In einer Welt, in der nachhaltige Fortschritte angestrebt werden, liegen jetzt, da die Hälfte des Zeitraums für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bereits verstrichen ist, erhebliche Herausforderungen ganz eindeutig noch vor uns. In seiner auf der Oktober-Plenartagung verabschiedeten Stellungnahme betont der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA), dass die Europäische Union (EU) eine integrierte und umfassende Strategie mit ehrgeizigen langfristigen Zielen und Plänen benötigt.

In einem aktuellen UN-Bericht ist von alarmierenden Entwicklungen die Rede: So werden weltweit nur 12 % der rund 140 Nachhaltigkeitsziele planmäßig umgesetzt. Der EWSA fordert dringend langfristige politische Zusagen der EU, eine frühzeitige Einbeziehung der Interessenträger und ausreichende Ressourcen. Der Ausschuss macht deutlich, dass die Nachhaltigkeitsziele auch über 2030 hinaus eine langfristige Verpflichtung bleiben sollten.

Der EWSA betont die Bedeutung eines langfristigen politischen Engagements der Kommission, das über die aktuelle Amtszeit hinausgeht und eine frühzeitige Einbeziehung von Interessenträgern, die Vertretung weiterer Institutionen und die Bereitstellung angemessener Ressourcen beinhaltet, um eine inklusive Beteiligung zivilgesellschaftlicher Organisationen zu gewährleisten. Der EWSA ist der festen Überzeugung, dass die Nachhaltigkeitsziele auch nach 2030 eine dauerhafte Verpflichtung bleiben müssen.

Maria Nikolopoulou, Berichterstatterin für die Stellungnahme, erklärte: „Wir fordern die Kommission nachdrücklich auf, die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele auch über 2030 hinaus weiterhin ganz oben auf die politische Agenda zu setzen und Mittel für die Ausarbeitung einer übergreifenden EU-Strategie für die nächste Amtszeit bereitzustellen.“

Zur Beschleunigung der Fortschritte empfiehlt der EWSA, von einer getrennten Behandlung der Ziele zu einem ganzheitlichen Ansatz überzugehen und die Strategien für nachhaltige Entwicklung zu vereinfachen. Es ist entscheidend, verschiedene Bereiche einzubeziehen, u. a. die Zivilgesellschaft, den öffentlichen und den privaten Sektor, die Wissenschaft sowie Jugend- und Frauenorganisationen. Der EWSA plädiert für einen strukturierten zivilgesellschaftlichen Dialog mit vor Ort tätigen Unternehmen, Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft.

„Die Nachhaltigkeitsziele haben bis heute nichts an Relevanz verloren. Wir sollten uns weiterhin gemeinsam für ihre Verwirklichung einsetzen“, erklärte Ko-Berichterstatterin Antje Gerstein. (ks)