Grenzübergreifende Dienstleistungen sind ein Wachstumsmotor

Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie, die der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss in Auftrag gegebenen hat. Aus ihr geht hervor, dass grenzübergreifende Dienstleistungen neue Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum schaffen. Davon profitieren alle EU-Länder und verschiedene Kategorien von Arbeitsplätzen gleichermaßen, also sowohl arbeitsintensive als auch wissensintensive Arbeitsplätze. Es wird belegt, dass die Vermeidung einer strengen Regulierung des Binnenmarkts für grenzübergreifende Dienstleistungen Vorteile für die Wirtschaft der EU bringt. Eine Senkung des Anteils grenzübergreifender Dienstleistungen um 1 % würde die EU-Wirtschaft rund 8 Milliarden EUR kosten.

Im Jahr 2014 hingen knapp 11 Millionen Arbeitsplätze in der EU vom grenzübergreifenden Dienstleistungsexport ab. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der von grenzübergreifenden Dienstleistungen abhängigen Arbeitsplätze fast verdoppelt. Während die Gesamtbeschäftigung in der EU um 5,5 % zulegte, stieg die Zahl der von grenzübergreifenden Dienstleistungen abhängigen Arbeitsplätze um 94 %. Dies zeigt eindeutig die positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft der EU. Länder mit einem höheren Anteil grenzübergreifender Dienstleistungen verzeichneten ein deutlich stärkeres Beschäftigungs- und BIP-Wachstum als Länder, die am grenzübergreifenden Dienstleistungsmarkt weniger beteiligt waren.

Die Studie beweist, dass grenzübergreifende Dienstleistungen weder dem Sozialdumping Vorschub leisten noch eine Gefahr für die Volkswirtschaft der Mitgliedstaaten darstellen. Eine strengere Regulierung grenzübergreifender Dienstleistungen würde negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben und die Integrität des Binnenmarkts gefährden, erläutert Peter Clever, stellvertretender Vorsitzender der Gruppe Arbeitgeber.

Im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung sind laut Studie drei Viertel der grenzübergreifenden Arbeitsplätze in den EU-15-Staaten angesiedelt. Fast 40 % der Entsendungen von Arbeitnehmern erfolgten zwischen Hochlohn-Ländern. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass die Volkswirtschaften aller EU-Mitgliedstaaten von grenzübergreifenden Dienstleistungen profitieren. Im Jahr 2014 entstand aufgrund der grenzübergreifenden Dienstleistungsexporte ein Mehrwert von 625 Milliarden EUR in allen 28 Mitgliedstaaten.

Hinzu kommt, dass grenzübergreifende Dienstleistungen nicht auf arbeitsintensive und schlecht bezahlte Arbeitsverhältnisse beschränkt sind. Der Anteil der Arbeitsplätze in wissensintensiven Sektoren, die von grenzübergreifenden Dienstleistungen abhängen, ist fast ebenso sehr gestiegen wie der Anteil arbeitsintensiver Arbeitsplätze.

Aus der Studie geht ebenfalls hervor, dass es in Ländern mit einem höheren Anteil grenzübergreifender Dienstleistungen im Durchschnitt weniger Menschen gibt, die von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind, und mehr Menschen, die glücklich und zufrieden mit dem Leben sind.

Die Studie wurde auf Initiative der Gruppe Arbeitgeber von der Deutschen Denkfabrik IW Consult im Auftrag des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses erarbeitet. Das Dokument kann hier heruntergeladen werden: https://europa.eu/!yQ36mK

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PR 29/2019: Cross-border services boost growth – study says
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