von der Gruppe Arbeitnehmer

Am 27. Februar wird die Gruppe Arbeitnehmer nach Sizilien reisen, dem Teil Italiens, wo die meisten Migranten und Flüchtlinge ankommen, und sich dort aus erster Hand über deren Schicksale informieren. Sie wird ferner mit lokalen und regionalen Akteuren, Gewerkschaftern und Vertretern der Zivilgesellschaft über deren drängendste Probleme und Herausforderungen diskutieren.

Die Zahl der Anträge auf internationalen Schutz ist in den vergangenen zwei Jahren weiter gestiegen. Etwa 587 000 Menschen haben Asyl in der EU beantragt, nachdem die Zahl nach dem Spitzenwert von 1,3 Millionen 2015 zunächst gesunken war. Wir alle haben die Zahlen, Geschichten und Bilder Tausender toter Migranten und Asylsuchender im Mittelmeer noch vor Augen.

Etwa einem Drittel der Anträge wird stattgegeben, doch der Leidensweg der Betroffenen ist damit meist noch nicht zu Ende. Sowohl Migranten als auch Flüchtlinge müssen dann komplizierte Verfahren über sich ergehen lassen, um Zugang zum Arbeitsmarkt zu erhalten. Sie haben angesichts der Wohnungsnot große Schwierigkeiten, eine Unterkunft zu finden, und müssen Anpassungs- und Integrationsprobleme bewältigen. Zudem werden Migranten ohne Papiere häufig von ihren Arbeitgebern ausgebeutet. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben in den letzten Jahren zugenommen und werden von rechtsextremen Kräften gefördert und zugleich von einem noch breiteren Spektrum an politischen Parteien in verschiedenem Maße toleriert. Unterdessen hat die Europäische Kommission einen neuen Migrations- und Asylpakt angekündigt, mit dem die Gemeinsame Europäische Asylpolitik reformiert werden soll.

Die organisierte Zivilgesellschaft und die Gewerkschaften gehen diese Herausforderung an, insbesondere dort an den südlichen und östlichen Grenzen der EU, wo die meisten Migranten die EU erreichen. Die Gruppe Arbeitnehmer wird deshalb nach Sizilien reisen, dem Teil Italiens, wo die meisten Migranten und Flüchtlinge ankommen, und dort mit lokalen und regionalen Akteuren, Gewerkschaftern und Vertretern der Zivilgesellschaft über die drängendsten Probleme und Herausforderungen diskutieren. Dabei soll es um Grundrechte und Integration, aber auch um die Ausbeutung von Arbeitskräften, die Rolle der Mafia und sonstige illegale Praktiken gehen.

Weitere Informationen über die Veranstaltung: (prp) https://bit.ly/2H3zgug