„Die Unternehmen der Sozialwirtschaft stehen für europäische Werte gerade in diesen für die EU schwierigen Zeiten,“ sagte Ariane Rodert, Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA), zur Eröffnung des dritten Europäischen Tages der Unternehmen der Sozialwirtschaft (SWU). Im Mittelpunkt der Veranstaltung am 4. Juni am Sitz des EWSA in Brüssel stand die Frage, wie die Sozialwirtschaft ausgebaut werden kann; zudem präsentierten innovative sozialwirtschaftliche Unternehmer ihre Leistungen.
Derzeit bietet die Sozialwirtschaft 6,3 % der Erwerbsbevölkerung in der Europäischen Union eine bezahlte Beschäftigung – das sind 13,6 Millionen Arbeitsplätze. Für sozialwirtschaftliche Unternehmer und politische Entscheidungsträger ist es an der Zeit, diesen Sektor auszubauen.
Die Redner hoben hervor, dass die Sozialwirtschaft in Europa häufig unterschätzt wird, vor allem ihr Potenzial für wirtschaftliche Entwicklung und gesellschaftlichen Wandel, und sie verwiesen auf die Rolle, die sozialwirtschaftliche Unternehmen auf internationaler Ebene und insbesondere in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit spielen könnten (z. B. auf dem Balkan oder in Ländern Afrikas).
Besonders interessant waren vier Beispiele innovativer und erfolgreicher SWU, die zeigten, dass die Weiterentwicklung der Sozialwirtschaft möglich ist, und drei interaktive Workshops, in deren Mittelpunkt die Gleichstellung der Geschlechter in SWU, die Rolle von Clustern und Möglichkeiten für ein Unternehmenswachstum standen.
Die Entscheidungsträger der EU waren sich heute einig, dass jetzt der richtige Moment für den Ausbau der Sozialwirtschaft ist; dabei dürfe man jedoch nicht die eigentlichen Grundlagen der Sozialwirtschaft außer Acht lassen: Zusammenarbeit und Solidarität. (ia)