskus) – beschlossen, aktiv zu werden und verschiedene Interessenträger zu einer Debatte über einen gerechten Übergang an einen Tisch zu bringen, in einem Land, das weltweit einen der größten CO2-Fußabdrücke hat. Bei ihrem Kommunikationsprojekt konzentrierten sie sich auf den Nordosten Estlands, wo Ölschiefer noch immer der wichtigste Brennstoff ist und die meisten Arbeitsplätze von der Ölschieferindustrie abhängen. Der Abbau dieses Rohstoffs muss nun jedoch schrittweise eingestellt werden. Die Debatte versprach also keinesfalls unproblematisch zu werden, aber die Ergebnisse sprechen für sich.

Rumänien hat Lösungen, von denen alle profitieren

In dem bemerkenswerten Projekt „educlick“ der rumänischen NGO Ateliere Fără Frontiere werden zwei höchst aktuelle Themen, nämlich soziale Gerechtigkeit und Kreislaufwirtschaft, auf beeindruckende Art und Weise miteinander verbunden: Hier werden Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen beschäftigt, die aus Elektroschrott wieder funktionsfähige Ausrüstung machen. Die instandgesetzten elektronischen Geräte werden dann an Schulen in sozial benachteiligten Gebieten gestiftet. Costin Dragne von Ateliere Fără Frontiere erzählt uns mehr über das Projekt und darüber, was der EWSA-Preis für ihre Arbeit bedeutet.

Von Energiearmut betroffene Menschen als Protagonisten des Wandels

Der katalanische Verein Associació Catalana Enginyeria Sense Fronteres (Ingenieure ohne Grenzen) ist fest entschlossen, mit dem Bild von Menschen in Energiearmut als hilflose Opfer aufzuräumen. Daher organisiert er gemeinsame Zusammenkünfte, um denjenigen eine Plattform zu bieten, die kaum Zugang zu Energie oder Wasser haben bzw. Schwierigkeiten, ihre Rechnungen zu bezahlen. Mònica Guiteras erklärte uns im Namen des Vereins, wie sich diese Menschen in den Zusammenkünften in ihrer Nähe in vertrauensvoller Atmosphäre darüber klar werden können, dass sie keine Opfer, sondern bei der Energiewende vielmehr Protagonisten und Akteure des Wandels sind.