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SEPTEMBER 2024 | DE

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Grußwort

Grußwort

Die Werte des Sports sind zeitlos: sie vereinen Menschen und Länder 

Lieber Leserinnen und Leser,

der EWSA hat die Initiative Gemeinsam mehr erreichen für die Werte des Sports ins Leben gerufen, um die in den Olympischen Spielen von Paris 2024 verankerten Werte auch seitens der Zivilgesellschaft zu unterstützen. Die Initiative wirft ein Schlaglicht auf die Arbeit des Ausschusses, der sich seit jeher für den Sport als Mittel zur Verbreitung positiver Werte in allen Teilen der Gesellschaft einsetzt. 

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Die Werte des Sports sind zeitlos: sie vereinen Menschen und Länder

Lieber Leserinnen und Leser,

der EWSA hat die Initiative Gemeinsam mehr erreichen für die Werte des Sports ins Leben gerufen, um die in den Olympischen Spielen von Paris 2024 verankerten Werte auch seitens der Zivilgesellschaft zu unterstützen. Die Initiative wirft ein Schlaglicht auf die Arbeit des Ausschusses, der sich seit jeher für den Sport als Mittel zur Verbreitung positiver Werte in allen Teilen der Gesellschaft einsetzt. 

Mit dieser Initiative möchten wir symbolisch an die Waffenruhe erinnern, die seit dem 9. Jahrhundert während der Olympischen Spiele im antiken Griechenland herrschte. Der Olympische Friede während der Spiele, griechisch Ekecheiría, war eine Zeit der Waffenruhe zwischen den kriegführenden Stadtstaaten, die den Athleten und Zuschauern die sichere Teilnahme an den Spielen ermöglichen sollte.

Angesichts der aktuellen instabilen geopolitischen Lage, in der Konflikte und politische Unruhen in Europa und anderen Teilen der Welt grassieren, scheint der Gedanke des Olympischen Friedens aktueller denn je.

Darüber hinaus möchten wir uns für die Werte des Sports einsetzen, die zeitlos sind. Schon Nelson Mandela wies darauf hin, dass der Sport Hoffnung wecken kann, wo zuvor nur Verzweiflung herrschte. Die Werte, für die wir einstehen, haben die Macht, die Welt zu verändern und Menschen und Länder in einer Weise zu vereinen, die überall dort Frieden und Harmonie schafft, wo Respekt und Freundschaft herrschen.

Vor diesem Hintergrund haben wir eine kleine Initiative ins Leben gerufen, um die drei grundlegenden Werte Höchstleistung, Respekt und Freundschaft hervorzuheben, die sich im Laufe der Jahre herausgebildet haben und auch Menschen mit Behinderungen einschließen.

Die organisierte Zivilgesellschaft setzt sich für die Idee einer friedlichen und besseren Welt ein, indem junge Menschen durch den Sport im Geiste der Freundschaft, Solidarität und Fairness ohne jegliche Diskriminierung erzogen werden.

Seit Beginn der Spiele von Paris wurden Artikel, Grafiken, Videobotschaften und Erklärungen unserer Mitglieder auf dem Internetportal und den Social-Media-Plattformen des EWSA veröffentlicht. Die Kampagne wurde während der Paralympischen Spiele fortgesetzt, um hervorzuheben, dass dieses großartige Sportfest die Gesellschaft nachhaltig prägt und eine klare Botschaft für Chancengleichheit und Gleichbehandlung vermittelt.

Die Werte des Sports bei den Olympischen Spielen von Paris sind eng mit den europäischen Werten Freiheit, Frieden, Vielfalt und Inklusion verwoben. Diese Werte sollten die Leitprinzipien unseres täglichen Lebens sein: Differenzen und Konflikte sollten durch Dialog und im gegenseitigen Respekt überwunden werden.

Der EWSA, Heimat der organisierten Zivilgesellschaft, setzt sich seit jeher für diese Werte und für eine inklusivere und gerechtere Gesellschaft ein, die mehr Zusammenhalt und allen Menschen Chancengleichheit und eine aktive Teilhabe bietet.

#Paris2024

Mit freundlichen Grüßen 

Laurenţiu Plosceanu

Vizepräsident für Kommunikation 

Bitte vormerken

23. September 2024 

Verleihung der EU-Bio-Auszeichnungen 2024 

24. September 2024 

Jahreskonferenz der Ad-hoc-Gruppe „Europäisches Semester“ 

17./18. Oktober 2024 

Seminar „Connecting EU“ 

23./24. Oktober 2024 

EWSA-Plenartagung und Hochrangiges Forum zur EU-Erweiterung

Eine Frage an ...

Welche Bedeutung haben die Paralympischen Spiele und wie tragen sie und andere Sportwettbewerbe dazu bei, die Hindernisse für Menschen mit Behinderungen abzubauen? 

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Welche Bedeutung haben die Paralympischen Spiele und wie tragen sie und andere Sportwettbewerbe dazu bei, die Hindernisse für Menschen mit Behinderungen abzubauen? 

EWSA-Mitglied Pietro Barbieri berichtet über die Geschichte von Sportwettbewerben für Menschen mit Behinderungen und darüber, wie die Olympischen Spiele von 1988 in Seoul und von 2012 in London die dringend erforderliche Veränderung in der Wahrnehmung von Behinderung bewirkt haben. Wir leben endlich in einer Welt, in der es Sport von allen und für alle gibt. 

NICHT MEHR UNSICHTBAR: WIE DIE OLYMPISCHEN SPIELE VON SEOUL UND LONDON GESCHICHTE SCHRIEBEN

von Pietro Barbieri

Seinen Ursprung hat der Sport für Menschen mit Behinderungen in der Nachkriegszeit, als er für Rehabilitationszwecke eingesetzt wurde. Die Physiotherapie wurde dadurch interessanter und angenehmer. Spiel und Spaß verhalfen Menschen mit einer angeborenen bzw. durch ein traumatisches Ereignis verursachten Beeinträchtigung wieder zu mehr Lebensfreude.

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von Pietro Barbieri

Seinen Ursprung hat der Sport für Menschen mit Behinderungen in der Nachkriegszeit, als er für Rehabilitationszwecke eingesetzt wurde. Die Physiotherapie wurde dadurch interessanter und angenehmer. Spiel und Spaß verhalfen Menschen mit einer angeborenen bzw. durch ein traumatisches Ereignis verursachten Beeinträchtigung wieder zu mehr Lebensfreude.

Dabei wurden zwei spezifische Ziele verfolgt: Zum einen sollten die Menschen körperlich autonomer werden und zum anderen ging es darum, ihnen zu einer echten und stabilen Identität zu verhelfen. Rückblickend könnte man sagen, dass hier ein Übergang von Rehabilitation hin zur Selbstbefähigung stattgefunden hatte. Es ging also um die Befähigung von Menschen, die sich handlungsunfähig fühlten bzw. ihre Handlungsfähigkeit verloren hatten. Um Macht über sich selbst und die eigenen Entscheidungen – den Kern der Menschenrechte.

Von Bedeutung ist dabei in der Regel das soziale Image: Wie nehmen uns die anderen wahr? Die persönliche Heilung von Menschen steht in direktem Zusammenhang mit der Gemeinschaft, in der sie leben. Durch den Sport können wir unsere Grundrechte geltend machen und unsere Würde wahren.

Der Weg dahin war jedoch lang und steinig: Die heldenhaften Pioniere der 1960er Jahre waren ihrer Zeit weit voraus und haben den langen Weg bis heute geprägt. Die Paralympioniken mussten für die Anerkennung ihrer sportlichen Leistungen kämpfen.

Eine Veranstaltung ist dabei besonders in die Geschichte eingegangen: die Olympischen Spiele von Seoul 1988. Es war der Höhepunkt des Ringens um Anerkennung im Sport – einem Bereich, in dem die Stigmatisierung körperlicher, sensorischer und geistiger Beeinträchtigungen so stark war, dass sie ein größeres Hindernis darstellte als in der Arbeitswelt, in der Behinderung vorurteilsbehaftet und mit fehlender Produktivität gleichgesetzt war. Diese Olympischen Spiele waren historisch prägend. Das Internationale Olympische Komitee hatte nämlich beschlossen, Wettkämpfe für Sportler mit Behinderungen und Sportler ohne Behinderungen abwechselnd stattfinden zu lassen. Angesichts der organisatorischen Probleme, insbesondere mit Blick auf die Barrierefreiheit, blieb dies jedoch ein einmaliges Experiment und wurde in dieser Form nicht wiederholt. Diese Entscheidung war zwar umstritten, führte aber letztendlich zu den Paralympischen Spielen, wie wir sie heute kennen, die den Anstrengungen eines jeden paralympischen Athleten und einer jeden paralympischen Athletin die gebührende Anerkennung zollen. Wir traten damit endlich in eine Welt des Sports von allen und für alle ein. In eine neue Ära.

Ab diesem Zeitpunkt galt es, den paralympischen Sport für ein großes Publikum im Stadion oder vor dem Fernseher attraktiv zu machen. Dabei waren die Fernsehkommentatoren in Seoul 1988 noch derart unkundig, dass sie nicht einmal wussten, wer in den einzelnen Wettkämpfen als Favorit oder Favoritin galt. Wie man sich vorstellen kann, waren die Ergebnisse verheerend. Mit der Zeit haben Sportjournalistinnen und -journalisten gelernt, sich zunehmend für die Leistungen von Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderungen zu interessieren. Dies war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem Paradigmenwechsel,

was uns zu einem weiteren einschneidenden Ereignis bringt: den Olympischen Spielen von London 2012. Die Organisation war tadellos und es gab insbesondere im Vereinigten Königreich eine umfassende Fernsehkampagne. Die Folge waren ausverkaufte Stadien bei allen Sportdisziplinen. Damals erlangten einige Sportlerinnen und Sportler dank des neuen journalistischen Narrativs Berühmtheit – genau wie ihre olympischen Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

Seit den 1950er Jahren hat sich die Welt verändert. Immer mehr Menschen mit Behinderung teilen das Gefühl, nicht mehr völlig unsichtbar zu sein. Es steht zu hoffen, dass sich dieses Narrativ auf alle Lebensbereiche der Menschen ausweitet, ganz im Sinne des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, in dem die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels hervorgehoben wird. Im Sport hat dieser Paradigmenwechsel trotz allem sicherlich stattgefunden.

Überraschungsgast

Unser Überraschungsgast ist heute der ehemalige griechische Gewichtheber und dreimalige Olympiasieger Pyrros Dimas, der uns erzählt, worauf er als Zuschauer bei den Olympischen Spiele seinen Blick richtet. Die Olympischen Spiele haben zwar mit der Zeit viele Veränderungen erfahren, unverändert geblieben sind jedoch der olympische Gedanke und die Emotionen der wettstreitenden Sportler. 

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Unser Überraschungsgast ist heute der ehemalige griechische Gewichtheber und dreimalige Olympiasieger Pyrros Dimas, der uns erzählt, worauf er als Zuschauer bei den Olympischen Spiele seinen Blick richtet. Die Olympischen Spiele haben zwar mit der Zeit viele Veränderungen erfahren, unverändert geblieben sind jedoch der olympische Gedanke und die Emotionen der wettstreitenden Sportler.

Herr Dimas ist Vizepräsident des Weltverbands der Gewichtheber und Trainer für das US-amerikanische Nationalteam. Er gewann bei Olympia dreimal Gold und einmal Bronze. Er war Abgeordneter des griechischen Parlaments und Präsident des griechischen Gewichtheberverbands.

