Wasserknappheit und Wasserverschmutzung sind nach wie vor globale Herausforderungen, für die der derzeitige Politikrahmen der EU nicht ausreicht. Vor diesem Hintergrund kamen am 27. Februar hochrangige Wassersachverständige im EWSA zusammen, um mögliche Lösungen aufzuzeigen. Mit der Anhörung leitet der EWSA seine Arbeiten zum Thema Wasser ein. 

Der EWSA erarbeitet derzeit eine Reihe von Initiativstellungnahmen und wird im Herbst die Empfehlungen der Zivilgesellschaft zur Zukunft des Wassers in der EU darlegen.

Im Sommer 2022 erlebte Europa die schwersten Dürren seit 500 Jahren. Im Grünen Deal der EU sind zwar Vorschläge zur Lösung von Wasserproblemen vorgesehen, diese Ziele werden jedoch nicht ausreichend in alle Politikbereiche der EU einbezogen. Es muss ein Paradigmenwechsel stattfinden, um frühere Fehler bei der Energiepolitik zu vermeiden. 

EWSA-Präsidentin Christa Schweng stellte fest: „Die EU hat die Chance, sich im Bereich Wasser als Vorreiter zu positionieren.“

Das Europäische Parlament hat ebenfalls kürzlich eine Wasserstrategie der EU gefordert. Pernille Weiss, Vorsitzende der MdEP-Gruppe zum Thema Wasser, hierzu: „Ich habe die Hoffnung, dass Europa beim sorgsamen Umgang mit Wasserressourcen ein Vorbild sein wird.“

Der EWSA wird sich mit einer Reihe von Initiativstellungnahmen für eine umfassende Wasserstrategie der EU einsetzen und Vorschläge zum Schutz von sauberem Wasser, zur frühzeitigen Erkennung und Eindämmung der Auswirkungen internationaler Konflikte im Zusammenhang mit Wasser sowie zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung vorlegen.

Pietro Francesco de Lotto, Vorsitzender der Beratenden Kommission für den industriellen Wandel, unterstrich die industrielle Dimension von Wasser: „Wassereffiziente Technologien sind ein wichtiger Teil der Lösung, die nicht nur die Industrie, sondern auch die Gesellschaft insgesamt braucht.“

Salla Saastamoinen, stellvertretende Generaldirektorin der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS), erklärte: „Die GFS strebt ebenso wie der EWSA einen ganzheitlichen Ansatz für die Wasserbewirtschaftung an.“

Oliver Röpke, Vorsitzender der Gruppe Arbeitnehmer des EWSA, hob die Bedeutung von Wasser als Menschenrecht hervor: „Solidarität und Nachhaltigkeit müssen bei unseren Lösungen im Mittelpunkt stehen.“ (gb)