Die lokale Sicht – Episode 6: Stützung von Unternehmen in der COVID-19-Krise

In dieser Episode veranschaulicht der belgische Hotelier und Branchenvertreter Marc Van Muylders die verheerenden Folgen von COVID-19 für die Tourismus- und Hotelbranche. Milena Angelova, für Haushaltsfragen zuständige Vizepräsidentin des EWSA und Generalsekretärin der Vereinigung des Industriekapitals in Bulgarien (BICA), erläutert, wie der EWSA krisengeschüttelten Unternehmen in ganz Europa mit seinem Sachverstand Hilfe bietet. Amandine Crespy, Professorin für Politikwissenschaften an der Université Libre von Brüssel und Gastprofessorin am Europakolleg Brügge, skizziert die umfassenderen Pläne der EU, den europäischen Unternehmen bei der Bewältigung des Sturms zu helfen.

Dessine-moi…

Unsere Artikelreihe „Dessine-moi...“ füllt sich mit persönlichen Zeitskizzen unserer Mitglieder, die unserer Einladung gefolgt sind, ihre Gedanken und Überlegungen zu dieser „Zeit des Innehaltens“ mit uns zu teilen. Wir möchten Christa Schweng, Anne Demelenne, Baiba Miltoviča, Gonçalo Lobo Xavier, Georgios Dassis et Cillian Lohan dafür danken, dass sie unseren Lesern über ihre Erzählungen ganz besondere Einblicke geben.

Sämtliche Artikel können hier aufgerufen werden: https://www.eesc.europa.eu/de/news-media/eesc-info/062020#a79969

Verfügbare Sprachfassungen:

Grußwort

Seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen machen wir eine schwierige Zeit durch. Alles ist zum Stillstand gekommen, wir müssen zu Hause bleiben und Abstand voneinander halten. Den Menschen, die uns nahe stehen, und unseren Kolleginnen und Kollegen sagen wir, dass sie gut auf sich aufpassen und gesund bleiben sollen. Unser Leben ist fragil. Die Pandemie kann jederzeit zuschlagen. Sie ist eine globale Herausforderung, auf die global reagiert werden muss.

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10./11. Juni 2020, Brüssel

EWSA-Plenartagung

Dessine - moi...

Gonçalo Lobo Xavier: Ich werde nie wieder eine Gelegenheit auslassen, einen anderen Menschen zu umarmen

Was niemand für möglich gehalten hat, ist nun eingetreten. Auf einmal ist alles anders und nichts mehr wie zuvor. Wir leben unter außergewöhnlichen Umständen und müssen stark sein, damit wir angemessen reagieren und nach der Krise unser normales Leben unbeschadet weiterführen können.

Anne Demelenne: Die Pandemie hat die Fragilität unseres Systems offengelegt

Mein Mann und ich haben auf die Zeit der Kontaktsperre in unseren vier Wänden gelassen reagiert. Da mein Mann zu den besonders gefährdeten Personen gehört, haben wir alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.

Cillian Lohan: Das Wesentliche bleibt für die Augen unsichtbar

Ich sitze in meinem Landhaus am Meer. Ich habe eine gute Internetverbindung trotz der abgeschiedenen Lage auf dem Land. Jeden Morgen bin ich froh, dass ich am Strand spazieren und auf das Meer hinausblicken kann – im Bewusstsein, dass das nächste Stück Land jenseits des Atlantik New York ist, in 5000 Kilometern Entfernung. Ich empfinde meine komfortable Situation als großes Privileg.

Christa Schweng: Was ich persönlich aus der Coronavirus-Epidemie gelernt habe

Als die österreichische Regierung am 13. März – einem Freitag im Übrigen – beschloss, das Land ab dem folgenden Montag in den Lockdown zu schicken, änderte sich die Atmosphäre in Wien völlig: In diesen Tagen fühlten sich die gewohnten Gänge durch die Stadt seltsam an, da sich die Menschen alle gegenseitig misstrauisch beäugten.

Georges Dassis: Alleine sind wir angesichts der künftigen Gefahren höchstens Scheinriesen

Als ich am 11. März 2020 aus Brüssel heimkehrte, konnte ich nicht ahnen, dass ich bald eine nie da gewesene Situation erleben würde.