 

 

Mein Blick auf die Olympische Spiele

Ich kann mich glücklich schätzen, denn Paris sind meine neunten Olympischen Spiele, das erste Mal war ich 1992 in Barcelona dabei. An vier Olympiaden nahm ich als Sportler teil und gewann Medaillen. Bei fünf weiteren Spielen war ich in unterschiedlichsten Rollen beteiligt – als Zuschauer, als Mitglied des Weltverbands der Gewichtheber und als Trainer für das US-amerikanische Team. 

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Ich kann mich glücklich schätzen, denn Paris sind meine neunten Olympischen Spiele, das erste Mal war ich 1992 in Barcelona dabei. An vier Olympiaden nahm ich als Sportler teil und gewann Medaillen. Bei fünf weiteren Spielen war ich in unterschiedlichsten Rollen beteiligt – als Zuschauer, als Mitglied des Weltverbands der Gewichtheber und als Trainer für das US-amerikanische Team. In diesen Jahrzehnten habe ich viele Veränderungen im olympischen Geschehen miterlebt. Die Olympischen Spiele werden nicht mehr nur von ihrem Veranstaltungsort geprägt, sondern wurden um weitere Blickwinkel bereichert. So können die Zuschauer im Fernsehen jetzt den Sportlerinnen und Sportlern ganz nahe kommen und sogar die Emotionen in ihren Gesichtern ablesen. Neue Sportarten wurden ins Olympische Programm aufgenommen, um es für junge Menschen attraktiver zu machen, und wir haben so bislang unbekannte Disziplinen kennengelernt. Zugleich spielt zunehmend die Frage der Sicherheit eine Rolle, da wir in turbulenten Zeiten und einer unberechenbaren Welt leben.

Kurz, bei Olympia ändert sich alles. Alles außer dem olympischen Gedanken und dem Traum der teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler. In der Welt von heute sind die olympischen Ideale wichtiger denn je. Olympia ist oft auch Vorreiter von Veränderungen. So sind die Konzepte der Inklusion, Akzeptanz der Vielfalt und des harmonischen Miteinander schon seit Jahrzehnten – lange bevor sie in der Gesellschaft diskutiert wurden – prägend für den olympischen Geist. Als Sportler und Olympionike, der das Leiden kennt, das der Spitzensport mit sich bringt, gilt mein Augenmerk jedoch in erster Linie den Athletinnen und Athleten. Für viele junge Sportler sind die Olympischen Spiele alles – ein sinnstiftendes und ihre Träume bestimmendes Ziel. Aus diesem Grund und auch für mich persönlich geht es bei den Olympischen Spielen nicht um Ergebnisse, Medaillenspiegel oder Ranglisten. Es geht um die Emotionen auf den Gesichtern der Sportlerinnen und Sportler. Es geht um Freude und Enttäuschung, Tränen und Jubel. Es geht um Menschen, die kämpfen, um über sich selbst hinauszuwachsen.

ZUR SACHE

In unserer Rubrik „Zur Sache“ nennt Thomas Kattnig, Berichterstatter für die EWSA-Stellungnahme Wasserstoff – Infrastruktur, Ausbaubedarf, Finanzierung, Verwendung und Grenzen, die entscheidenden Voraussetzungen für eine positive Entwicklung der europäischen Wasserstoffindustrie. 

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In unserer Rubrik „Zur Sache“ nennt Thomas Kattnig, Berichterstatter für die EWSA-Stellungnahme Wasserstoff – Infrastruktur, Ausbaubedarf, Finanzierung, Verwendung und Grenzen, die entscheidenden Voraussetzungen für eine positive Entwicklung der europäischen Wasserstoffindustrie. 

Ausbau, Zertifizierung, Finanzierung – Wasserstoff als Baustein einer grünen Zukunft

von Thomas Kattnig

Grüner Wasserstoff ist einer der Bausteine unserer Energiewende, weshalb seine rasche Nutzbarmachung für das künftige Energiesystem sowie für das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen in der EU enorm wichtig ist. 

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von Thomas Kattnig

Grüner Wasserstoff ist einer der Bausteine unserer Energiewende, weshalb seine rasche Nutzbarmachung für das künftige Energiesystem sowie für das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen in der EU enorm wichtig ist.

Bei Angebot, Nachfrage, Infrastruktur und Produktion von Wasserstoff bestehen jedoch einige Herausforderungen. Wasserstoff ist nicht nur teuer, sondern erfordert auch entsprechende Rahmenbedingungen. Zum einen muss dafür gesorgt werden, dass er vorrangig in schwer elektrifizierbaren Sektoren und als Energiespeichermedium genutzt werden kann. Zum anderen müssen die notwendigen Voraussetzungen für einen raschen und effizienten Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur geschaffen werden.

Drei Punkte sind in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung:

  1. Die Finanzierung der Infrastruktur muss sichergestellt werden. Da der Bau einer Transportinfrastruktur erhebliche Kosten verursacht, müssen nach Auffassung des EWSA Ressourcen unbedingt effizient eingesetzt werden. Dies erfordert eine intelligente und integrierte Planung, auch über Grenzen hinweg, sowie einen Rechtsrahmen, der notwendige Investitionen in die Infrastruktur ermöglicht und gleichzeitig die ökologische Nachhaltigkeit des Energiesystems insgesamt fördert und die Netznutzer vor überhöhten Netzentgelten schützt. Gleichzeitig müssen zusätzliche Belastungen in Form einer Quersubventionierung von Wasserstoffnetzen durch Gasnetznutzer auf jeden Fall vermieden werden. Dies ist besonders wichtig, da sich die künftigen Nutzer der Wasserstoffnetzinfrastruktur erheblich von den heutigen Gasnetznutzern unterscheiden. Es ist daher wichtig, dass die Verursachergerechtigkeit bestmöglich gewahrt wird und die Finanzierung der Wasserstoffinfrastruktur damit primär von den Nutzern ebendieser Infrastruktur getragen wird.
  2. Neben der Finanzierung muss auch dafür gesorgt werden, dass die für den Ausbau und die Produktion benötigten Arbeitskräfte verfügbar sind. Neben der Schaffung neuer hochwertiger Arbeitsplätze ist auch die Wiedereingliederung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern äußerst wichtig. Dies bedeutet, dass vorhandene Arbeitskräfte angemessen aus- und weitergebildet sowie umgeschult werden müssen und die Mitarbeiterbindung durch gute Arbeitsbedingungen gestärkt werden muss. So müssen beispielsweise Netzbetreiber an branchenübliche Tarifverträge gebunden sein und die Arbeitsbedingungen verbessert werden, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. Der EWSA fordert deshalb einen effizienten und schlüssigen sozialen Dialog im Gassektor sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene.
  3. Es muss für eine einheitliche, rückverfolgbare und verpflichtende Zertifizierung von Wasserstoff gesorgt werden, der im Rahmen eines zentralen EU-Systems erzeugt wird. Durch diese Zertifizierungssysteme muss nicht nur die Erfüllung von Umweltkriterien, sondern auch die Wahrung von Sozialstandards sichergestellt werden. Diese müssen faire und sichere Arbeitsbedingungen umfassen und die Einhaltung der Arbeitnehmer-, Sozial- und Gewerkschaftsrechte gewährleisten.

Der EWSA fordert die Kommission daher auf, die vom Europäischen Rechnungshof zu Recht kritisierte Wasserstoffstrategie zu überarbeiten. In Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft auf nationaler und europäischer Ebene muss eine umfassende Strategie entwickelt werden, in der auch der Zertifizierung, der Finanzierung, dem Arbeitskräftebedarf, der Förderung und dem Verbraucherschutz Rechnung getragen wird. Nur dann steht der europäischen Wasserstoffindustrie eine vielversprechende Zukunft bevor.

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Entdecken Sie den Europäischen Demokratiepass – Ihren Leitfaden für eine aktive Bürgerschaft

Möchten Sie sich als EU-Bürger besser informieren und stärker engagieren? Ob als Schüler oder Studentin, junger Berufstätiger oder aktives Mitglied des Gemeinwesens: Mit dem Europäischen Demokratiepass des EWSA können Sie Ihre Bürgerrechte voll ausschöpfen. 

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Möchten Sie sich als EU-Bürger besser informieren und stärker engagieren? Ob als Schüler oder Studentin, junger Berufstätiger oder aktives Mitglied des Gemeinwesens: Mit dem Europäischen Demokratiepass des EWSA können Sie Ihre Bürgerrechte voll ausschöpfen.

Der Demokratiepass enthält Fakten, Hintergrundinformationen und Anleitungen zu allen Aspekten der modernen europäischen Demokratie, einschließlich einer Übersicht der Beteiligungsinstrumente und eines ausführlichen Handbuchs zur Europäischen Bürgerinitiative.

Haben Sie Interesse an der neuen Ausgabe (2023–2024) des Europäischen Demokratiepasses? Dann schreiben Sie uns, und wir senden Ihnen die Broschüre gern zu. Sie ist jetzt in allen 24 EU-Amtssprachen verfügbar.

Auch in der interaktiven Online-Fassung auf Deutsch, Englisch oder Französisch (weitere Sprachen folgen) können Sie eine Welt entdecken, in der Ihre Stimme wirklich zählt!  (ep)

EWSA

EU-Bio-Auszeichnungen 2024: 24 Projekte in der engeren Wahl

Die Finalisten für die EU-Bio-Auszeichnungen 2024 stehen fest: 24 Projekte aus 12 EU-Mitgliedstaaten in acht Kategorien. Die Preisträger werden am 23. September in Brüssel im Rahmen des jährlich stattfindenden EU-Bio-Tags bekannt gegeben.

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Die Finalisten für die EU-Bio-Auszeichnungen 2024 stehen fest: 24 Projekte aus 12 EU-Mitgliedstaaten in acht Kategorien. Die Preisträger werden am 23. September in Brüssel im Rahmen des jährlich stattfindenden EU-Bio-Tags bekannt gegeben. 

Mit den Auszeichnungen, die 2024 zum dritten Mal vergeben werden, werden innovative und nachhaltige Projekte ausgezeichnet, die einen erheblichen Mehrwert für die Produktion und den Konsum von Bio-Erzeugnissen schaffen. Sie bieten den Preisträgern eine Plattform, auf der sie ihre beispielhaften Verfahren einem breiteren Publikum vorstellen können. 

Die EU-Bio-Auszeichnungen werden gemeinsam von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, dem Europäischen Ausschuss der Regionen, COPA-COGECA und IFOAM Organics Europe, dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU verliehen. Das Auswahlgremium setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen, die von diesen Institutionen benannt werden. 

Die Finalisten: 

  • Beste Bio-Landwirtin: Blagovesta Vasilieva (Bulgarien), Caroline Devillers (Belgien), Reinhild Frech-Emmelmann (Österreich) 
  • Bester Bio-Landwirt: Gianpaolo Mancini (Italien), Tommi Hasu (Finnland), Benny Schöpf (Deutschland) 
  • Beste Bio-Anbauregion: Comunidade Intermunicipal do Alto Tâmega e Barroso (Portugal), Kastilien-La Mancha (Spanien), Südsavo (Finnland) 
  • Beste Bio-Stadt: BioStadt Bremen (Deutschland), Cascais (Portugal), Las Rozas (Spanien) 
  • Beste Bio-Region: Distretto del Cibo Monregalese (Italien), Bioregião de S. Pedro do Sul (Portugal), Ekodistrikt Sörmland (Schweden) 
  • Bestes Lebensmittel verarbeitendes Bio-KMU: Biologon GmbH (Österreich), Gino Girolomoni Cooperativa Agricola (Italien), Organic veggie food GmbH (Deutschland) 
  • Bester Bio-Lebensmitteleinzelhändler: BIOGAST GmbH (Österreich), Coolanowle Organic Meats (Irland), SAiFRESC (Spanien) 
  • Bestes Bio-Restaurant/Bester Bio-Gastronomiedienstleister: B2 Bio pur GmbH (Deutschland), Biohotel St. Daniel (Slowenien), Kalf & Hansen (Schweden) 

In der EU werden derzeit 17 Millionen Hektar (10,5 % ihrer landwirtschaftlichen Fläche im Jahr 2022) ökologisch bewirtschaftet, bis 2030 soll das Ziel des europäischen Grünen Deals von 25 % erreicht werden. Eine entscheidende Rolle spielen die stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit und die Stärkung der Verbrauchernachfrage. Mit den EU-Bio-Auszeichnungen, die 2022 im Rahmen des Aktionsplans zur Förderung der ökologischen/biologischen Produktion ins Leben gerufen wurden, werden herausragende Leistungen in der gesamten Bio-Wertschöpfungskette von der Landwirtschaft bis zu Gastronomiedienstleistungen gewürdigt und ökologische/biologische Verfahren besser sichtbar und bekannt gemacht. (ks)

Verbot unbezahlter Praktika: Alle Praktikanten müssen entlohnt werden

Nahezu die Hälfte der über drei Millionen Praktikantinnen und Praktikanten in der EU erhält keinerlei Vergütung, und fast ein Drittel hat keinen Zugang zum Sozialschutz.

