„Die EU für uns alle – wir alle für die EU“. Die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Kommunikation über die Europäische Union.
Das Medienseminar der Zivilgesellschaft mit ca. 130 Teilnehmern fand am 10./11. Oktober 2019 in Málaga statt. Es wurde vom EWSA zusammen mit der Universität Málaga organisiert und führte zu einem intensiven Meinungsaustausch über die Notwendigkeit einer zuverlässigen, relevanten, konstruktiven und kreativen Kommunikation über die Europäische Union.
An den Debatten nahmen Forscher, Wissenschaftler, aber auch Presse- und Kommunikationsbeauftragte der zivilgesellschaftlichen Organisationen, Studierende der Universität Málaga, Journalisten, Vertreter mehrerer nationaler Wirtschafts- und Sozialräte und Mitglieder der drei Gruppen im EWSA teil.
Die für Kommunikation zuständige EWSA-Vizepräsidentin Isabel Caño Aguilar betonte, bei diesem Treffen gehe es darum, einander zuzuhören, einen Dialog zu führen und Erfahrungsberichte über die EU auszutauschen, die ein gemeinsames Projekt sei. Dahinter stand die Vorstellung, einen geteilten Kontinent zu einen, politische Stabilität und friedliche Koexistenz zu gewährleisten und eine wohlhabende Union zu schaffen.
In den drei Diskussionsrunden betonten die Teilnehmer und geladenen Gäste die Kontrollfunktion der Medien sowie die zentrale Rolle der Kommunikation für die allgemeine und berufliche Bildung und die Information der Bürger.
Die erste Diskussionsrunde – zum Thema „Europa bedeutet Hoffnung“ – wurde von der Journalistin Maroun Labaki moderiert; Teilnehmer waren Maria Freitas, leitende politische Beraterin bei der Stiftung für Progressive Europäische Studien (Brüssel), Nicolas Gros-Verheyde, Korrespondent der französischen Zeitung Sud-Ouest und Chefredakteur des Blogs B2-Bruxelles, Cristina Marconi, freiberufliche Journalistin und Schriftstellerin, und Kiran Klaus Patel, Inhaber des Lehrstuhls für Europäische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Die zweite Diskussionsrunde – unter dem Motto „Gemeinsam für Europa“ – wurde von dem Euractiv-Journalisten Jorge Valero moderiert; Teilnehmer waren Álvaro Gallego Peris, Mitglied des Mitarbeiterstabs des spanischen Hochkommissariats für das Programm 2030, Marie-Isabelle Heiss, Anwältin und Kandidatin im Europäischen Parlament für die proeuropäische Bewegung Volt Europa, Silviu Mihai, freiberuflicher Journalist, Forscher und Produzent, und Helena Seibicke, leitende Forscherin im ARENA Centre for European Studies (Oslo).
Die dritte Diskussionsrunde – zum Thema „Die Demokratie vereint uns“ – wurde von José Manuel Sanz Mingote, Journalist in der Agentur EFE, geleitet; Teilnehmer warenPauline Adès-Mével (Reporter ohne Grenzen), Maciej Zakrocki, Journalist im polnischen Rundfunk und Fernsehen, Tina Bettels-Schwabbauer (Europäische Beobachtungsstelle für Journalismus), Mar Cabra (Internationales Netzwerk investigativer Journalisten) und Elina Makri (Oikomedia.com).
Jacek Krawczyk, Vorsitzender der Gruppe Arbeitgeber, betonte: „Bei Europa geht es um die Menschen, Europa ist für die Menschen da und muss mit den Menschen geschaffen werden! Geben wir Europa denjenigen zurück, denen es gehört – seinen Bürgerinnen und Bürgern.“
Oliver Röpke, Vorsitzender der Gruppe Arbeitnehmer, rief zu Engagement auf, um die Europäische Säule sozialer Rechte für alle Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen. Er betonte, dass diese soziale Säule jetzt, da sie proklamiert wurde, auch in Zusammenarbeit umgesetzt werden müsse, denn Europa sei ein gemeinsames Unterfangen.
Jane Morrice äußerte sich im Namen der Gruppe Vielfalt Europa und betonte, dass die Demokratie Menschen vereinen, ohne geeignete Bildung, Kommunikation und Information jedoch auch Menschen trennen und auseinanderreißen könne. Die Demokratie sei nur dann erfolgreich, wenn sie die Bürgerinnen und Bürger achte und mit Empathie und Humor behandele.
Im Anschluss an sämtliche Ausführungen der Podiums- und der anderen Teilnehmer schienen die Ziele des Seminars voll und ganz erreicht. In den Schlussfolgerungen wurde besonders betont, dass mehr Transparenz bei der Ausübung der Demokratie, Wachsamkeit bei der Nutzung der Kommunikationsmittel und die entscheidende investigative Funktion von Journalisten und Medien als Verteidiger der Pressefreiheit und der Werte der Demokratie zwingend notwendig sind. (ehp)
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