European Economic
and Social Committee
Wasser als Chance für Europa: Der europäische Blaue Deal rückt vor der Europawahl stärker in den Blickpunkt
Die Forderung des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses nach einem europäischen Blauen Deal stößt auf immer mehr Zuspruch von politischen Entscheidungsträgern und der Zivilgesellschaft. Das Thema rückt stärker in den Blickpunkt, da zunehmend anerkannt wird, dass die Wasserknappheit dringend angegangen werden muss und der Blaue Deal hierbei eine umfassende Lösung bieten kann.
Bei einer jüngsten Veranstaltung im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) kamen wichtige Interessenträger zusammen, um den Blauen Deal und seinen möglichen Beitrag zur Umgestaltung der Wasserbewirtschaftung in Europa zu erörtern, insbesondere mit Blick auf Flusseinzugsgebiete.
„Wir stehen vor einer Wasserkrise von beispiellosem Ausmaß“, mahnte EWSA-Präsident Oliver Röpke. Er verwies auf die anstehende Europawahl im Juni und erklärte, dass das Thema Wasser jeden Einzelnen betreffe. „Wie werden die Politiker in der EU das Wasserproblem und die künftigen Herausforderungen angehen? Es ist an der Zeit, diese Fragen zu stellen.“
Pernille Weiss, MdEP, bekräftigte die Forderung nach einer umfassenden Lösung und sprach sich für einen speziellen Fonds für einen blauen Übergang aus, um Unternehmen und Bevölkerung bei der Umstellung auf eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu unterstützen. Der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen, Pedro Arrojo Agudo, betonte, dass Wasserknappheit und Klimawandel keine Grenzen kennen, und forderte die EU auf, bei der Suche nach einer globalen Lösung der Wasserkrise voranzugehen.
Die Forderung des EWSA nach einem europäischen Blauen Deal wird von einer Vielzahl von Interessenträgern mitgetragen, darunter der Compagnie Nationale du Rhône (CNR), einem französischen öffentlichen Unternehmen, das die Wasserkraft der Rhône nutzt. Der für Wasserressourcen zuständige Direktor von CNR, Eric Divet, berichtete über die Erfolgsbilanz des Unternehmens im Bereich der nachhaltigen Wasserbewirtschaftung sowie über die Bemühungen um die Wiederherstellung von Feuchtgebieten, die Verbesserung der biologischen Vielfalt des Flusses und die Anpassung an den Klimawandel.
Die Europäische Kommission wird ihre Initiative zur Wasserresilienz voraussichtlich in den kommenden Monaten vorlegen. Der EWSA will mit den EU-Organen und Interessenträgern zusammenarbeiten, damit seine Vorschläge für einen europäischen Blauen Deal in die Prioritäten der nächsten Europäischen Kommission aufgenommen werden. (gb)