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Nahezu die Hälfte der über drei Millionen Praktikantinnen und Praktikanten in der EU erhält keinerlei Vergütung, und fast ein Drittel hat keinen Zugang zum Sozialschutz

Der EWSA führte im Juli eine hochrangige Debatte über die Frage, wie die EU-Rechtsvorschriften über Praktika verbessert werden können. Zivilgesellschaftliche und Jugendorganisationen hatten nämlich ein Ende der weit verbreiteten Praxis gefordert, dass Praktikanten weder für ihre Arbeit bezahlt werden noch Zugang zu sozialem Schutz bzw. zu sonstigen Arbeits- und Sozialrechten haben.

In der Debatte der Plenartagung, an der auch der EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, teilnahm, begrüßte der EWSA die jüngsten Vorschläge der Kommission zur Verbesserung der Praktika in Europa, nämlich die Praktikumsrichtlinie und den verstärkten Qualitätsrahmen für Praktika.

Gleichwohl forderte der EWSA die beiden gesetzgebenden Organe zur Nachbesserung der Vorschläge auf, damit Praktika weder zur Beschäftigung billiger Arbeitskräfte noch anstelle von Arbeitsplätzen für Berufseinsteiger missbraucht werden. Der EWSA betonte, dass Praktikanten angemessen vergütet und ihre durch das Praktikum entstehenden Lebenshaltungskosten gedeckt werden müssen.

EWSA-Präsident Oliver Röpke erklärte: „Praktika haben einen großen Anteil daran, dass junge Menschen unmittelbar Arbeitserfahrung sammeln können. Wir müssen dafür sorgen, dass keinem jungen Menschen diese Chancen aufgrund finanzieller Zwänge verwehrt sind. Deshalb müssen Praktika angemessen vergütet werden. Wir müssen gegen die Ausbeutung von Praktikantinnen und Praktikanten in Europa vorgehen, und ich danke der Kommission für ihre Vorschläge zur Verwirklichung dieses Ziels.“

EU-Kommissar Schmit erklärte: „Praktika können für junge Menschen eine hervorragende Möglichkeit sein, eine erste Arbeitserfahrung zu sammeln, neue Kompetenzen zu erwerben und sich zu vernetzen. Dabei muss es sich jedoch um hochwertige Praktika handeln. Hieraus folgt die Forderung, dass sie ein klares Lernziel aufweisen, vergütet werden und die Praktikanten Mentoring und Beratung für einen leichteren Übergang in die Arbeitswelt erhalten.“

In seiner Stellungnahme Praktikumsrichtlinie und verstärkter Qualitätsrahmen für Praktika betont der EWSA die Schlüsselrolle der zuständigen Behörden bei der Bekämpfung regulärer, als Praktika getarnter Beschäftigungsverhältnisse. Die Sozialpartner können – im Einklang mit den bestehenden Gepflogenheiten der Mitgliedstaaten – maßgeblich zu diesen Bemühungen beitragen.

„Die Verbesserung des Qualitätsrahmens für Praktika in ganz Europa ist überaus wichtig, insbesondere was die Stärkung der Lern- und Ausbildungsinhalte und die Bekämpfung des Missbrauchs von Praktika angeht. Wir fordern die Kommission daher zur Verbesserung ihrer Vorschläge auf, damit diese Ziele erreicht werden“, erklärte Berichterstatterin Nicoletta Merlo. (ll)

 

EWSA bereit zur Zusammenarbeit mit dem ungarischen EU-Ratsvorsitz

Auf der Juli-Plenartagung des EWSA fand eine Debatte mit dem ungarischen Minister für EU-Angelegenheiten János Bóka statt, der die wichtigsten Prioritäten des ungarischen EU-Ratsvorsitzes erläuterte.

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Auf der Juli-Plenartagung des EWSA fand eine Debatte mit dem ungarischen Minister für EU-Angelegenheiten János Bóka statt, der die wichtigsten Prioritäten des ungarischen EU-Ratsvorsitzes erläuterte. 

Ungarn übernimmt den turnusmäßig wechselnden Vorsitz in einer für Europa schwierigen Zeit, einer Zeit politischer Veränderungen innerhalb der EU-Organe und außergewöhnlicher Herausforderungen für die Union. „Der ungarische Ratsvorsitz 2024 fällt in eine Zeit zahlreicher Krisen“, erklärte Herr Bóka. „In unserer Nachbarschaft herrscht Krieg, die Wettbewerbsfähigkeit der EU sinkt und die Spannungen in ihren Handelsbeziehungen nehmen zu, wir stehen vor demografischen Herausforderungen, unkontrollierter Migration und schwindenden Perspektiven für die europäischen Landwirte.“ 

EWSA-Präsident Oliver Röpke wies auf die langjährige, gute Zusammenarbeit des Ausschusses mit den jeweiligen Ratsvorsitzen und seine Rolle als Hüter der europäischen Werte hin: „Unser Ausschuss ist entschlossen, eng mit dem ungarischen Ratsvorsitz zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die EU Maßnahmen zu den in den Augen der Bevölkerung dringlichsten Prioritäten ergreift. Wir werden wertvolle Partner, aber auch entschiedene und konstruktive Kritiker sein. Die Zivilgesellschaft hat eine starke Stimme, und wir werden ihr Gehör verschaffen.“ 

Einige EWSA-Mitglieder zeigten sich besorgt über die Haltung Ungarns zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die Achtung der Rechtsstaatlichkeit in der EU und den schrumpfenden Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft in Ungarn. Herr Bóka betonte, dass sich der ungarische Ratsvorsitz seiner Verantwortung voll und ganz bewusst sei und sich sowohl dem gemeinsamen Standpunkt der EU zur Ukraine als auch der Rechtsstaatlichkeit und den europäischen Werten verpflichtet fühle. Der ungarische Ratsvorsitz hat sich bereits an den EWSA gewandt und ihn um zehn Sondierungsstellungnahmen ersucht. Weitere Informationen über die Tätigkeiten des EWSA während des ungarischen Ratsvorsitzes finden Sie auf dem EWSA-Internetportal. (mp)

EWSA plädiert für vorausblickenden Umgang mit den Auswirkungen der Erweiterung auf die Landwirtschaft

Der EWSA spricht sich dafür aus, bereits zum jetzigen Zeitpunkt an die Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die Landwirtschaft zu denken. Die Erweiterung findet vor dem Hintergrund erheblicher globaler Herausforderungen statt, zu denen geopolitische Veränderungen, Klimawandel und neue Ansätze in der Energie- und Umweltpolitik gehören. Der EWSA betont, wie wichtig die gründliche Vorbereitung und die Einhaltung der Grundwerte der EU beim Beitritt neuer Mitgliedstaaten sind.

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Der EWSA spricht sich dafür aus, bereits zum jetzigen Zeitpunkt an die Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die Landwirtschaft zu denken. Die Erweiterung findet vor dem Hintergrund erheblicher globaler Herausforderungen statt, zu denen geopolitische Veränderungen, Klimawandel und neue Ansätze in der Energie- und Umweltpolitik gehören. Der EWSA betont, wie wichtig die gründliche Vorbereitung und die Einhaltung der Grundwerte der EU beim Beitritt neuer Mitgliedstaaten sind. 

Auf seiner Juli-Plenartagung verabschiedete der EWSA eine Stellungnahme, in der er auf die Komplexität des Erweiterungsprozesses aufmerksam macht und Vorbereitung, Nachhaltigkeit sowie eine ausgewogene Unterstützung sowohl für die Landwirtschaft in den Mitgliedsländern als auch in den Kandidatenländern anmahnt. Die Erweiterung soll helfen, die strategische Autonomie der EU zu stärken und die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu verringern. In der Vergangenheit führten Erweiterungen zuweilen zu uneinheitlichen Ergebnissen. Häufig profitierten Großbetriebe stärker als kleinere Höfe. 

Der Berichterstatter für die Stellungnahme, Stoyan Tchoukanov, weist darauf hin, dass die Erweiterungen in der Vergangenheit zwar im Allgemeinen erfolgreich waren, aber die ländlichen Gebiete und die Kleinbauern mitunter das Nachsehen hatten. Er plädiert für eine umsichtige Lenkung des landwirtschaftlichen Systems, um Verwerfungen zu vermeiden. 

Um der Gefahr der Desinformation entgegenzutreten und eine reibungslose Integration zu gewährleisten, spricht sich der EWSA für eine umfassende Datenerhebung und eine Überwachung der Agrarreformen aus. Die Kandidatenländer müssen die Entwicklungen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nachvollziehen, in der nunmehr Ökosystemleistungen stärker als traditionelle Unterstützungsleistungen gewichtet werden. Durch die Erweiterung gewinnt die EU bedeutende Agrarflächen hinzu. Alleine der Beitritt der Ukraine wird dazu führen, dass sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche um ein Viertel vergrößern wird. 

Der EWSA empfiehlt eine schrittweise Integration, flankiert durch entsprechende Haushaltsmittel zur Unterstützung der am stärksten betroffenen landwirtschaftlichen Teilbereiche und insbesondere der KMU. Bei künftigen Reformen der GAP sollte der Schwerpunkt auf der Nachhaltigkeit liegen, indem Flächenzahlungen von Anreizen nach Maßgabe der erzielten ökologischen und gesellschaftlichen Vorteile abgelöst werden. 

Der EWSA fordert einen behutsamen und gut unterstützten Erweiterungsprozess, von dem alle Mitgliedstaaten profitieren können. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen muss dafür gesorgt werden, dass die Landwirtschaft in der EU nachhaltig und gerecht bleibt.

EWSA fordert zusätzliche Maßnahmen zum Ausbau der EU-Kapazitäten im Bereich fortgeschrittener Werkstoffe

Der EWSA kritisiert den Plan der Europäischen Kommission für fortgeschrittene Werkstoffe, da es an Finanzmitteln, quantifizierbaren Zielen und Nachhaltigkeitsindikatoren mangelt. In seiner Stellungnahme zu der entsprechenden Mitteilung der Kommission spricht er sich für eine umfassende Strategie aus, um die EU in diesem wichtigen Sektor international an die Spitze zu bringen.

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Der EWSA kritisiert den Plan der Europäischen Kommission für fortgeschrittene Werkstoffe, da es an Finanzmitteln, quantifizierbaren Zielen und Nachhaltigkeitsindikatoren mangelt. In seiner Stellungnahme zu der entsprechenden Mitteilung der Kommission spricht er sich für eine umfassende Strategie aus, um die EU in diesem wichtigen Sektor international an die Spitze zu bringen. 

