Eine bessere Welt hinterlassen

Die belgische Vereinigung „Großeltern für das Klima“ geht auf die Überzeugung zurück, dass die über 55-Jährigen eine wichtige Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel spielen. Mit ihrem preisgekrönten Projekt „Unsere Ersparnisse für ihre Zukunft“ will die Vereinigung ältere Menschen dazu ermutigen, ihr Geld sinnvoll in das Wohl unseres Planeten zu investieren und ihren Enkeln eine bessere und nachhaltigere Welt zu hinterlassen. Die „Großeltern“ arbeiten zur Zeit an weiteren spannenden Projekten zur Förderung der Solidarität zwischen den Generationen und nachhaltiger Investitionen.

EWSA info: Was war der Anstoß für Ihr Projekt bzw. Ihre Initiative?

Guy De Koninck: Das Wissen um die Tatsache, dass wir – die über 55-Jährigen – für das Klima verantwortlich sind und mit unseren Finanzkapazitäten einen großen kollektiven Beitrag zur Umstellung auf eine klimafreundliche Wirtschaft leisten können. Für uns als Kunden ist es schwierig, zu verstehen, wie dieses Kapital, unsere Ersparnisse also, eingesetzt wird, und wir können auch nur schwer darauf Einfluss nehmen. Gleichzeitig braucht die Gesellschaft aber Kapital, um sich gemäß nachhaltigeren Grundsätzen neu zu orientieren. Diese beiden Tatsachen könnten besser aufeinander abgestimmt werden.

Wie wurde Ihr Projekt aufgenommen? Haben Sie Rückmeldungen von den Menschen erhalten, denen Sie geholfen haben? (Können Sie uns gegebenenfalls ein Beispiel nennen?)

Die Presse berichtete ausführlich über unsere Kampagne, die auch von Seniorenverbänden unterstützt wurde. So hat beispielsweise NEOS gemeinsam mit uns einen Workshop organisiert und einen Beitrag in seiner Mitgliederzeitschrift veröffentlicht. Unsere Erkenntnisse und der konsequente Austausch mit dem Finanzsektor und Ministern wurden sehr geschätzt.

Wie werden Sie das Geld verwenden, um weiterhin der Gemeinschaft zu helfen? Planen Sie bereits neue Projekte?

Wir arbeiten derzeit an einem Leitfaden für nachhaltige Investitionen, einem Mehr-Generationen-Workshop für den sekundären Bildungsbereich und einer Zusammenarbeit mit anderen NGOs. Wir wollen die Kampagne mithilfe von Präsentationen und Workshops für Seniorenverbände und Schulen ausweiten und diese weiter fördern und unterstützen. Wir erwägen auch alternative Formen der Bekanntmachung, wie zum Beispiel ein Gesellschaftsspiel oder eine französischsprachige Version der Kampagne. 

Welchen Rat haben Sie für andere Organisationen, damit deren Arbeit und Programme ähnlich erfolgreich werden?

Ein kompetentes und enthusiastisches Kampagnenteam und ausreichende Recherche zur Untermauerung der Botschaft. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass das Team über anerkanntes Fachwissen verfügt. Die Kommunikation muss über alle modernen Kanäle laufen, um auch die bürgernächste Ebene zu erreichen.

Wie optimistisch sind Sie in Bezug auf die Erreichung der Ziele des Grünen Deals durch die EU?

Der Grüne Deal ist ein historisch wichtiger Beitrag zum grünen Wandel. Die größte Herausforderung besteht darin, die Ziele in die Praxis umzusetzen. Als Großeltern wollen auch wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.