European Economic
and Social Committee
Führte eine Gutscheinplattform zur Unterstützung von EinzelhändlerInnen und Unternehmen ein.
Karl-Peter SCHACKMANN-FALLIS (DE)
German Savings Bank and Giro Association
Die 377 Sparkassen sind in allen Städten, Gemeinden und Landkreisen in Deutschland vertreten. Auch in den schwierigen Wochen zu Beginn der Corona-Pandemie waren ein Großteil der rund 12 500 Filialen geöffnet und die Kundenberater waren entweder persönlich vor Ort, am Telefon oder via E-Mail für die Kunden erreichbar.
Gesellschaftliches Engagement gehört zum Gründungsauftrag von Sparkassen. Daher haben die Sparkassen sehr schnell nach Einführung der Kontaktbeschränkungen in Deutschland eine Gutscheinplattform gestartet, um dem Handel und Gewerbe in der Nachbarschaft unter die Arme zu greifen. Denn viele Menschen wollten unterstützen und ihrem Friseur, ihrem Lieblings-Einzelhändler oder ihrem Stammlokal um die Ecke über die Runden helfen in der Zeit, in der Geschäfte geschlossen bleiben mussten oder nur unter Einschränkungen wieder öffnen konnten. Gutscheine sind ein guter Weg, damit diese Geschäfte Umsatz verbuchen konnten. Die Leistungen werden dann zu einem späteren Zeitpunkt erbracht. Unter helfen.gemeinsamdadurch.de haben sich innerhalb kürzester Zeit mehr als 4 000 Gewerbekunden registriert und nutzten die Möglichkeiten, per Facebook, Instagram oder WhatsApp ihre Kunden auf die Möglichkeit eines Gutscheinkaufs aufmerksam zu machen. Ein kleiner Friseursalon hat damit in kurzer Zeit mehr als 1 000 Euro an Gutscheinen verkauft.
Für Spenden an Vereine und soziale Projekte ist im April die Plattform „WirWunder“ ins Leben gerufen worden. Hier können Bürgerinnen und Bürger für soziale Projekte und Vereine in ihrer Region Geld spenden. Die Plattform wird nun weiter ausgebaut, so dass bis Ende des Jahres Sparkassen in den Regionen ein neues Instrument für die Unterstützung vor Ort haben. Die gespendeten Gelder fließen dabei vollständig an das gewählte Projekt. Für die Umsetzung kooperieren die Sparkassen mit der Non-Profit-Initiative betterplace.org, die seit 2007 aktiv ist.
Unter dem Motto #GemeinsamDaDurch fassen die Sparkassen ihre Aktivitäten in der Corona-Krise zusammen. Sie reicht vom gesellschaftlichen Engagement bis zu den geschäftlichen Aktivitäten. Im Vordergrund stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Sparkassen, die jetzt für die Kunden da sind, beraten und mit konkreten Leistungen helfen, die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern. Bis Ende April wurden 1,4 Mio. gewerbliche Kunden beraten. 20 bis 30 % dieser Gespräche führten zur Änderung von Kreditlinien, Aussetzung von Zins- bzw. Tilgungsleistungen oder Anträgen auf Förderdarlehen. 85 bis 90 % der Kundenwünsche konnten dabei erfüllt werden. In 351 000 Fällen wurden bei Kunden Zins- und Tilgungsleistungen ausgesetzt.