„Fortgeschrittene Werkstoffe sind für die Industrie, das Wirtschaftswachstum und die Nachhaltigkeit in der EU von großer Bedeutung. Wir brauchen Nachhaltigkeitsindikatoren in allen Produktionsprozessen und müssen dafür sorgen, dass die erforderlichen Kompetenzen und qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen“, so Anastasis Yiapanis, Berichterstatter für die Stellungnahme. 

Nach Ansicht des Ausschusses fehlt es dem Plan der Kommission an Ehrgeiz und spezifischen Zielen, die erforderlich sind, um die industrielle Führungsrolle der EU zu sichern. Ko-Berichterstatter Gerardo Luis Arroyo Herranz hob hervor, dass der Plan weder quantifizierbare Ziele noch Fristen oder zentrale Leistungsindikatoren enthält. Der EWSA fordert einen ganzheitlichen, strategischen Ansatz, um die Fähigkeiten der EU im Bereich der fortgeschrittenen Werkstoffe zu verbessern, und schlägt vor, die Gesundheitsversorgung aufgrund ihrer erheblichen wirtschaftlichen Bedeutung als weiteren strategischen Bereich aufzunehmen. 

Eine der zentralen Empfehlungen lautet, zu einer Kreislaufwirtschaft überzugehen, um die Abhängigkeit von Rohstoffen zu verringern. Dies erfordert eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und politischen Entscheidungsträgern, erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie den Aufbau von Kompetenzen. „Ohne ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte kann jede Maßnahme scheitern. Die EU muss Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme sowie Initiativen zur beruflichen Bildung durchführen“, erklärte Arroyo Herranz. 

Der EWSA hält die im Rahmen von Horizont Europa für fortgeschrittene Werkstoffe vorgeschlagenen 250 Mio. EUR für unzureichend. Zur Förderung von Investitionen und Innovation fordert er umfangreichere Finanzmittel, steuerliche Anreize und weniger Bürokratie. Ein wichtiges Anliegen ist auch die Sicherung einer stabilen Versorgung mit kritischen Rohstoffen. 

Der EWSA spricht sich für eine Stärkung der inländischen Kapazitäten der EU und eine Diversifizierung der Quellen aus, unter anderem durch Partnerschaften mit Südkorea und den Vereinigten Staaten sowie langfristige Verträge mit kleineren Ländern, um mögliche Versorgungsunterbrechungen aufzufangen. (gb)

Pflegende Angehörige zum Thema machen

Der EWSA fordert die Kommission auf, die Lage pflegender Angehöriger als politische Priorität zu thematisieren und eine Plattform für den Austausch bewährter Verfahren zwischen den Mitgliedstaaten einzurichten.

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Der EWSA fordert die Kommission auf, die Lage pflegender Angehöriger als politische Priorität zu thematisieren und eine Plattform für den Austausch bewährter Verfahren zwischen den Mitgliedstaaten einzurichten.

In einer im Juli verabschiedeten Stellungnahme forderte der EWSA, dass zum Schutz pflegender Angehöriger sowie zur Anerkennung ihres wichtigen gesellschaftlichen Beitrags sowohl auf EU-Ebene als auch auf nationaler Ebene zusätzliche Maßnahmen getroffen werden.

Zu diesen Maßnahmen sollte unter anderem gehören, dass die Europäische Kommission eine Plattform für den Austausch bewährter Verfahren zwischen den Mitgliedstaaten einrichtet, zur Entlastung pflegender Angehöriger hochwertige, barrierefreie gemeindenahe Dienstleistungen angeboten werden sowie Auffangdienste vorgesehen werden. Außerdem müssen pflegende Angehörige auf flexible Arbeitsbedingungen zählen können, damit sie ihren Arbeitsplatz nicht aufgeben müssen, um sich um Familienangehörige zu kümmern.

Berichterstatter Pietro Barbieri brachte es folgendermaßen auf den Punkt: „Der EWSA ist bereit, sich für die weitgehend unbeachtete Gruppe der pflegenden Angehörigen einzusetzen und ihnen eine Stimme zu geben. Diese Menschen sind oft gezwungen, ihren Arbeitsplatz aufzugeben, und verlieren so neben ihrem Einkommen auch viele ihrer Rechtsansprüche. Pflegende Angehörige leisten weitgehend unbeachtet ihre Arbeit. Es ist an der Zeit, ihre Leistungen für alle sichtbar zu machen.“

Der EWSA ersucht die Mitgliedstaaten, mit geeigneten Maßnahmen sicherzustellen, dass die Übernahme von Pflege- und Betreuungsaufgaben für die pflegenden Angehörigen eine freiwillige Entscheidung bleibt, geschlechtsspezifische Ungleichheiten abgebaut werden und die Betreffenden dank flexiblerer Arbeitsbedingungen weiter ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen und Geld verdienen bzw. problemlos auf den Arbeitsmarkt zurückkehren können, wenn sie ihre Arbeit aufgeben mussten. Auch für eine angemessene Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben muss gesorgt werden.

Männer und Frauen sind nicht in gleicher Weise an Pflege und Betreuung beteiligt. Beim Großteil – etwa 70 % – der Angehörigen, die Kinder, Ehepartner oder Geschwister betreuen, handelt es sich um Frauen. Sie sind nicht nur einem erhöhten Risiko in Bezug auf Burnout sowie körperliche und psychische Erkrankungen ausgesetzt, sondern auch stark von Armut bedroht. „Wir haben eines der besten Sozialsysteme der Welt. Doch dieses System verlässt sich allzu oft auf die körperliche Belastbarkeit, die Tatkraft und die Willensstärke der Frauen“, so der Berichterstatter.

Um erkennen zu können, ob die einschlägigen Vorschriften und Bestimmungen greifen, müssen genügend hochwertige Daten dazu vorliegen, wie die Lebensbedingungen pflegender Angehöriger tatsächlich aussehen. Aus Sicht des EWSA bedarf es hier, insbesondere in Zusammenarbeit mit Eurofound und unter Einbeziehung der einschlägigen Interessenträger, weiterer Forschungsstrategien.

Frischer Wind für die Demokratie in Europa: allerhöchste Zeit, Gräben zu überwinden und den Wandel voranzubringen

Die Europawahl hat gezeigt, dass die proeuropäische Mehrheit noch steht. Doch die Wähler überall in der EU fordern dringend politische und legislative Antworten auf die im Wahlkampf angesprochenen Probleme. Sonst besteht die Gefahr, dass die proeuropäische Mehrheit an Rückhalt verliert und sich die Bürgerinnen und Bürger zunehmend von der politischen Mitte abwenden.

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Die Europawahl hat gezeigt, dass die proeuropäische Mehrheit noch steht. Doch die Wähler überall in der EU fordern dringend politische und legislative Antworten auf die im Wahlkampf angesprochenen Probleme. Sonst besteht die Gefahr, dass die proeuropäische Mehrheit an Rückhalt verliert und sich die Bürgerinnen und Bürger zunehmend von der politischen Mitte abwenden. 

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) veranstaltete auf seiner Juli-Plenartagung eine Debatte über den Stand der Demokratie in Europa, an der die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, und die Vertreter der Fraktionen des neu gewählten Europäischen Parlaments teilnahmen. 

Nach Worten von EWSA-Präsident Oliver Röpke war „die Europawahl vom Juni ein Weckruf. Wir müssen nach diesem Wahlergebnis über den heutigen Stand der Demokratie nachdenken. Wir sind geschlossen der Überzeugung, dass die Europäische Union die einzige Antwort ist, denn sie schafft eine Form der Demokratie, die das Leben in ganz Europa spürbar verbessert.“ 

Um den Rückhalt für die Demokratie in Europa zu stärken, muss die EU beweisen, dass die Politik nach wie vor die wichtigste Triebkraft für einen positiven Wandel in Gesellschaft und Gemeinschaft ist, so Roberta Metsola. „Arbeitgeber, Arbeitnehmer und die Zivilgesellschaft sind für das europäische Aufbauwerk – in allen europäischen Gemeinden, Städten und Regionen – von entscheidender Bedeutung. Denn hier beginnt Europa, hier wird Demokratie gelebt.“

In der Aussprache mit den Vertretern der Fraktionen erklärte Željana Zovko, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), der größten Fraktion im Europäischen Parlament, dass die in der vorangegangenen Mandatsperiode begonnenen Maßnahmen fortgesetzt werden sollen. Laut Ana Catarina Mendes, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion der Sozialdemokraten (S&D), muss der Schwerpunkt auf die Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte und die Armutsbekämpfung gelegt werden. Dan Barna, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Renew Europe, forderte die neue Europäische Kommission nachdrücklich auf, die Rechtsstaatlichkeit mithilfe der vorhandenen Instrumente wirksamer zu verteidigen. Kira-Marie Peter-Hansen, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion der Grünen/EFA betonte, dass der Grüne Deal Dreh- und Angelpunkt der EU-Politik bleiben muss. Martin Schirdewan, Ko-Vorsitzender der Fraktion Die Linke, erklärte, dass sie die neue Kommission auffordern werden, die durch hohen Wohnkosten verursachte Krise anzugehen. (mt)

Digitalisierung im Energiebereich – Verbraucher müssen weiterhin zwischen digitalen und analogen Methoden wählen können

Auf seiner Plenartagung im Juli verabschiedete der EWSA u. a. die Stellungnahme Digitalisierung im Energiebereich: Chancen und Risiken für die europäischen Verbraucher.

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Auf seiner Plenartagung im Juli verabschiedete der EWSA u. a. die Stellungnahme Digitalisierung im Energiebereich: Chancen und Risiken für die europäischen Verbraucher. 

In dieser von EWSA-Mitglied Kęstutis Kupšys erarbeiteten Stellungnahme wird betont, dass Energie erschwinglich, regulierbar und nutzerfreundlich bleiben sollte. Die Digitalisierung im Energiebereich bedeutet nicht „nur digital“. 

Die Verbraucher müssen weiterhin im Mittelpunkt stehen, und die klassischen Geschäftsmodelle müssen erhalten bleiben. Die EU muss Fortschritte bei der Entwicklung benutzerfreundlicher digitaler Instrumente machen, die unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden und einen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Energiedienstleistungen fördern. 

Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten Preise, Verträge und Kundendienstleistungen nicht nur digital, sondern auch weiterhin analog wählen können. Ein digitalisierter Energiesektor bietet Chancen, ist aber auch mit Herausforderungen verbunden. Wir müssen zusammenarbeiten, um für eine inklusive, sichere und wirklich allen europäischen Verbrauchern zugutekommende digitale Energiewende zu sorgen, und Stärken in Chancen zu verwandeln“, so Kęstutis Kupšys. 

Die jüngsten IT-Ausfälle haben weltweit zu Chaos im Verkehr und bei Unternehmen geführt und zeigen, wie wichtig es ist, dass wir uns nicht übermäßig von Technologie abhängig machen. 

Trotz aller Vorteile des digitalen Wandels im Energiesektor dürfen wir die damit auch verbundenen Risiken und Herausforderungen nicht außer Acht lassen. Der Verbraucherschutz und die Unterstützung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen daher weiterhin oberste Priorität haben. 

Dynamische und auf die neuen Gegebenheiten und Akteure des Sektors zugeschnittene Verbraucherschutzvorschriften sind ebenso erforderlich wie Schulungen, Umschulungsprogramme und finanzielle Hilfe für die Beschäftigten. (mp)

Van-Maerlant-Gebäude (VMA) öffnete seine Türen an den Tagen des Kulturerbes 2024

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss und der Europäische Ausschuss der Regionen hatten vereinbart, auch das Van-Maerlant-Gebäude (VMA) an den diesjährigen Tagen des Kulturerbes für Besucher zu öffnen. Die von Urban Brussels organisierte Veranstaltung fand am Wochenende 14./15. September statt.

