Endokrine Disruptoren sind besonders bedenkliche Stoffe, weswegen ihr Einsatz durch kohärente und harmonisierte EU-Rechtsvorschriften geregelt werden muss. Der EWSA fordert eine konsequente und ganzheitliche Strategie, die sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt und einen Aktionsplan mit klaren Zielen und Fristen enthält.

Der EWSA hält die Durchführung einer umfassenden Eignungsprüfung der geltenden Rechtsvorschriften sowie eine Untersuchung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen für entscheidend, um den tatsächlichen Sachstand zu ermitteln.

„Die aktuelle Gesetzgebung ist fragmentiert und gelegentlich inkohärent, weil es an Koordinierung mangelt. Wir müssen einen Rechtsrahmen schaffen, der es uns ermöglicht, den Einsatz von endokrinen Disruptoren kohärent, konsequent und wissenschaftlich zu regeln. Der Einsatz endokriner Disruptoren muss auf dem Vorsorgeprinzip beruhen und somit im Einklang mit den wirksamen Bestimmungen stehen, die schon für Biozide und Pestizide gelten“, so Brian Curtis, Berichterstatter für die im März verabschiedete Stellungnahme des EWSA zum Thema Für einen umfassenden EU-Rahmen für endokrine Disruptoren. Zudem sollte diese langfristige Strategie durch einen realistischen Aktionsplan untermauert werden, um Ziele und Fristen aufzustellen.

Der Ausschuss schlägt vor, einen Finanzierungsmechanismus zu entwickeln, um Unternehmen und Arbeitnehmer während des Übergangszeitraums zu unterstützen.

Die Zivilgesellschaft könnte einen wichtigen Beitrag leisten und nationale Sensibilisierungskampagnen konzipieren oder unterstützen, in denen über Maßnahmen der EU zum Schutz der Gesundheit der Menschen in Europa informiert wird. Außerdem könnten Aufklärungs- und Weiterbildungsanreize angeboten werden. (sma)