Es begann mit einer strikten Empfehlung der griechischen Gesundheitsorganisation EODY: Wer aus dem Ausland zurückkehrt, muss sich in eine 14-tägige häusliche Quarantäne begeben.

Baiba Miltoviča: Verbraucher und Covid-19

Das Coronavirus ist eine der bisher größten Herausforderungen der Europäischen Union. Die Ausbreitung des Virus wird die Volkswirtschaften der EU-Mitgliedstaaten weiter treffen und zur großen Bedrohung nicht nur für die Unternehmen und die Beschäftigung, sondern auch für die Verbraucher werden. Dies hat die Regierungen dazu veranlasst, außergewöhnliche Maßnahmen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger zu ergreifen.

Video-Erklärung des EWSA zu Covid-19

Gemeinsam vertreten wir die Zivilgesellschaft auf europäischer Ebene. Der Lockdown kann uns nicht daran hindern, uns aktiv dafür einzusetzen, dass die Stimme der organisierten Zivilgesellschaft gehört wird. Vereint bleiben wir stark, wenn wir versuchen, unser Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Wir werden alles tun, was nötig ist. Die Coronavirus-Pandemie wird erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben. Keine Regierung kann eine solche Krise allein lösen.

Aktuelles

EWSA feiert Europatag zum ersten Mal online

Dieses Jahr wurde der Europatag im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss virtuell begangen. Wie alle anderen europäischen Institutionen auch musste der EWSA aufgrund des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie auf seinen traditionellen Tag der offenen Tür am 9. Mai verzichten und bot als Alternative einige kreative Online-Aktivitäten an.

EWSA-Präsident Luca Jahier fordert eine Gesundheitsunion

Eine eigenständige Gesundheitsunion muss eine Schlüsselpriorität für die Zukunft werden. Im allerersten EWSA-Webinar vom 24. April 2020 betonte EWSA-Präsident Luca Jahier, die Zeit sei nun reif für einen weiteren Schritt bei der europäischen Integration. Die EU müsse im Gesundheitswesen eine gemeinsame Antwort auf die derzeitige Coronavirus-Krise geben und hierfür die Maßnahmen der letzten Wochen nutzen und mit einer klaren Vision vorangehen.

Webinare des EWSA: Die EU und Afrika – ein gemeinsamer Kampf gegen die Covid-19-Pandemie

Am 29. April organisierte der EWSA ein Webinar zum aktuellen Stand der Beziehungen zwischen der EU und Afrika, die als eine der wichtigsten Prioritäten der Kommission für die kommenden Jahre gelten, derzeit jedoch von der Covid-19-Pandemie bedroht werden. Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass die Konsolidierung der Lieferketten und eine Vereinbarung zur Verringerung der Auslandsverschuldung afrikanischer Länder zentrale Fragen sind.

EWSA-Präsident Luca Jahier: Europa muss wieder Sicherheit vermitteln

Oberste Priorität für die Zukunft der EU nach der COVID-19-Pandemie muss es sein, dass Europa den Menschen wieder das Gefühl von Sicherheit gibt. In einem gemeinsamen Webinar mit dem italienischen Wirtschafts- und Sozialrat (CNEL) am 15. Mai 2020 forderte EWSA-Präsident Luca Jahier eine gemeinsame EU-Gesundheitspolitik.

Die EU braucht eine wirksame Familien- und Beschäftigungspolitik zur Bekämpfung des Bevölkerungsrückgangs

Europas Anteil an der Weltbevölkerung ist auf einen historischen Tiefststand gesunken, und ein neuer Baby-Boom ist eher unwahrscheinlich. Deshalb brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz für die Umkehr des Bevölkerungsrückgangs. Beschäftigungsförderung und wirkungsvolle wirtschafts- und sozialpolitische Strategien können das Vertrauen seiner Bürgerinnen und Bürger in die Zukunft wiederherstellen.