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Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss und der Europäische Ausschuss der Regionen hatten vereinbart, auch das Van-Maerlant-Gebäude (VMA) an den diesjährigen Tagen des Kulturerbes für Besucher zu öffnen. Die von Urban Brussels organisierte Veranstaltung fand am Wochenende 14./15. September statt.

Die Besucherinnen und Besucher konnten bei Führungen durch das Gebäude die Marmorstufen der Rotunde emporschreiten, um die ursprüngliche Architektur aus den frühen 1980er Jahren und das vollständig renovierte und modernisierte 4. Stockwerk mit seinen innovativen und umweltfreundlichen Lösungen zu besichtigen. Auch das augenfälligste Merkmal des Gebäudes, die zweistöckige Fußgängerbrücke über die Rue Belliard/Belliardstraat, war Teil der Führung und ermöglichte einen Blick aus nächster Nähe auf die bekannte Skulptur Le fil d’Ariane („Der Faden der Ariadne“) des belgischen Bildhauers Jean-Paul Laenen aus dem Jahr 1991.

Mit den Tagen des Kulturerbes (Journées du Patrimoine/Open Monumentendagen) feiert die Stadt Brüssel alljährlich ihr reiches architektonisches und künstlerisches Jugendstilkulturerbe. Einheimische und Touristen hatten zu diesem Anlass die Möglichkeit, verschiedene Gebäude in der Hauptstadt zu erkunden. Das Besondere ist, dass auch Gebäude besichtigt werden können, zu denen die Öffentlichkeit normalerweise keinen Zutritt hat.

Weitere Informationen (in englischer und französischer Sprache) finden Sie hier: European Heritage Days | European Heritage Days (cw)

Große Kommunikationsveranstaltung des EWSA ist dem Journalismus als Bollwerk der Demokratie gewidmet

Am 17./18. Oktober 2024 lädt der EWSA Kommunikationsexpertinnen und -experten aus Organisationen der Zivilgesellschaft zu seinem jährlich stattfindenden Seminar „Connecting EU“ nach Brüssel ein. Zentrales Thema wird dabei der Journalismus sein, dessen Unabhängigkeit und Relevanz es angesichts des zunehmenden politischen Drucks auf die Medien und der raschen Ausbreitung der generativen KI zu schützen gilt.

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Am 17./18. Oktober 2024 lädt der EWSA Kommunikationsexpertinnen und -experten aus Organisationen der Zivilgesellschaft zu seinem jährlich stattfindenden Seminar „Connecting EU“ nach Brüssel ein. Zentrales Thema wird dabei der Journalismus sein, dessen Unabhängigkeit und Relevanz es angesichts des zunehmenden politischen Drucks auf die Medien und der raschen Ausbreitung der generativen KI zu schützen gilt. 

Das Seminar steht unter dem Motto „Überleben und Fortbestand des Journalismus als Bollwerk der Demokratie sichern“ und wird zwei Podiumsdiskussionen sowie eine Networking-Veranstaltung umfassen:

  • Verantwortungsvoller Journalismus in der postfaktischen Ära – Die Demokratie befindet sich weltweit im Niedergang, was Journalistinnen und Journalisten vor neue Herausforderungen stellt, u. a. einen immer abgefeimteren Einsatz von KI zur Verbreitung von Falschmeldungen. Hinzu kommen bereits bestehende und wohl auch bestehen bleibende Herausforderungen wie mangelnde Transparenz des Medieneigentums oder unzureichende Finanzierung. Was muss getan werden, damit der Journalismus eine Stütze der Demokratie bleibt? Ist verantwortungsvoller Journalismus heute überhaupt noch möglich? Muss sich der Journalismus in einer Welt, in der er mit Influencern oder sozialen Medien als Nachrichtenquellen konkurriert, neu erfinden, damit er ein öffentliches Gut bleibt? Können die jüngsten EU-Rechtsakte dazu beitragen, die KI zu einem Verbündeten der Pressefreiheit zu machen? 
  • Die lebensgefährliche Arbeit der investigativen Berichterstattung – Schon lange ziehen Investigativjournalisten Entscheidungsträger zur Rechenschaft und verschaffen denjenigen Gehör, die den Missbrauch von Macht und Privilegien enthüllen wollen. Welche Herausforderungen müssen Investigativjournalistinnen und Investigativjournalisten überwinden, um die Wahrheit ans Licht zu bringen? Mit welchen Mitteln können sie sich vor Bedrohungen schützen? Können die neuen EU-Rechtsvorschriften ihnen mehr Freiheit und Einfluss sichern? 
  • Die Arbeit von Presse- und Kommunikationsreferenten im Zeitalter von Instagram, TikTok und KI – wirkungsvoll kommunizieren (Networking-Veranstaltung und Workshops) – Die Veranstaltung soll durch Präsentationen und Mitmach-Workshops einen Einblick in die „schöne neue Welt“ der Kommunikation mit verschiedenen Zielgruppen, darunter auch mit jungen Menschen, geben. 

Das Seminar „Connecting EU“, bietet eine Plattform, auf der sich Presse- und Kommunikationsfachleute aus Organisationen der Zivilgesellschaft vernetzen und aktuelle EU-Themen von gemeinsamem Interesse erörtern können. Hier kommen EWSA-Mitglieder und andere EU-Vertreter, Partnerorganisationen aus den Mitgliedstaaten, Journalistinnen und Forscher zusammen, um über aktuelle Themen zu diskutieren. Das vollständige Programm und die Rednerliste wird in Kürze auf dem Internetportal des EWSA abrufbar sein. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: pressofficers@eesc.europa.eu. (ll)

Aktuelles aus den Gruppen

Wettbewerbsfähigkeit: kein leichtes Unterfangen für die nächste Kommission unter von der Leyen

von der Gruppe Arbeitgeber

Die Gruppe Arbeitgeber beglückwünscht Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu ihrer Wiederwahl im Juli. Sie begrüßt zudem ihre politischen Leitlinien, in denen der Wettbewerbsfähigkeit der gleiche Stellenwert eingeräumt wird wie dem Klimawandel und der Sicherheit und die damit einen Meilenstein zur Bewältigung des Problems der schrumpfenden Wettbewerbsfähigkeit darstellen.

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von der Gruppe Arbeitgeber

Die Gruppe Arbeitgeber beglückwünscht Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu ihrer Wiederwahl im Juli. Sie begrüßt zudem ihre politischen Leitlinien, in denen der Wettbewerbsfähigkeit der gleiche Stellenwert eingeräumt wird wie dem Klimawandel und der Sicherheit und die damit einen Meilenstein zur Bewältigung des Problems der schrumpfenden Wettbewerbsfähigkeit darstellen. 

Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand gehören jetzt zu den Schlüsselprioritäten. Im Rahmen der neuen Europäischen Wohlstandsoffensive sollen die Wirtschaftstätigkeiten in Europa erleichtert, der Binnenmarkt vertieft und die Produktivität durch bahnbrechende Technologien gesteigert werden. Wir begrüßen insbesondere, dass der Schwerpunkt darauf liegt, die unternehmerische Initiative zu erleichtern. So soll der Verwaltungsaufwand verringert und die Umsetzung vereinfacht werden, wobei ein Vizepräsident für die Koordinierung zuständig sein soll. 

Wie in ihren Prioritäten Mehr Wohlstand für alle: Eine Agenda für die Wettbewerbsfähigkeit der EU hervorgehoben, fordert die Gruppe Arbeitgeber des EWSA diesen Ansatz seit langem und ist bestrebt, bei der Anpassung der Umsetzung an die realen Bedingungen mitzuwirken. Die Wettbewerbsfähigkeit der EU steht seit einiger Zeit unter hohem Druck. Europa ist nach wie vor eine der innovativsten, sichersten und wohlhabendsten Regionen, doch es fällt in Bezug auf verschiedene Schlüsselparameter hinter den USA zurück und verliert auch gegenüber China an Boden. Zu nennen wäre hier z. B. das BIP-Wachstum pro Kopf, das in den USA in den letzten zehn Jahren über dem in Europa liegt. Konkretere Warnsignale für diesen Trend sind die Zahl der Patente im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und die Höhe der ausländischen Direktinvestitionen (ADI). 

Aus diesem Grund begrüßen wir insbesondere die folgenden Prioritäten in den politischen Leitlinien für die nächste Kommission:

  •  Ein überarbeiteter Check-up der Wettbewerbsfähigkeit und eine Interinstitutionelle Vereinbarung über Vereinfachung und bessere Rechtsetzung 
  • Turboantrieb für Investitionen mit einer Europäischen Spar- und Investitionsunion 
  • Erhöhung der Forschungsausgaben im Hinblick auf strategische Prioritäten, bahnbrechende Forschung und wissenschaftliche Exzellenz 
  • Schaffung eines neuen EU-weiten Rechtsstatus zur Förderung des Wachstums innovativer Unternehmen 
  • Ein Clean Deal für die Industrie, um in Infrastruktur und Industrie zu investieren, die Energiepreise zu senken und Unternehmen bei ihren Ökologisierungsbemühungen zu unterstützen.

Sozialer Fortschritt ist die Zukunft der Europäischen Union

von der Gruppe Arbeitnehmer 

Es gibt eine Tendenz, alle möglichen Ereignisse als Schlüsselmomente und Jahrhundertereignisse zu bezeichnen, was zu einer inflationären Verwendung dieser Ausdrücke führt. Nun aber, kurz vor dem Amtsantritt der neuen Europäischen Kommission, dürften wir tatsächlich einen dieser Schlüsselmomente erleben: Die extreme Rechte gewinnt an Boden, die Unzufriedenheit unter den Menschen verbreitet sich auf dem gesamten Kontinent, der Krieg in der Ukraine wütet nach wie vor, und der Gaza-Krieg läuft Gefahr, sich zu einem offenen regionalen Konflikt auszuweiten. 

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von der Gruppe Arbeitnehmer 

Es gibt eine Tendenz, alle möglichen Ereignisse als Schlüsselmomente und Jahrhundertereignisse zu bezeichnen, was zu einer inflationären Verwendung dieser Ausdrücke führt. Nun aber, kurz vor dem Amtsantritt der neuen Europäischen Kommission, dürften wir tatsächlich einen dieser Schlüsselmomente erleben: Die extreme Rechte gewinnt an Boden, die Unzufriedenheit unter den Menschen verbreitet sich auf dem gesamten Kontinent, der Krieg in der Ukraine wütet nach wie vor, und der Gaza-Krieg läuft Gefahr, sich zu einem offenen regionalen Konflikt auszuweiten. 

Auf der anderen Seite des Atlantiks sind die Würfel noch nicht gefallen, aber die steigenden Zölle und der sich verschärfende Handelskrieg mit China werden unweigerlich zu weiteren Erschütterungen in den Lieferketten und bei den Verbraucherpreisen führen, was letztlich auch die Bevölkerung zu spüren bekommen wird.

Unterdessen einigten sich das Europäische Parlament und der Rat der EU im Frühjahr auf neue Sparmaßnahmen für die EU, und die „sparsamen“ EU-Mitgliedstaaten blockieren weiterhin zusätzliche Eigenmittel und Optionen zur Kreditaufnahme. Die EU ist in steigendem Maße mit den Folgen des Klimawandels, sozialen Unruhen, Extremismus und Faschismus, mit der Diskreditierung der Demokratie und der Zunahme des Autoritarismus konfrontiert. Diese Probleme sowie die Bedrohung durch nukleare Vernichtung und offenen Krieg an den EU-Außengrenzen sollten den Staats- und Regierungschefs der EU Ansporn sei, ihre Kurzsichtigkeit aufzugeben und ihre internen Streitigkeiten beizulegen. Eine Politik, die Ungleichheit und Gerechtigkeit ignoriert (oder sich auf Lippenbekenntnisse beschränkt), ist zum Scheitern verurteilt. Die Bürgerinnen und Bürger sind es leid, immer dieselben wohlklingenden Reden und Floskeln zu hören, nur um dann festzustellen, dass ihre Situation immer prekärer wird und sie Schwierigkeiten haben, über die Runden zu kommen, und sie mitansehen müssen, wie ihre Arbeitsplätze verschwinden und ihr Einkommen sinkt. Der Populismus der extremen Rechten macht sich all dies zunutze und weicht grundsätzlichen Fragen aus, indem er die Schuld den Einwanderern in die Schuhe schiebt.

