Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Gleich zu Beginn des Kriegs in der Ukraine, am 24. Februar 2022, haben wir im EWSA die ungerechtfertigte und grundlose Invasion der Ukraine durch Russland verurteilt.

Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir unsere Solidarität mit dem ukrainischen Volk auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck gebracht und wiederholt entschlossenes Handeln sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene gefordert. Ich bin stolz auf den EWSA, der mit viel Engagement die Folgen des Krieges für die Menschen und die Wirtschaft in der Ukraine und in Europa abschätzt und nach den besten Wegen sucht, um die Ukraine und ihre Zivilgesellschaft zu unterstützen.

Wir haben zwei entschiedene Entschließungen verabschiedet; eine dritte soll auf der Februar-Plenartagung folgen. In der ersten Entschließung vom März 2022 ging es um die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen des Krieges. In der zweiten Entschließung, die im Juni verabschiedet wurde, haben wir Überlegungen über die Zukunft, die künftige Hilfe und den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg angestellt. So forderte der EWSA die EU auf, der Ukraine den Status eines Bewerberlandes zuzuerkennen. Ein paar Tage später fasste der Rat dann einen entsprechenden Beschluss. Außerdem haben wir unsere Türen für Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen der Ukraine geöffnet – etwa für „Promote Ukraine“ – und ihnen Räumlichkeiten sowie logistische und administrative Unterstützung zur Verfügung gestellt.  

Der Krieg in der Ukraine wird die europäische Agenda auch weiterhin beherrschen. Es ist zu hoffen, dass wir bald mit dem Wiederaufbau der Ukraine beginnen können, der nachhaltig, transparent, umweltfreundlich und digital sein muss. Die echte Beteiligung der Sozialpartner und weiterer Organisationen der Zivilgesellschaft ist dabei ein Muss.

Die Trauer, die Tränen, die Wut und die Schmerzen des ukrainischen Volkes müssen anerkannt und gehört werden. Dennoch berühren mich die Stärke, die Hoffnung, der Mut und die Widerstandsfähigkeit der Menschen zutiefst. Wir haben auch gesehen, wie Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Gemeinschaften in ganz Europa das ukrainische Volk unterstützen und sich solidarisch zeigen.  

Auf unserer Plenartagung im Januar erklärte die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola: „Die Ukraine kämpft unermüdlich für Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit. Und sie kämpft auch für uns.“ Dem schließe ich mich voll und ganz an. Sicherheit wird es in Europa nur mit einer freien und demokratischen Ukraine geben!

Christa Schweng
Präsidentin des EWSA