Die EU muss ihrer Medizintechnik-Branche helfen

Die europäischen Institutionen müssen Führungsstärke beweisen und die medizintechnische Industrie in Europa voranbringen, deren Leistungsfähigkeit derzeit unter übermäßiger Fragmentierung und zunehmendem Wettbewerbsdruck leidet – das war die Botschaft des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) auf seiner Plenartagung am 14. Februar 2018.

In seiner Stellungnahme „Industrieller Wandel im Gesundheitswesen“ warnt der EWSA vor den Wettbewerbern, die bereits an Europas Tür klopfen. Durch Handelsverhandlungen muss die EU deshalb dafür sorgen, dass die Produktion in Europa für die Erbringung einer universellen Gesundheitsversorgung Schritt halten kann. 

„Es ist an der EU, zur Optimierung der Medizintechnik-Branche die Initiativen innerhalb der Länder und Regionen zu bündeln und dafür zu sorgen, dass sie auf dem Weltmarkt bestehen kann. Regierungen in Europa, Versicherungen, Regulierungsbehörden, Vertreter der Patienten und der medizinischen Berufe sowie die Industrie müssen sich zusammensetzen und eine gemeinsame Strategie entwickeln", erklärt Berichterstatter Joost van Iersel.

„Und ohne den Faktor Mensch geht gar nichts", ergänzt Ko-Berichterstatter Enrico Gibellieri. „Der Übergang zu einer neuen Gesundheitsversorgung und Pflege erfordert Aufgeschlossenheit und neue Formen der Professionalität sowie eine Umgestaltung der Arbeit in den Bereichen Gesund und Pflege. Der soziale Dialog auf europäischer Ebene im Gesundheitswesen und in den sozialen Diensten sollte mit Blick auf geeignete Aus- und Fortbildungsprogramme und verbesserte Arbeitsbedingungen weiter gestärkt werden.

Die Medizintechnik als Branche prosperiert und befindet sich nach wie vor in einer führenden Position, muss jetzt aber auch ihre derzeitigen Probleme angehen, darunter die unfairen Handelspraktiken und die große Zersplitterung, damit sich die Branche in einem Umfeld des stetigen Wandels schnell anpassen kann. (sma)