Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) debattierte mit der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über die Zukunft der Arbeit und die europäische Säule sozialer Rechte. Dabei wurde ausgelotet, wie beide Institutionen verstärkt zusammenarbeiten können, um die sich rasch wandelnde Arbeitswelt für kommende Generationen fair, menschenwürdig und inklusiv zu gestalten.

Die Debatte fand auf der Plenartagung des EWSA, der Vertretung der Zivilgesellschaft auf EU-Ebene, in Brüssel statt. Der EWSA begrüßte dazu den Generaldirektor der IAO, Guy Ryder, der die Jahrhunderterklärung der IAO zur Zukunft der Arbeit vorstellte.

EWSA-Präsident Luca Jahier beglückwünschte Guy Ryder zum hundertjährigen Bestehen der IAO und bekräftigte das große Interesse des EWSA an den laufenden Diskussionen über die Zukunft der Arbeit.

Herr Ryder führte vor dem EWSA-Plenum aus, dass es sich die IAO zur Aufgabe gemacht habe, die Arbeitswelt der Zukunft im Einklang mit unseren Werten zu gestalten. Sie gehe damit auf die Ängste vieler Menschen ein, die sich Sorgen machen, wie ihre Arbeit in Zukunft aussehen werde.

Die Jahrhunderterklärung weise viele Ähnlichkeiten mit der europäischen Säule sozialer Rechte auf. Aus seiner Sicht sei es wichtig, dass Tarifverhandlungen ihren Platz behalten. Dem EWSA komme dabei eine zentrale Rolle zu. Des Weiteren sprach er den Einfluss an, den der EWSA mit seinen Stellungnahmen auf die Beschäftigungs- und die Sozialstandards weltweit sowie auf die Kooperation mit Drittländern ausüben könne.

Zum europäischen Grünen Deal meinte Guy Ryder, dass es beim Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 nicht darum gehe, „den Menschen die Zukunft vorzuzeichnen, sondern sie mit ihnen zu gestalten“.

Beide Seiten betonten das Interesse an einer engeren Zusammenarbeit zwischen dem EWSA und der IAO. Anschließend führten die EWSA-Mitglieder und der IAO-Generaldirektor einen Meinungsaustausch über die großen Herausforderungen für die Wirtschaft.

Kurz vor der Plenartagung hatte die für Kommunikation zuständige EWSA-Vizepräsidentin Isabel Caño Aguilar die Ausstellung „100 Jahre Sozialschutz mit der IAO“ eröffnet. (ll)