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Oscar-prämierter ukrainischer Dokumentarfilm „20 Tage in Mariupol“ im EWSA
Am 24. April wurde im EWSA der ukrainische Dokumentarfilm „20 Tage in Mariupol“ gezeigt, der in diesem Jahr in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
In ihrer Dokumentation zeigen der Journalist Mstyslaw Tschernow, gleichzeitig Regisseur des Filmes, und sein Team, was sich im Februar und März 2022 in Mariupol, einer bedeutenden ukrainischen Hafenstadt am Asowschen Meer, während 20 dramatischer Tage der brutalen Belagerung durch Russland abgespielt hat. Tschernow und seine Mitarbeiter, die im Auftrag von Associated Press in Mariupol arbeiteten, waren die letzten ausländischen Journalisten, die sich in der Stadt vor ihrer Einnahme durch die russische Armee aufhielten. Ihre erschütternden Aufnahmen und Fotos, unter anderem von der massiven Bombardierung einer Geburtsklinik und des Stadttheaters, das als Schutzraum für Kinder diente, gingen um die Welt und zeigten die Gräueltaten, die die einmarschierende russische Armee an der ukrainischen Zivilbevölkerung beging.
Neben dem Oscar wurde „20 Tage in Mariupol“ mit vielen weiteren renommierten Preisen ausgezeichnet, u. a. dem „British Academy Film Awards“ für den besten Dokumentarfilm und dem Publikumspreis als bester ausländischer Dokumentarfilm auf dem Sundance Film Festival.
An der Vorführung im EWSA nahmen EWSA-Präsident Oliver Röpke sowie hochrangige Gäste teil, darunter S.E. Wsewolod Tschenzow, Leiter der Mission der Ukraine bei der EU, und Jewhén Tuzov, eine der zentralen Personen der Dokumentation.
„Wir müssen uns immer unserer Pflicht bewusst sein, davon Zeugnis abzulegen, was geschehen ist. Dieser Film hat eine klare Botschaft: Wir müssen der Welt zeigen, was Hass anrichten kann. Wir dürfen weder die Opfer des ukrainischen Volkes noch seine Widerstandsfähigkeit angesichts des Grauens vergessen. Die Perspektive einer Mitgliedschaft der Ukraine in der EU ist nicht nur ein Beweis für unsere gemeinsamen Werte, sondern auch ein Hoffnungsschimmer für eine bessere Zukunft“, so EWSA-Präsident Oliver Röpke.
„‘20 Tage in Mariupol‘ vermittelt einen schwer zu ertragenden, aber notwendigen Blick auf das durch die Aggression Russlands verursachte Leid. Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass unser Ausschuss in dieser schrecklichen Zeit unbeirrt an der Seite der Ukraine und ihrer dynamischen Zivilgesellschaft gestanden hat. Ihre Anwesenheit heute Abend bedeutet uns sehr viel", erklärte EWSA-Vizepräsident für Kommunikation Laurențiu Plosceanu. Der EWSA steht der Ukraine und ihrer Zivilgesellschaft vom ersten Tag des russischen Angriffskrieges an fest zur Seite und hat im Rahmen der Plattform der Zivilgesellschaft „EU-Ukraine“ seine Zusammenarbeit mit ukrainischen Organisationen der Zivilgesellschaft noch verstärkt. Er hat den Ukraine-Hub eingerichtet, der ukrainischen zivilgesellschaftlichen Organisationen in Belgien Räumlichkeiten zum Arbeiten bietet. Er hat die Initiative „Erweiterungskandidatenmitglieder“ ins Leben gerufen, damit der EWSA sein Fachwissen mit ukrainischen zivilgesellschaftlichen Organisationen teilen kann. Eine hochrangige EWSA-Delegation unter Leitung von Oliver Röpke besuchte im November die Ukraine und traf mit der Wirtschaftsministerin Julija Swyrydenko, Vertretern des ukrainischen Parlaments, der Werchowna Rada, und der Zivilgesellschaft zusammen. An Gedenkstätten gedachten die EWSA-Mitglieder der ukrainischen Opfer des Krieges.
Die auf Initiative des lettischen EWSA-Mitglieds Andris Gobiņš organisierte Vorführung ist ein weiterer Beleg für die Solidarität der europäischen Zivilgesellschaft mit der Ukraine und ihrer Bevölkerung. Darüber hinaus hatten die Besucher die Gelegenheit, eine Fotoausstellung über das belagerte Mariupol zu sehen, die in Zusammenarbeit mit der ukrainisch-belgischen Vereinigung Ukra-Bel organisiert wurde und parallel zur Hauptveranstaltung gezeigt wurde.