Ohne soziale Gerechtigkeit wird es in den Mitgliedstaaten weder Stabilität noch verlässliche Partner geben. Und ohne sie wird es auch nicht die Einigkeit geben, die die EU braucht, um ihre Probleme zu bewältigen. Lasst uns den sozialen Fortschritt zur einigenden Kraft dieser neuen Legislaturperiode der EU machen.

Neue EWSA-Studie: „Wie kann das Problem mangelnder Qualifikationen unter den Angehörigen der sozial schwächsten Bevölkerungsgruppen beseitigt werden?“

von der Gruppe Organisationen der Zivilgesellschaft

Die Arbeitsplätze von morgen erfordern Kompetenzen zur Verwirklichung der ökologischen und der digitalen Transformation sowie zur Bewältigung des demografischen Wandels. Wie können wir bei Investitionen in Aus- und Weiterbildung gewährleisten, dass mit diesen Maßnahmen auch die sozial schwächsten Bevölkerungsgruppen erreicht werden? Wie gestaltet sich das derzeitige Qualifikationsgefälle, und inwiefern hängt es mit Armut zusammen?

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von der Gruppe Organisationen der Zivilgesellschaft

Die Arbeitsplätze von morgen erfordern Kompetenzen zur Verwirklichung der ökologischen und der digitalen Transformation sowie zur Bewältigung des demografischen Wandels. Wie können wir bei Investitionen in Aus- und Weiterbildung gewährleisten, dass mit diesen Maßnahmen auch die sozial schwächsten Bevölkerungsgruppen erreicht werden? Wie gestaltet sich das derzeitige Qualifikationsgefälle, und inwiefern hängt es mit Armut zusammen?

Diese Fragen beleuchtete die Gruppe Organisationen der Zivilgesellschaft des EWSA am 10. Juli im Rahmen einer thematischen Debatte, bei der auch die neue EWSA-Studie zum Thema „Wie kann das Problem mangelnder Qualifikationen unter den Angehörigen der sozial schwächsten Bevölkerungsgruppen beseitigt werden?“ präsentiert wurde. Die Studie wurde vom EWSA auf Ersuchen von Gruppe III im Zusammenhang mit dem Europäischen Jahr der Kompetenzen (2023) in Auftrag gegeben. Darin wird das neue Konzept der „Kompetenzarmut“ untersucht und eine entsprechende Definition vorgeschlagen. Zudem werden mögliche Ursachen dieses Problems und Lösungsansätze beleuchtet und damit der Weg für weitere Forschungsarbeiten zu diesem Thema bereitet. Eine der Schlussfolgerungen lautet, dass den zivilgesellschaftlichen Organisationen eine einzigartige Rolle bei der Ermittlung und Unterstützung sozial schwacher Bevölkerungsgruppen mit Weiterbildungsbedarf zukommt. Sie sollten eng mit den örtlichen Gemeinwesen und Behörden zusammenarbeiten, ihre Netzwerke nutzen und dafür sorgen, dass bei Bildung und Kompetenzentwicklung niemand zurückgelassen wird.

An der Debatte nahmen auch die Direktorin des Europäischen Netzwerks gegen Armut (EAPN) Juliana Wahlgren, die die grundlegenden Faktoren für den Zugang zu Kompetenzen erläuterte, sowie die Studienautorin und Forscherin am Zentrum für Sozial- und Wirtschaftsforschung (CASE) Agnieszka Maj teil.

Die Langfassung des Artikels über die thematische Debatte und ein Interview mit den Autoren finden Sie auf der Website der Veranstaltung.

Die Studie und deren Zusammenfassung sind hier abrufbar.

SPORT IM FOKUS

Gemeinsam für die Werte der Olympischen Spiele 2024 in Paris

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) unterstützt die Werte der Olympischen Spiele 2024 in Paris aus zivilgesellschaftlicher Sicht.

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Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) unterstützt die Werte der Olympischen Spiele 2024 in Paris aus zivilgesellschaftlicher Sicht.

Angesichts der derzeit so instabilen geopolitischen Lage verweist der EWSA auf die Idee des Olympischen Friedens, der die drei klassischen Olympischen Werte Höchstleistung, Freundschaft und Respekt symbolisiert. Die organisierte Zivilgesellschaft setzt sich für die Idee einer friedlicheren und besseren Welt ein, indem junge Menschen durch den Sport im Geiste der Freundschaft, Solidarität und Fairness ohne jegliche Diskriminierung erzogen werden.

EWSA-Präsident Oliver Röpke erklärte: „Die Spiele verkörpern den Geist der Einheit und des Friedens über Grenzen hinweg und bringen Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zusammen. Wir setzen uns für diese Werte ein und hoffen, so eine weltweite Bewegung für Frieden und Solidarität in Gang zu setzen.“

Laurențiu Plosceanu, EWSA-Vizepräsident für Kommunikation, sagte: „Mit dieser Initiative möchten wir die zeitlos gültigen Werte des Sports unterstützen. Die Werte, für die wir stehen, haben die Kraft, die Welt zu verändern und Menschen und Länder zu vereinen.“

Krzysztof Pater, EWSA-Vizepräsident für Haushalt, erklärte: „Die Spiele in Paris zeigen, dass jeder das Recht hat, ohne jegliche Diskriminierung an dieser großartigen Sportveranstaltung teilzunehmen. Menschen mit Behinderungen geben den Zuschauerinnen und Zuschauern in der ganzen Welt ein beeindruckendes Beispiel und veranschaulichen die Werte Mut, Entschlossenheit und Gleichheit.“

Dimitris Dimitriadis, ehemaliger EWSA-Präsident und Vorsitzender der EWSA-Fachgruppe Außenbeziehungen, sagte: „Die Idee des Olympischen Friedens bzw. auf Altgriechisch Ekecheiria erscheint aktueller denn je. Wir müssen den Olympischen Frieden wiederaufleben lassen und in die Tat umsetzen, in der Hoffnung, dass sich die Menschheit inspirieren lässt und um den Frieden und den Dialog zu fördern.“

Giulia Barbucci, ehemalige EWSA-Vizepräsidentin für Haushalt und EWSA-Mitglied, erklärte: „Bei den Olympischen Spielen in Paris herrscht zum ersten Mal in der Geschichte Geschlechterparität unter den Athletinnen und Athleten. Allerdings ist Geschlechterparität nicht gleichbedeutend mit Gleichstellung. Es bleibt noch viel zu tun, bis Gleichstellung erreicht ist.“

Isabel Caño Aguilar, ehemalige EWSA-Vizepräsidentin für Kommunikation und EWSA-Mitglied, sagte: „Ich wünsche mir für die Olympischen Spiele in Paris, dass alle Arten von Behinderungen gerecht vertreten sind. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten das Recht haben, gegeneinander anzutreten, und entsprechend geschützt werden, insbesondere Menschen mit geistigen Behinderungen!“ (mt)

The Revived – Ukraine mit erstem virtuellen Olympiateam

Fast 500 ukrainische Sportlerinnen und Sportler sind im russischen Angriffskrieg gegen ihr Land ums Leben gekommen. Ihr Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen oder anderen künftigen Sportereignissen ist für immer verloren. Um ihr Andenken lebendig zu halten, erzählt die ukrainische NGO BRAND UKRAINE die tragische Geschichte sechs verstorbener Sportler, indem sie sie mit künstlicher Intelligenz für einen kurzen Moment zurück ins Leben holt. Der Film wurde bei den Olympischen Spielen in Paris gezeigt. Wir haben mit Tim Makarov gesprochen, der bei BRAND UKRAINE für den Bereich Digital & Content verantwortlich ist. Im Grunde, so Makarov, soll der Film die Menschen innehalten und über den Wert des menschlichen Lebens nachdenken lassen.

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Fast 500 ukrainische Sportlerinnen und Sportler sind im russischen Angriffskrieg gegen ihr Land ums Leben gekommen. Ihr Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen oder anderen künftigen Sportereignissen ist für immer verloren. Um ihr Andenken lebendig zu halten, erzählt die ukrainische NGO BRAND UKRAINE die tragische Geschichte sechs verstorbener Sportler, indem sie sie mit künstlicher Intelligenz für einen kurzen Moment zurück ins Leben holt. Der Film wurde bei den Olympischen Spielen in Paris aufgeführt. Wir haben mit Tim Makarov gesprochen, der bei BRAND UKRAINE für den Bereich Digital & Content verantwortlich ist. Im Grunde, so Makarov, sollte der Film die Menschen innehalten und über den Wert des menschlichen Lebens nachdenken lassen.

Wie ist die Idee für das Projekt entstanden?

Die Idee stammt von der Berliner Agentur BBDO. Von dort kam das Rahmenkonzept, die Idee, einen Film zu machen, der das tragische Schicksal der ukrainischen Sportler zeigt, denen nun die Olympiateilnahme für immer verwehrt bleiben wird. Mit diesem Vorschlag kamen sie zu uns. Wir haben den Gedanken weitergesponnen und mehr Partner einbezogen: das Ministerium für Jugend und Sport und das Außenministerium der Ukraine, das Büro des ukrainischen Präsidenten... An der endgültigen Gestaltung des Film haben wir gemeinsam gearbeitet, der technische Teil blieb bei BBDO. Wir haben eine Kommunikationsstrategie erstellt, die Content Distribution übernommen und uns um die rechtlichen Fragen gekümmert. Das Projekt wurde im „Volia Space“, dem Olympia-Quartier der ukrainischen Mannschaft in Paris gezeigt. Dazu haben wir Influencer eingeladen.

Wie schwer war es, die Geschichten zusammenzutragen und das Video zu drehen? Wie habt ihr es technisch geschafft, die Protagonisten so lebensecht auftreten zu lassen?

Die Idee war an sich ganz einfach und klar: wir wollten die Geschichte ukrainischer Sportler erzählen, die auf tragische Weise ums Leben gekommen sind, und dazu für die Verstorbenen digitale Avatare generieren. Und das ist uns wirklich gelungen. Wir haben Tonaufnahmen, Archivfotos und Videomaterial verwendet, alles digitalisiert und dann mit KI bearbeitet. Die digitale Kopie der Personen sollte lebensecht sein; das Ganze sollte so auf unheimliche Weise gleichzeitig sehr real und sehr irreal wirken. Das war uns wichtig. Denn die Geschichten dieser Sportler sind an sich schon sehr ergreifend, aber dank KI geht das Ergebnis wirklich allen unter die Haut. Ich muss aber ehrlich zugeben, dass das Projekt auch sehr gewagt ist. Wir hatten erst Angst, dass man uns nicht verstehen würde, dass das Publikum vor allem auf das Unheimliche – die lebensechte Präsenz toter Sportler – reagieren und dadurch die Nacktheit, die Wehrlosigkeit, den Schmerz und die Verzweiflung in den Worten der Verstorbenen gar nicht wahrnehmen würde. Der Grundgedanke des Projekts ist sehr einfach: Menschen, die ihr Land wirklich lieben, die ihr Leben leben und etwas erreichen wollen, werden zu Gefangenen der Umstände, die ihre Träume und Pläne durchkreuzen und sie schließlich das Leben kosten. Sie dürfen nicht vergessen werden. Jede Handlung hat ihren Preis, und dieser Preis bemisst sich oft in Menschenleben und Schicksalen.

