European Economic
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EWSA-Preis der Zivilgesellschaft zum Thema psychische Gesundheit geht an die Stiftung „Third Age“ aus Irland
Mit dem EWSA-Preis der Zivilgesellschaft werden gemeinnützige Projekte ausgezeichnet, die von Einzelpersonen, Organisationen der Zivilgesellschaft und Unternehmen durchgeführt werden. Der Preis ist jedes Jahr einem anderen wichtigen Thema aus dem Arbeitsbereich des EWSA gewidmet. Mit dem 14. Preis der Zivilgesellschaft zum Thema psychische Gesundheit werden die irische Stiftung „Third Age“ und ihr Netzwerk für soziales Engagement „AgeWell“ ausgezeichnet, die sich gegen Einsamkeit im Alter engagieren.
Am 7. März zeichnete der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) fünf gemeinnützige Organisationen für ihren herausragenden Beitrag zur Bekämpfung psychischer Erkrankungen aus, die in der EU dramatisch zugenommen haben.
Das Preisgeld in Höhe von 50 000 Euro wurde unter fünf ausgezeichneten Projekten aufgeteilt.
Die irische Wohltätigkeitsstiftung Third Age erhielt den ersten Preis, der mit 14 000 Euro dotiert ist.
Die vier weiteren Preisträger in folgender Reihenfolge erhielten jeweils 9 000 Euro:
- 2. Platz: Vereinigung Pro Lapinlahti, FINNLAND, für ihr Gemeinschaftszentrum Lapinlahden Lähde
- 3. Platz: Integra, SLOWAKEI, für ihre Initiative „Crazy? So what!“
- 4. Platz: Stiftung Lilinkoti, FINNLAND, für ihre Spiele The World of Recovery
- 5. Platz: Organisation Animenta, ITALIEN, für ihr Projekt Telling Stories for Good
GEWINNER DES ERSTEN PREISES
Mit AgeWell, ihrem Netzwerk für soziales Engagement, hilft die irische Wohltätigkeitsstiftung Third Age älteren Menschen, die isoliert, gebrechlich und schutzbedürftig sind. Im Rahmen dieses einzigartigen gemeindenahen Diensts helfen Menschen über 50 gefährdeten und bedürftigen älteren Menschen. AgeWell bietet durch eine Kombination aus Hausbesuchen und einem Fragebogen zur psychischen Gesundheit auf dem Smartphone somit Gesellschaft und emotionale Unterstützung und trägt zur frühzeitigen Erkennung von Gesundheitsrisiken bei.
WEITERE AUSGEZEICHNETE PROJEKTE
Der zweite Platz geht an die finnische Vereinigung Pro Lapinlahti und ihr Gemeinschaftszentrum Lapinlahden Lähde („Der Frühling von Lapinlahti“). Das Zentrum, das im Rahmen der Renovierung des Krankenhauses von Helsinki in Lapinlahti errichtet wurde, organisiert verschiedene Workshops und Veranstaltungen rund um die psychische Gesundheit und zieht jedes Jahr 50 000 Besucher an. Das Zentrum ist eine „diagnosefreie Zone“, jeder darf sein, wie er ist, niemand wird abgestempelt oder aufgrund einer Diagnose stigmatisiert. Es geht darum, die Menschen zu stärken und nicht zu bevormunden.
Auf dem dritten Platz steht die slowakische Organisation Integra mit ihrer Initiative „Crazy? So what!“, die Stereotype durchbrechen will, indem sie bei jungen Menschen ein auf Mitgefühl basierendes Verständnis der psychischen Gesundheit fördert. Integra veranschaulicht, was es bedeutet, unter psychischen Störungen zu leiden, und zeigt Wege zur Genesung auf.
Die finnische Stiftung Lilinkoti erhielt den vierten Platz. Sie will psychische Gesundheit mit ihren innovativen und kreativen Spielen „The World of Recovery“ fördern. Die Spiele unterstützen die psychische Gesundheit durch Ziele, die ein gesundes Selbstbild, persönliche Autonomie und ein aktives und sinnvolles Leben anregen. Das erste Spiel ist ein gewaltfreies Handyspiel, bei dem zweiten Spiel handelt es sich um ein preisgekröntes Rollenspiel-Brettspiel. Die Zielgruppe der kostenlosen Spiele sind Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen und ehemalige Drogenabhängige sowie Fachleute.
Das Projekt „Telling Stories for Good“ der gemeinnützigen Organisation Animenta gewann den fünften Platz. Mit dem Projekt schreibt Animenta stereotype Narrative zu Essstörungen um. Allein in Italien leiden mehr als vier Millionen Menschen darunter, zwei Millionen der Betroffenen sind Jugendliche. Die Präventions- und Sensibilisierungsprogramme von Animenta werden von Freiwilligen im Internet und in Schulen in ganz Italien durchgeführt.
Der EWSA hat das Verfahren für den diesjährigen Preis im Juli 2023 eingeleitet. Indem der EWSA seinen Preis dem Thema psychische Gesundheit gewidmet hat, wollte er die Schlüsselrolle der Zivilgesellschaft bei der Behandlung und Prävention von Problemen im Bereich der psychischen Gesundheit würdigen. Die Preisträger wurden aus über 100 Bewerbungen aus 23 Mitgliedstaaten ausgewählt.
Bei früheren Ausgaben des Preises standen junge Menschen und die Hilfe für die Ukraine, der Klimaschutz, die Gleichstellung der Geschlechter, die Stärkung der Rolle von Frauen und die Migration im Mittelpunkt. 2020 verlieh der EWSA anstelle des Preises der Zivilgesellschaft einmalig einen Sonderpreis der zivilgesellschaftlichen Solidarität bei der Bekämpfung von COVID-19. (ll)