von der Gruppe Organisationen der Zivilgesellschaft

Im Oktober 2022 kamen Vertreter von Hochschulen, lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen, regionalen und nationalen Behörden sowie des EWSA zu einer Konferenz in Dolní Vítkovice, einem ehemaligen Industriegebiet für Kohlebergbau und Stahlproduktion in Ostrava, zusammen. Die Konferenz Reinventing the Moravian-Silesian Region in search of a socially just transition wurde von der Gruppe Organisationen der Zivilgesellschaft des EWSA im Rahmen des tschechischen EU-Ratsvorsitzes veranstaltet. Unter den Teilnehmern waren auch die tschechische Umweltministerin Anna Hubáčková, der ehemalige EU-Kommissar Vladimír Špidla und EWSA-Präsidentin Christa Schweng.

Bei der Eröffnung der Konferenz betonte Séamus Boland, Vorsitzender der Gruppe Organisationen der Zivilgesellschaft des EWSA, dass ein gerechter Übergang zu klimaneutralen Volkswirtschaften dringend notwendig sei und die Akteure der Zivilgesellschaft gewährleisten müssten, dass dabei niemand zurückgelassen wird. „Der europäische Grüne Deal und der digitale Wandel in der EU sind eng miteinander verknüpft und von zentraler Bedeutung für die Bemühungen der EU um geostrategische Unabhängigkeit von Russland. Aber wir müssen diese weitreichende strategische Vision der EU auch an die lokale Ebene anpassen. Denn ohne die Einbindung der lokalen Gemeinwesen und zivilgesellschaftlichen Organisationen können wir keine Ergebnisse erzielen. Wir müssen diese Akteure unmittelbar an Bottom-up-Verfahren beteiligen und dabei zusammen kreative und nachhaltige Lösungen für eine nachhaltige Zukunft entwickeln.“

Séamus Boland würdigte die erheblichen Bemühungen der Region Moravskoslezský auf ihrem Weg zu einer nachhaltigen und CO2-armen Region. Infolge der Umwandlung dieses Zentrums der tschechischen Stahlindustrie in eine CO2-arme Wirtschaft befindet sich diese Region derzeit in einer großen Identitätskrise. Dieser Prozess werde unweigerlich dazu führen, dass die lokale Identität sich grundlegend ändert.

Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen dieser Konferenz lautete, dass ein sozial gerechter Übergang nur durch ein mit ausreichenden Ressourcen ausgestattetes Instrumentarium an Aktionen und Maßnahmen verwirklicht werden kann: mehr Investitionen durch Gewährleistung eines kontinuierlichen Zugangs zu öffentlichen und privaten Mitteln; Schwerpunkt auf kleinen Projekten, sozialen Dienstleistungen, Infrastruktur, Innovation und Forschung, Landwirtschaft, Entwicklung und sozialem Zusammenhalt; Wissensaustausch zwischen Wirtschaftszweigen und Sektoren sowie Lehren aus bewährten Verfahren und positiven Beispielen. All diese Aktionen und Maßnahmen sollten insbesondere darauf ausgerichtet sein, neue Beschäftigungsmöglichkeiten, qualifiziertere Arbeitskräfte sowie mehr Integration und Inklusion zu schaffen.

Die Organisationen der Zivilgesellschaft müssen durch einen inklusiven Bottom-up-Ansatz direkt an der partnerschaftlichen Gestaltung des Wandels beteiligt werden, um ein partizipatives Vorgehen und letztlich einen wirklich gerechten Übergang zu gewährleisten.

Weitere Informationen finden Sie auf der EWSA-Website. Auf der entsprechendenVeranstaltungsseite finden Sie den vollständigen Wortlaut der Empfehlungen und Schlussfolgerungen, Fotos, Videos und die Ausführungen aller Gastredner. (jk/mr)