Der EWSA setzt sich entschlossen für die Dekarbonisierung des EU-Energiesystems ein und fordert die politischen Entscheidungsträger in der EU auf, sich mit den Folgen einer jahrzehntelangen Energieabhängigkeit auseinanderzusetzen.

Mit diesen Worten eröffnete EWSA-Präsidentin Christa Schweng auf der Plenartagung am 26. Oktober 2022 eine Debatte über die Energiewende und strategische Autonomie der EU, an der auch Professor Leonardo Meeus vom Europäischen Hochschulinstitut in Florenz teilnahm.

„Der grüne Wandel muss in einem Tempo vorangetrieben werden, bei dem Wirtschaft und Gesellschaft mithalten können. Gleichzeitig muss mit flankierenden Maßnahmen dafür gesorgt werden, dass die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas erhalten bleibt und Innovation ermöglicht wird“, erklärte Frau Schweng. „Die EU hat das Potenzial, ihre Abhängigkeit von Energieimporten durch den Ausbau eigener lokaler Kapazitäten zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen zu verringern. Allerdings müssen geeignete Investitionsanreize gegeben werden“.

Professor Meeus verwies auf die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Reformen des EU-Strommarkts und machte deutlich, dass der Strommarkt, den die EU in den letzten 20 Jahren aufgebaut hat, zukunftsfähig ist, sofern er durch neue Instrumente zur Einbeziehung der Verbraucher und zur Modernisierung der Netze ergänzt und mit diesen kombiniert wird.

Die Debatte stand im Zusammenhang mit der Verabschiedung der von Thomas Kattnig, Lutz Ribbe und Tomasz Andrzej Wróblewski erarbeiteten EWSA-Stellungnahme Eine strategische Vision der Energiewende für die strategische Autonomie der EU.

In der Stellungnahme wird die Vision des EWSA für die Energiewende und ihre Rolle bei der Verwirklichung der strategischen Autonomie der EU dargelegt. Schwerpunkte sind dabei die Beschleunigung der Dekarbonisierung, die Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten, eine stärkere Mobilisierung der Bürger und Unternehmen und die Unterstützung finanziell schwächerer Haushalte. (mp)