Für die Angehörigen der toten Sportler war es sicher sehr schmerzhaft, sich an dem Projekt zu beteiligen und die Videos zu sehen. Welches Feedback haben Sie am Ende von ihnen bekommen?

Ohne das Einverständnis der nächsten Angehörigen hätte das Projekt natürlich nie realisiert werden können. Das ist ein sehr wichtiger Punkt: Wir haben ihnen genau gezeigt, erklärt und vorgeführt, was wir vorhaben. In der Vorauswahlrunde hatten wir noch mehrere Dutzend weitere Geschichten auf unserer Liste. Aber am Ende haben wir uns nur auf sechs geeinigt. Dorthin zu kommen, kostete Wochen schwieriger Verhandlungen. Aber als wir den Eltern dann das Endergebnis zeigten, standen ihnen Tränen in den Augen. ,Danke, ihr habt etwas Außergewöhnliches geschafft', haben sie uns gesagt. ,Es wird uns helfen, die Erinnerung an unser Kind zu bewahren.' Soweit ich weiß, bereut keiner von ihnen seine Teilnahme an dem Projekt. Im Übrigen bekam das Projekt erst grünes Licht, als alle nötigen rechtlichen Unterlagen unterschrieben waren. Als dann alles für die Olympiade fertig war, sind wir mit den sechs außergewöhnlichen Schicksalen zwei Wochen lang auf Tour gewesen. Aber mit einem derartigen Erfolg hatten wir nicht gerechnet! Die Reaktionen auf das Projekt haben alle unsere Erwartungen übertroffen. Gleichzeitig ist es wiederum nicht überraschend, weil gerade wahre Geschichten in dieser modernen Welt der globalen Kommunikation komplexe und widersprüchliche Gefühle wecken.

Was ist die zentrale Botschaft des Projekts? Was, hoffen Sie, nimmt das Publikum mit nach Hause?

Bei Brand Ukraine haben wir uns der Aufgabe verschrieben, der Welt zu zeigen, was der russische Angriffskrieg für die Ukraine und den Lebensalltag der Ukrainer in Wirklichkeit bedeutet. Dazu erzählen wir Geschichten von Menschen. Ich bin davon überzeugt, dass der Schmerz, der Stolz, die Entschlossenheit, die Erfolge und Niederlagen unseres starken, tapferen Volkes, also das, was uns menschlich macht, so am besten vermittelt werden können. Denn das ist unsere Aufgabe. Wir erzählen nicht nur von der Ukraine, wir wollen das Land für die ganze Welt liebenswert machen. Wir wollen mit unserer Arbeit erreichen, dass es bald mehr so starke Projekte gibt, die die Menschen berühren, die sie innehalten und über den Wert des menschlichen Lebens nachdenken lassen.

Die Videos und Fotos können hier oder auf Instagram abgerufen werden:

https://www.instagram.com/p/C-Dd7B7tueo/

https://www.instagram.com/p/C-SkUtONRJR/

https://www.instagram.com/p/C-VHXOdtdps/

https://www.instagram.com/p/C-YG_wHtNke/

https://www.instagram.com/p/C-ajpwSN7A6/

https://www.instagram.com/p/C-dWm1vNzDW/

Tim Makarov ist bei BRAND UKRAINE für das Team Content & Digital verantwortlich. Er hat in den letzten 20 Jahren in den Bereichen Journalismus, Marketing und digitale Kommunikation gearbeitet. Er sieht seine Berufung darin, Geschichten zu erzählen und Projekte zu realisieren, die die Welt zu einem besseren Ort machen.


 

Photo by Tomislav Štuka

Kinder mit Behinderungen: Wir können alles, nur manchmal ein klein wenig anders

Der elfjährige Jan Štuka aus Zagreb (Kroatien) leidet an Spina bifida und kann nur mithilfe von Orthesen und einer Mobilitätshilfe laufen. Das hält ihn allerdings keineswegs davon ab, ein erfolgreicher Sportler zu sein. Der Gewinner des Preises für den besten jungen kroatischen Para-Basketballspieler im Jahr 2023 nahm auch an Schwimmwettkämpfen teil und trainiert jetzt zusätzlich noch nordischen Skilauf. In seiner Freizeit spielt er mit seinen Freunden Fußball. Die Tore schießt er mit der Hand. Jan und seine Mutter Jasmina Bogdanović sprachen mit uns über die Möglichkeiten für Kinder mit Behinderungen, Sport zu treiben, und erklärten, warum es wichtig ist, diese Kinder so wenig wie möglich spüren zu lassen, dass sie anders sind.

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Der elfjährige Jan Štuka aus Zagreb (Kroatien) leidet an Spina bifida und kann nur mithilfe von Orthesen und einer Mobilitätshilfe laufen. Das hält ihn allerdings keineswegs davon ab, ein erfolgreicher Sportler zu sein. Der Gewinner des Preises für den besten jungen kroatischen Para-Basketballspieler im Jahr 2023 nahm auch an Schwimmwettkämpfen teil und trainiert jetzt zusätzlich noch nordischen Skilauf. In seiner Freizeit spielt er mit seinen Freunden Fußball. Die Tore schießt er mit der Hand. Jan und seine Mutter Jasmina Bogdanović sprachen mit uns über die Möglichkeiten für Kinder mit Behinderungen, Sport zu treiben und erklärten, warum es wichtig ist, diese Kinder so wenig wie möglich spüren zu lassen, dass sie anders sind.

JAN:

Wann hast du mit Sport angefangen und welche Sportarten hast du bis jetzt gemacht?

Als ich zwei war, lernte ich in einem Schwimmkurs schwimmen. Mit vier wechselte ich zu einem Schwimmverein für Paraschwimmer, wo ich alle Schwimmtechniken lernte und an einigen Wettkämpfen teilnahm. Mit elf hörte ich auf, weil ich es ein bisschen langweilig fand.

Mit acht fing ich dann mit dem nordischen Skilauf und auch mit Rollstuhlbasketball an. Ich mache beides bis heute und es sind jetzt meine Lieblingssportarten.

Klettern habe ich auch ein paar Mal versucht, und es hat mir großen Spaß gemacht, aber ich habe leider nicht die Zeit, eine weitere Sportart zu trainieren. Einen Sommer lang habe ich auch an einem Krav-Maga-Kurs teilgenommen. Das war sehr gut und ich würde das in Zukunft gerne mal weiter machen.

Welche Auszeichnungen hast du gewonnen und welche bedeuten dir am meisten?

Ich habe mehrere Preise mit meinem Basketballverein gewonnen. Am meisten freue ich mich über den Preis für den besten jungen Para-Sportler in meiner Kategorie, der mir 2023 vom Para-Sport-Verband Zagreb verliehen wurde.

Wie sieht dein Alltag mit Training aus? Wie oft trainierst du normalerweise pro Woche?

Morgens gehe ich in die Schule. Danach erledige ich zuerst meine Hausaufgaben und treffe mich mit meinen Freunden. Abends habe ich dann Training. Bis jetzt hatte ich einmal in der Woche Trocken-Skitraining, einmal Basketball und ein bis zwei Mal Schwimmen. Ab diesem Schuljahr höre ich mit dem Schwimmen auf und trainiere dafür zwei bis drei Mal die Woche Skilaufen.

Im Winter fahre ich auch in Skilager, in Planica in Slowenien und in einige österreichische Skigebiete. Ich mag diese Camps, weil da auch meine Freunde dabei sind, so dass wir nicht nur trainieren, sondern auch Spaß miteinander haben.

Mit dem Basketballverein fahren wir manchmal zu Spielen in andere kroatische Städte. Letzten Herbst waren wir auch in Rom und spielten gegen das Basketballteam SS Lazio.

Hast Du einen Lieblingssportler oder eine Lieblingssportlerin? Möchtest du gerne eines Tages an einem wichtigen internationalen Sportwettbewerb teilnehmen?

Früher war Luka Modrić mein Lieblingssportler. Zur Zeit habe ich aber keine besonderen Vorbilder, denen ich folge.

Ich würde gerne an internationalen Sportwettbewerben teilnehmen. Basketball und Skifahren, hoffe ich.

JASMINA:

Wie viel Aufmerksamkeit wird dem Sport für Kinder mit Behinderungen in Kroatien gewidmet?

Als Mutter habe ich schon den Eindruck, dass die Aufmerksamkeit sehr groß ist. Leider werden die Eltern aber nicht ausreichend über die Möglichkeiten informiert. Dabei suchen Sportvereine händeringend nach neuen Mitgliedern. Es ist schade, dass das so ist. In größeren Städten ist die Situation natürlich viel besser.

Hat ein Kind mit einer Behinderung genügend Möglichkeiten und Anreize, um Sport zu treiben? Oder sind da eher die Eltern gefragt?

Es gibt viele Möglichkeiten und Anreize für Kinder – wenn sie und ihre Eltern denn wollen. Wie schon gesagt, wissen Eltern oft nicht ausreichend Bescheid. Einige wollen keine weiteren Verpflichtungen eingehen oder haben Angst, dass ihr Kind beim Sport verletzt wird. Diese Einstellung ist bedauerlich, denn der Sport für Menschen mit Behinderungen ist kostenlos und in meinen Augen sehr gut für die körperliche und geistige Gesundheit, von der sozialen Integration ganz zu schweigen. Ich würde nicht sagen, dass die Eltern stärker gefragt sind als bei gesunden Kindern desselben Alters. Natürlich gibt es je nach Erkrankung Ausnahmen. So muss Jan zu den Winterskilagern oder Auswärtsspielen immer noch von einem Elternteil begleitet werden. Aber mit zunehmendem Alter wird das wahrscheinlich immer seltener notwendig sein und für uns Eltern hoffentlich eine freiwillige Entscheidung. Ziel ist es, in all diesen Bereichen eigenständig zu werden. Sein regelmäßiges Training führt Jan ohne unsere Unterstützung durch.

Was würden Sie als Mutter eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen noch hinzufügen?

Lasst sie ihre besonderen Bedürfnisse so wenig wie möglich spüren und bezieht sie dazu ihrem Alter und ihren Fähigkeiten entsprechend in den Alltag mit ein. Dann werden sie sich selbst als normale Kinder wahrnehmen, die manches zwar etwas anders, aber dennoch machen! Jan fährt ein Fahrrad mit drei Rädern, nicht mit zwei. Er schwimmt und taucht wie all seine Freunde, aber er benutzt dafür seine Beine weniger oder gar nicht. Er spielt Fußball in der Mannschaft, schießt seine Tore aber mit der Hand. „Wir können alles, nur manchmal ein klein wenig anders“ – wenn sie sich selbst so akzeptieren, dann werden sie auch von anderen so akzeptiert.

Der elfjährige Jan Štuka geht in die fünfte Klasse einer Grundschule in Zagreb. Er war Mitglied des Natator Schwimmvereins für Paraschwimmer. Er ist Mitglied des KKI Zagreb (Rollstuhlbasketball) und des Monoski Zagreb Ski Club für Menschen mit Behinderungen. Dort trainiert er regelmäßig im Rahmen des Programms Nordischer Skilauf für Menschen mit Behinderungen.

Jasmina Bogdanović verfügt über einen Abschluss der School of Design der Fakultät für Architektur der Universität Zagreb. Sie hat 20 Jahre lang für verschiedene Marketingagenturen gearbeitet. Zur Zeit arbeitet sie in Teilzeit und im Homeoffice für ein kleineres Grafikstudio, so dass sie Jan zu den Skilagern und anderen Sportveranstaltungen begleiten kann. Sie ist leidenschaftliche Radfahrerin und fährt überall mit dem Fahrrad hin.

