Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, günstige Rahmenbedingungen für Philanthropie im Einklang mit den Freiheiten und Grundrechten der EU zu schaffen, und empfiehlt ihnen, die Philanthropie als eine anerkannte und sozial verantwortliche Form des Beitrags zum Gemeinwohl und zum Wohlergehen anderer zu fördern.

In seiner ersten, ausschließlich der Philanthropie gewidmeten Stellungnahme empfiehlt der EWSA außerdem, dass die Erleichterung grenzüberschreitender philanthropischer Aktivitäten sowohl für die EU als auch für die Mitgliedstaaten Vorrang haben sollte. Der EWSA weist jedoch darauf hin, dass die Philanthropie den Sozialstaat und starke Sozialschutzsysteme, die auf Steuergerechtigkeit und einer wirksamen Beschäftigungspolitik beruhen, nicht ersetzen kann. Vielmehr sollten diese gestärkt und weiterentwickelt werden, was auch die Fähigkeit philanthropischer Organisationen verbessern würde, Lücken zu schließen und die Finanzierung in Nischenbereichen zu ergänzen, in denen es an öffentlicher Unterstützung fehlt. „Wir erkennen den komplementären und innovativen Mehrwert voll und ganz an, den die Philanthropie für den sozialen Zusammenhalt erbringen kann, indem sie gemeinsame Werte fördert und die Resilienz unserer Gesellschaft stärkt“, betonte der Berichterstatter der Stellungnahme, Petru Sorin Dandea. Wie er außerdem unterstrich, sollten philanthropische Maßnahmen transparent bleiben. Zahlen zeigen, dass die Philanthropie in den letzten drei Jahrzehnten in Europa rasant zugenommen hat, wobei sich die Aufwendungen für philanthropische Zwecke auf mindestens 87,5 Milliarden Euro pro Jahr belaufen (was aber noch niedrig angesetzt sein dürfte). (ll)