EWSA fordert angesichts der Covid-19-Pandemie Anpassung der beschäftigungspolitischen Leitlinien für 2020

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) begrüßt den Kommissionsvorschlag für überarbeitete beschäftigungspolitische Leitlinien für die Mitgliedstaaten, fordert jedoch deren Anpassung, um der drohenden Beschäftigungs- und Sozialkrise infolge der Covid-19-Pandemie Rechnung zu tragen und ihre negativen Folgen für die europäischen Arbeitsmärkte abzufedern.

Mehr öffentliche Mittel für lebenslanges Lernen gefordert

Die EU-Mitgliedstaaten sollten die öffentlichen Investitionen in das lebenslange Lernen und insbesondere in die Erwachsenenbildung aufstocken und mehr Mittel für die nicht-formale und informelle Bildung bereitstellen, im Rahmen derer die Lernenden ihre persönlichen Kompetenzen wie kritisches Denken und Teamarbeit bzw. Charaktereigenschaften wie Führungsstärke und Neugierde ausbauen können.

Klimaflüchtlinge machen mehr als die Hälfte aller Migranten aus, genießen aber wenig Schutz

Jährlich fliehen bis zu dreimal so viele Menschen wegen Naturkatastrophen als wegen bewaffneten Konflikten oder anderen Formen von Gewalt: Ein Großteil der derzeitigen internationalen Migration resultiert aus umweltbedingter Binnenvertreibung.

Agrarsektor braucht dringend Planungssicherheit durch eine Übergangsverordnung

Der EWSA begrüßt den Vorschlag der Kommission für eine Übergangsverordnung zur Unterstützung der europäischen Landwirte bei einem reibungslosen Übergang vom derzeitigen zum nächsten GAP-Zeitraum. Allerdings endet der Förderzeitraum der derzeitigen GAP am 31. Dezember 2020 und erstreckt sich nicht auf die Höhe der EU-Förderung oder die nationalen Obergrenzen für das kommende Jahr. Daher müssen dringend Maßnahmen zugunsten der Planungssicherheit und der Förderungskontinuität für die Landwirte ergriffen werden.

Viel Erfolg Jasmin!

Nach drei Jahren im Pressereferat hat Jasmin Kloetzing zur Gruppe Vielfalt Europa gewechselt. Wir wünschen ihr viel Erfolg und jede Menge bereichernde Erfahrungen.

Alles Gute!

Die Mitglieder des Pressereferats

Aktuelles aus den Gruppen

Helfen Sie den Unternehmen, die Corona-Krise zu überstehen!

von der Gruppe Arbeitgeber

Zur Begrenzung der wirtschaftlichen und sozialen Schäden, die durch die COVID-19-Krise verursacht werden, ist eine Reihe von Maßnahmen erforderlich – zunächst zur Bewältigung der akuten Krisensituation und dann zur wirtschaftlichen Erholung und zum Wiederaufbau. An erster Stelle steht jetzt die Rettung von Unternehmen und Arbeitsplätzen.

Webinar der Gruppe Arbeitnehmer – #RebuildEU

von der Gruppe Arbeitnehmer

„Die soziale Agenda muss im Zentrum des Aufbauplans für die Zeit nach der Covid-19-Pandemie in Europa stehen. Wir müssen uns auf eine tiefgreifende Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts und die Einführung einer goldenen Regel konzentrieren, die den Ländern Spielraum für Investitionen in die soziale Infrastruktur lässt", erklärte der Vorsitzende der Gruppe Arbeitnehmer, Oliver Röpke.

Noch eine Krise für einen endgültigen Weckruf! Die allerletzte?

von der Gruppe Vielfalt Europa

Alain Coheur

Finanz-, Wirtschafts-, Sozial-, Ernährungs-, Migrations-, Sicherheits- und Umweltkrise ... und schließlich ... die Gesundheitskrise. Durch die Vermarktung der Angst werden wir von einer Krise in die nächste gedrängt, und die Welt wird bewusst gelähmt durch die fehlende Bereitschaft, das Modell der wirtschaftlichen Entwicklung grundlegend in Frage zu stellen: Seit Jahren haben finanzielle Interessen Vorrang, denn öffentliche Dienstleistungen werden privatisiert und der Sozialschutz wird geschwächt.