Barrierefreiheit im Sport: Initiativen für inklusiven Sport für sehbehinderte Menschen in Europa

Der niederländische Verband sehbehinderter Menschen Oogvereniging hat mit der Unterstützung des Netzwerks der Europäischen Blindenunion (EBU) die Initiative „Barrierefreiheit im Sport“ ins Leben gerufen, die praktische Lösungen für die Beseitigung von Hindernissen erarbeiten soll, die blinde und sehbehinderte Menschen davon abhalten, sich Sportvereinen in der EU anzuschließen. Peter van Bleijswijk, der sich für Menschen mit Behinderungen einsetzt und sich ehrenamtlich beim Verband Oogvereniging und der EBU engagiert, informiert uns über dieses bahnbrechende Kooperationsprojekt, das den Weg für einen wirklich inklusiven Sport ebnet. Auch Sie können mitmachen und sich an der Umfrage zur Barrierefreiheit bei Sport- und Freizeitaktivitäten für sehbehinderte Menschen beteiligen.

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Der niederländische Verband sehbehinderter Menschen Oogvereniging hat mit der Unterstützung des Netzwerks der Europäischen Blindenunion (EBU) die Initiative „Barrierefreiheit im Sport“ ins Leben gerufen, die praktische Lösungen für die Beseitigung von Hindernissen erarbeiten soll, die blinde und sehbehinderte Menschen davon abhalten, sich Sportvereinen in der EU anzuschließen. Peter van Bleijswijk, der sich für Menschen mit Behinderungen einsetzt und sich ehrenamtlich beim Verband Oogvereniging und der EBU engagiert, informiert uns über dieses bahnbrechende Kooperationsprojekt, das den Weg für einen wirklich inklusiven Sport ebnet. Auch Sie können mitmachen und sich an der Umfrage zur Barrierefreiheit bei Sport- und Freizeitaktivitäten für sehbehinderte Menschen beteiligen.

von Peter van Bleijswijk

Bei den Bemühungen um echte Inklusion im Sport gehen die Niederlande neue Wege und nehmen im Rahmen der Initiative „Barrierefreiheit im Sport“ die einzigartigen Herausforderungen in den Fokus, mit denen blinde und sehbehinderte Menschen konfrontiert sind. Ziel dieses innovativen Projekts ist es, die Hindernisse aufzuzeigen und aus dem Weg zu räumen, die sehbehinderte Menschen daran hindern, in vollem Umfang an sportlichen und körperlichen Aktivitäten in Sportvereinen teilzunehmen.

Das Projekt basiert auf einem eingehenden Verständnis der Hindernisse, mit sehbehinderte und blinde Menschen konfrontiert sind. Im Anschluss an umfangreiche Recherchearbeiten und Pilotversuche hat die Initiative „Barrierefreiheit im Sport“ die zehn größten Hindernisse ermittelt, darunter das Fehlen von spezialisierten Coachings und Buddy-Programmen, die physische Barrierefreiheit von Sportanlagen sowie Probleme beim Erreichen der Sportstätten. Diese Hindernisse werden oft übersehen, halten sehbehinderte Menschen jedoch maßgeblich davon ab, die Vorteile einer sportlichen Betätigung nutzen zu können.

Um diese Herausforderungen anzugehen, arbeitet die Initiative mit dem Konzept der „Sport Proeftuinen“, also „Sport-Laboren“. Diese Labore werden in bestehenden Sportvereinen oder durch Partnerschaften mit Sportanbietern eingerichtet, um mögliche Lösungen unter realen Bedingungen zu erproben. Für jedes festgestellte Hindernis werden drei verschiedene Lösungen vorgeschlagen und getestet. Die wirksamste Lösung wird dann verfeinert und mehrfach getestet, um sicherzustellen, dass sie machbar und effizient ist.

Die Ergebnisse dieser Feldversuche werden in einem „Digital Sport Blueprint“ zusammengefasst, einem umfassenden Leitfaden, der Sportvereinen, -anbietern und Kommunen zur Verfügung gestellt wird. Dieser Leitfaden soll als Ressource für die Verbesserung der Barrierefreiheit und Inklusivität im Sport dienen und praktische Lösungen bieten, die in verschiedenen Bereichen umgesetzt werden können.

Das Projekt soll nicht nur auf die Niederlande beschränkt bleiben. Die Initiatoren von „Barrierefreiheit im Sport“ sind daher auf europäische Partner, einschließlich der EBU, zugegangen, um relevante Informationen und bewährte Verfahren aus verschiedenen Ländern zusammenzutragen. Die Initiative wurde begeistert aufgenommen, und zahlreiche Organisationen und Länder haben ihre Bereitschaft zur Teilnahme bekundet. Durch diese europaweite Zusammenarbeit soll die Barrierefreiheit und Inklusivität im Sport in größerem Umfang verbessert und dafür gesorgt werden, dass die Bemühungen sehbehinderten Menschen in ganz Europa zugutekommen.

Die Stärke der Initiative „Barrierefreiheit im Sport“ liegt in ihrem kollaborativen Ansatz. Das Projekt wird von einem Zusammenschluss lokaler Gebietskörperschaften, der Oogvereniging, dem Knowledge Centre for Sport & Physical Activity, der Athletics Union sowie weiteren Organisationen unterstützt, die sich für Inklusion einsetzen. Indem all diese unterschiedlichen Partner zusammengebracht werden, kann die Initiative „Barrierefreiheit im Sport“ bei der Entwicklung nachhaltiger und wirkungsvoller Lösungen auf ein breites Spektrum an Fachwissen und Ressourcen zurückgreifen.

Da das Projekt nun zunehmend Fahrt aufnimmt, würde die Initiative die Beteiligung von europäischen Bildungseinrichtungen und Organisationen, die sich für die Augengesundheit einsetzen, gerne ausweiten. Das Team sieht hierin einen entscheidenden Schritt in Richtung einer wirklich inklusiven Sportkultur in ganz Europa, in der jeder unabhängig von seinem Sehvermögen Spaß am Sport haben kann.

Die Initiative „Barrierefreiheit im Sport“ ist mehr als nur ein Projekt, sie ist eine Bewegung, die sich für eine Zukunft stark macht, in der niemand an der Seitenlinie stehen muss. Durch die gemeinsamen Anstrengungen engagierter Partner aus ganz Europa will die Initiative die Barrierefreiheit im Sport dauerhaft verbessern sowie Inklusion und Gleichberechtigung im Sport stärken.

Wenn Sie sich an dieser Initiative beteiligen oder mehr erfahren möchten, sind Sie herzlich zum Mitmachen eingeladen und können so dafür sorgen, dass alle die Möglichkeit erhalten, Spaß am Sport zu haben und dessen Vorteile auszukosten. Mitmachen können Sie, indem Sie bis zum 27. September die Umfrage zur Barrierefreiheit im Sport und bei Freizeitaktivitäten für Blinde und Sehbehinderte in Ihrer Stadt oder Region ausfüllen.

Peter van Bleijswijk, der früher leitende Funktionen in den Bereichen Innovation, Gebäudemanagement und IKT sowohl in gewinnorientierten als auch in gemeinnützigen Organisationen bekleidete, hat sich in den letzten Jahren auf die Interessenvertretung von Menschen mit Unterstützungsbedarf konzentriert. Er setzt sich aktiv für die Inklusion und eine stärkere Barrierefreiheit im Sport für blinde und sehbehinderte Menschen ein. Darüber hinaus engagiert er sich ehrenamtlich beim niederländischen Verband sehbehinderter Menschen „Oogvereniging“ sowie der EBU und wirkt aktiv in den Arbeitsgruppen mit, die mit lokalen und nationalen Gebietskörperschaften zusammenarbeiten. Hauptziel seiner Arbeit ist es, die Lebensqualität besonders schutzbedürftiger Gruppen in der Gesellschaft zu verbessern und für deren Chancengleichheit zu sorgen.

EWSA: Sport als positive Kraft für die Förderung der Werte der EU

Der EWSA hat sich stets dafür eingesetzt, den Sport und seine positiven Werte in allen Teilen der Gesellschaft zu fördern.

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Der EWSA hat sich stets dafür eingesetzt, den Sport und seine positiven Werte in allen Teilen der Gesellschaft zu fördern.

In seiner von Bernardo Hernández Bataller erarbeiteten Stellungnahme Sport und europäische Werte vertritt der EWSA die Auffassung, dass Sport zur Verwirklichung der strategischen Ziele der Union beiträgt, grundlegende pädagogische und kulturelle Werte zur Geltung bringt und die Integration fördert, da er unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Religion, Alter, Staatsangehörigkeit, sozialen Verhältnissen und sexueller Orientierung alle Bürgerinnen und Bürger anspricht. Sport ist ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

2022 behandelte der EWSA das Thema Sport in seiner Stellungnahme zu EU-Maßnahmen für die Zeit nach COVID-19: Bessere Erholung durch Sport, die von Pietro Barbieri erarbeitet wurde. Nach der langen Pandemie mit ihren schwerwiegenden Auswirkungen auf den gesamten Bereich des Breitensports und insbesondere auf die Sportverbände hielt der EWSA ein strategisches Konzept für erforderlich, um die Rolle des Sports und der körperlichen Betätigung beim Aufbau einer widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Gesellschaft erneut herauszustellen und zu stärken.

Außerdem hob der EWSA in mehreren Stellungnahmen sein starkes Engagement für den Radverkehr als gesunden und klimafreundlichen Verkehrsträger hervor, u. a. in den Stellungnahmen Förderung des grenzüberschreitenden Radverkehrs und Verkehr in städtischen und großstädtischen Ballungsgebieten.

Das Europäische Fahrrad-Lexikon des EWSA (jüngste Ausgabe 2023) ist ein praktisches Beispiel für seine Unterstützung für das Radfahren. Das Fahrrad-Lexikon enthält Vokabular rund um das Fahrrad in allen EU-Sprachen, was es zu einem nützlichen Hilfsmittel für alle macht, die in einem anderen Land in und außerhalb Europas mit dem Rad fahren möchten.

In den letzten Jahren hat der EWSA zudem auch Radveranstaltungen organisiert und unterstützt. Im Mai 2024 fuhr EWSA-Mitglied Bruno Choix mit dem Fahrrad durch Frankreich und Belgien, um für die Europawahl zu werben und die Menschen zu motivieren, zur Wahl zu gehen. 2019 nutzte der EWSA die Grand Départ de Bruxelles 2019 (1.-7. Juli 2019) der Tour de France, um Werbung für Radfahren als umweltfreundliche und immer beliebtere Verkehrsart zu machen. (mp)

Redaktion

Ewa Haczyk-Plumley (editor-in-chief)
Laura Lui (ll)

Beiträge zu dieser Ausgabe von

Christian Weger (cw)
Daniela Vincenti (dv)
Ewa Haczyk-Plumley (ehp)
Giorgia Battiato (gb)
Jasmin Kloetzing (jk)
Katerina Serifi (ks)
Katharina Radler (kr)
Laura Lui (ll)
Marco Pezzani (mp)
Margarita Gavanas (mg)
Margarida Reis (mr)
Millie Tsoumani (mt)
Pablo Ribera Paya (prp)
Simran Grewal (sg)
Thomas Kersten (tk)

Gesamtkoordinierung

Agata Berdys (ab)
Giorgia Battiato (gb)

 

 

Anschrift

European Economic and Social Committee
Jacques Delors Building,
99 Rue Belliard,
B-1040 Brussels, Belgium
Tel. (+32 2) 546.94.76
Email: eescinfo@eesc.europa.eu

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September 2024
07/2024

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